BI "Pro Wald Pro Wind" will Windpark verhindern
Man solle den Wald nicht für Geld opfer, fordert die neue Bürgerinitiative.

Symbolfoto: dpa
Meckesheim. (fhs) Die neu gegründete Bürgerinitiative "Pro Wald Pro Wind in Meckesheim & Mönchzell" (BI) will am 27. Juni eine Info-Veranstaltung abhalten. Es geht ihr darum, dass im Wald zwischen Mönchzell, Meckesheim, Mauer, Wiesenbach und Lobbach-Lobenfeld kein Sechs-Rotoren-Windpark auf Gemeindegrund entsteht. Diese Initiative von Windparkstandort-Gegnern hat mit den Windradplänen im Raum Heidelberg/Schönau/Wilhelmsfeld nichts zu tun, führt aber ähnliche Argumente.
In Meckesheim findet bekanntlich am 23. Juli ein Bürgerentscheid statt. Wie berichtet hat der Gemeinderat dort im März entschieden, vorbehaltlich dieses Bürgerentscheids dem Unternehmen RWE Wind Onshore & PV GmbH dafür einen Zuschlag zu erteilen. Die Gemeindeverwaltung kündigte an, am Mittwoch, 5. Juli, dazu eine Einwohnerversammlung abzuhalten sowie mit dem Forum "Energiedialog BW" eine Infobroschüre zu veröffentlichen. Gegen das Vorhaben, in einem Waldgebiet Windräder zuzulassen, statt unbewaldete Flächen zu nutzen, wendet sich nun die Bürgerinitiative.
Laut der früheren Grünen-Gemeinderätin und BI-Vertreterin Edith Wolber zählt sie derzeit rund 20 aktive Mitglieder. Sie machen darauf aufmerksam, dass die gesamte Meckesheimer Gemarkung etwa laut Potenzialflächenanalyse des Rhein-Neckar-Kreises zu geringe Windhöffigkeitswerte aufweise, um für Windenergieerzeugung als "geeignet" oder "bedingt geeignet" gelten zu können. Die Initiative sieht zwar keine Alternative zum Ausbau der erneuerbaren Energien zum Schutz des Klimas.
Aber beim Abwägen der Schutzgüter lehnen die Mitglieder es ab, geschlossene Waldgebiete in ihrer Einheit zu zerstören durch die Betonfundamente, Zuwege zum Windpark und die hohe Anzahl von Baufahrzeugfahrten. Bedroht werde das Waldareal als Wasserspeicher und regionaler Klimaeinflussfaktor, als Naherholungsgebiet für Menschen und Wohnraum von Tieren. Dies müsse man sehen, wenn man auf Einnahmen von 250.000 Euro Pacht pro Windrad spekuliere.
Wenn schon Rotoren auf ungeeigneten Potenzialflächen, möge man eher an Freiflächen im Brüchel oder Richtung Oberhof denken. Hier müsse die Kommune aber Pachteinnahmen etwa mit Landwirten teilen. Alternativ denkbar sei ein massiver Ausbau der Photovoltaik etwa auf Dachflächen wie Schule und Auwiesenhalle, so die BI.
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Am Dienstag, 27. Juni, soll ab 19 Uhr ein Infoabend mit Referent Dieter Teufel vom Umwelt- und Prognose-Institut stattfinden. Das Feuerwehrgerätehaus ist als Ort angefragt.