Gauangellochs Unterdorffest bringt das Dorf zusammen
Trotz Regen war es ein voller Erfolg: Der kleine Musikverein lieferte eine große Leistung ab. Dabei waren Braten, Blasmusik und Gemeinschaft das Erfolgsrezept.

Von Meike Paul
Leimen-Gauangelloch. Die Kirchstraße wurde am Sonntag zum Treffpunkt für Jung und Alt: Der Musikverein Gauangelloch lud traditionell zum Unterdorffest – und trotz Regenschauer kamen zahlreiche Besucher, um bei Blasmusik, Braten und selbst gebackenem Kuchen einen stimmungsvollen Sommertag zu genießen.
Bereits zur Mittagszeit füllten sich die liebevoll dekorierten Biertischgarnituren entlang der Kirchstraße. Auch Gäste aus den umliegenden Dörfern hatten den Weg nach Gauangelloch gefunden. Für die passende musikalische Umrahmung sorgten befreundete Kapellen aus Wiesenbach und Reichartshausen, die in bunter Folge aufspielten – ganz im Sinne der langjährigen Freundschaften zwischen den Vereinen.
Die Gastgeber selbst hatten dieses Mal keine Zeit, zu musizieren. Stark ausgedünnt zählen sie aktuell noch rund zehn Musiker – und die waren alle zum Helfen an der Essens- und Getränkeausgabe eingespannt. "Wir hatten im Vorfeld wirklich Bauchschmerzen wegen der Wetterlage", berichtete Alwin Grimm, Geschäftsführer des Musikvereins, im Gespräch mit der RNZ. "Aber man muss immer das Positive sehen. Es hätte schlimmer kommen können – es waren keine Unwetter, nur ein paar Schauer." Und tatsächlich: Immer wieder riss der Himmel auf. Sommerliche Temperaturen trösteten über die Tropfen hinweg.
Kulinarisch wurde auf bewährte Klassiker gesetzt: Der Krustenbraten erfreute sich wieder großer Beliebtheit. "Dafür sind wir mittlerweile schon bekannt", so Grimm stolz. Außerdem hatten die Akteure wieder fleißig Kuchen und Torten gebacken. "Traditionell wird der von den Vereinsfrauen beigesteuert, deren Engagement maßgeblich zum Gelingen des Festes beiträgt", betonte er. Die Einnahmen fließen direkt in die Vereinskasse und helfen bei der Finanzierung der Vereinsarbeit. Probeleiter Thomas Schulz wird davon nicht bezahlt. Er hat die Probeleitung derzeit ehrenamtlich übernommen, da der Musikverein aktuell keinen Dirigenten hat und er seit einigen Jahrzehnten aktiver Musiker im Verein ist.
Dass der Musikverein trotz kleiner werdender Helferzahlen ein solches Fest auf die Beine stellt, ist keine Selbstverständlichkeit. "Unsere Familien sind da stark eingebunden. Das ist echte Teamarbeit", so der Geschäftsführer. Trotz aller Herausforderungen blickt der Verein zuversichtlich in die Zukunft. Man halte am gemeinsamen Hobby fest, bleibe optimistisch und hoffe weiter auf Neuzugänge.
Egal ob Trompete, Klarinette, Tenorhorn oder Schlagzeug – jeder sei willkommen. Am besten mit Spielerfahrung. Denn die Neuen auszubilden, sei schwierig – es fehlt an Kapazität. In der Vergangenheit hatte es bereits Kooperationen mit Musikschulen gegeben. Weil dabei kaum jemand hängen blieb, schlief das wieder ein. Doch die nächsten musikalischen Auftritte stehen bereits an: etwa am 3. August. Dann spielen die Gauangellocher bei einem Fest der Wiesenbacher Freunde.
Bis dahin bleibt das Unterdorffest in bester Erinnerung – als Zeichen gelebter Gemeinschaft, musikalischer Tradition und echter Dorfverbundenheit. "Darum geht es uns: die Menschen zusammenzubringen", so Grimm.