Ladenburger Rathaus

Eltern wenden sich an Melanie Zanger

Die ehemalige Leiterin der Stadtkasse ist mittlerweile die Ausbildungsleiterin im Rathaus und führt den Bereich Kinder-Jugend-Bildung.

30.07.2022 UPDATE: 30.07.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 25 Sekunden
Mehr Verantwortung zu übernehmen und sich für eine gute Zukunft für Kinder einzusetzen findet Rathausmitarbeiterin Melanie Zanger „extrem erfüllend“. Foto: Sturm

Von Axel Sturm

Ladenburg. Die Rathausmitarbeiterin Melanie Zanger ist ein gutes Beispiel dafür, dass man auch im eigenen Haus Karriere machen kann – wenn man sich für das bestehende Mitarbeiter-Förderprogramm interessiert. Die Verwaltungsfachangestellte legte erfolgreich eine Zusatzprüfung zur Verwaltungsfachwirtin ab, sodass sie die beruflichen Voraussetzungen erwarb, sich als Abteilungsleiterin für den Bereich Kinder-Jugend-Bildung zu bewerben. Mit der Umstrukturierung im Rathaus wurde diese Abteilungsleiterstelle geschaffen und eine Veränderung reizte die in Viernheim wohnende Mitarbeiterin sehr.

Als Leiterin der Stadtkasse hatte Melanie Zanger ihre Zuverlässigkeit und Loyalität schon mehr als zehn Jahre bewiesen. Ihre erste Stelle im Rathaus trat sie bereits 2003 als Mitarbeiterin in der Kämmerei an. "Ich kenne die Strukturen der Ladenburger Verwaltung gut und auch die Mitarbeiter sind mir alle bekannt", erzählt Zanger.

Bisher ist sie eher "nicht-öffentlich" ihrer Arbeit nachgegangen. Mit der Besetzung der Abteilungsleiterstelle hat sich ihr Aufgabengebiet stark verändert, denn nun steht sie an erster Stelle in der Kommunikationskette. Eltern, die Fragen wegen einer Kindergarten-Betreuungseinrichtung haben, schulische Informationen benötigen oder Fragen zum Jugendzentrum – all diese Kommunikationsbereiche deckt die neue Abteilungsleiterin ab.

"Nach der Aufgabe in der Stadtkasse wollte ich weg von der Routine und etwas Neues angehen", sagte die Verwaltungsfachwirtin der RNZ. Und was sie sich erhoffte, ist auch eingetroffen. Wegen der fehlenden Betreuungsplätze im Kindergartenbereich ist ihre Aufgabe derzeit allerdings nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig.

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Es wurden und werden zwar provisorische Betreuungsplätze eingerichtet, aber mit einer wirklichen Entspannung rechnet die Fachbereichsleiterin erst in gut zwei Jahren. Dann sollen die neu zu bauenden Kindergärten in der Nord- und Weststadt bezugsfertig sein. Dann wird auch Entspannung einkehren, ist Zanger zuversichtlich.

Sie selbst hat zwar keine Kinder, aber sie findet es "extrem erfüllend", sich für eine gute Zukunft der Kinder und Jugendlichen einzusetzen. Dafür sei der Bereich Bildung ein wichtiger Baustein. Ihre direkte Vorgesetzte ist Hauptamtsleiterin Claudia Schmitt, zu deren Stellvertreterin Zanger ernannt wurde. "Mehr Verantwortung zu übernehmen", war auch einer der Gründe, warum Zanger eine Veränderung anstrebte. Auch mit einer Betreuungsgruppe für ukrainische Kinder war sie beschäftigt.

Weil noch viele Zuständigkeitsfragen und die Finanzierung zwischen dem Bund und den Ländern nicht geklärt waren, sei dies eine herausfordernde Aufgabe gewesen. Wichtig sei ihr jedoch gewesen, dass die Kinder aus der Ukraine schnell die Bildungsangebote in Anspruch nehmen können. Weil Ladenburg Schulstadt ist, in der quasi alle Schularten existieren, ist der Teilbereich Schulen ebenfalls eine wichtige Aufgabe Zangers.

Für die Ausstattung der Schulen ist schließlich die Stadt als Schulträger verantwortlich, und es liegt in der Natur der Sache, dass die sechs Rektoren von der Grund- über die Draußenschule bis zum Gymnasium ihre Erwartungen einfordern. Gerade wird der Schritt ins digitale Zeitalter gegangen und dafür stehen mit den Schulen regelmäßige Meetings an. Zwar konnte die Stadt Ladenburg schon erhebliche Fördermittel für die Digitalisierung der Schulen abrufen, aber sechs Schulen mit Endgeräten auszustatten, das sei schon ein erheblicher Kostenfaktor, sagt Zanger.

Ihre jetzige Aufgabe ist zweifelsohne stressiger als die Führung der Stadtkasse, aber mit Stress kann die in Hannoversch-Münden aufgewachsene Frau gut umgehen. Den Weg zur Arbeit nimmt sie gerne mit dem Fahrrad, und auch in ihrer Freizeit spielt Bewegung eine wichtige Rolle. Die Ballettstunden in der Ladenburger Tanzschule Tanzwerk tun der Frau mit der sitzenden Tätigkeit gut, erzählt sie.

Gerne würde sie in Ladenburg wohnen, aber sie und ihr Partner konnten in der Römerstadt kein passendes Haus oder eine geeignete Wohnung finden. Dafür ist ihr Fachbereich zwar nicht zuständig, aber im Rathaus könne ja auch nicht alles geregelt werden, sagt die neue Abteilungsleiterin und lacht.

Übrigens kürzlich hat Zanger noch ein neues Hobby entdeckt. "Ich will E-Gitarre lernen", erzählt die für den Jugendbereich zuständige Rathausmitarbeiterin. Und wer weiß, vielleicht steht sie irgendwann mal auf der Bühne des Jugendzentrums. Ihre Kollegen vom Jugendzentrum würden eine Chefin, die E-Gitarre spielt, sicherlich cool finden.

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