Eben noch im Abi-Lernstress - und auf einmal ist Schluss
Acht der 27 Abiturienten des Technischen Gymnasiums der Freudenberg-Schule haben eine Eins vor dem Komma stehen. Sie haben den "Instrumentenkasten" für ihren weiteren Weg erhalten.

Weinheim. (stek) Am Ziel, das wissen die Abiturienten des Technischen Gymnasiums der Weinheimer Hans-Freudenberg-Schule natürlich selbst, sind sie noch lange nicht. Aber das Reifezeugnis sei ein wichtiger Etappensieg und ein erster großer Schritt in die Welt, sagten die Absolventen Lion Flößer und Simon Kalitz.
Schule sei ja doch ein ziemlich geschützter Raum. Der liegt nun hinter den 27 Abgängern. Auf die Frage, ob sie das vielleicht etwas nervös mache, schüttelten die beiden den Kopf. Ganz im Gegenteil, sie schauen mit Zuversicht nach vorne. So sehen es wohl alle aus dem Jahrgang.
Die mündliche Prüfung gerade hinter sich gebracht, versammelten sich die jungen Frauen und Männer noch einmal kurz in der Schule, bevor es ans Abschiednehmen ging. Und das fühle sich schon komisch an, war unter den ehemaligen Schülern öfter zu hören. Eben noch im Lernstress und jetzt ist nach 13 Jahren tatsächlich Schluss.
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Ein Moment, sagte Schulleiter Torsten Nesselhauf, der sich auch auf der Seite der Lehrerinnen und Lehrer immer wieder besonders anfühle. Auch weil dieser Jahrgang "wirklich geliefert" habe. Der Notendurchschnitt von 2,3 könne sich jedenfalls sehen lassen.
Bei acht der 27 Schüler stünde sogar eine Eins vor dem Komma, verkündete der Prüfungsvorsitzende Thomas Edinger von der Schwetzinger Ehrhart-Schott-Schule.
Jahrgangsbeste sind Pia Klein und Josia Zilke, die einen Schnitt von 1,4 im Zeugnis stehen haben. "Aber Ihr könnt alle stolz auf Euch und Eure Leistung sein", rief Edinger den Schülern zu. Ein Satz, der mit leuchtenden Augen aufgenommen und Applaus quittiert wurde.
Hinter ihnen liege ein hartes Stück Arbeit, waren sich Lion Flößer und Simon Kalitz einig. Einen Monat lang hätten sie für das Mündliche gepaukt. Den ganzen Stoff auf den Punkt im Kopf zu haben, sei schon eine Herausforderung gewesen.
Zugleich betonten sie aber auch, dass die Prüfungen machbar gewesen seien. "Die Abiturfragen waren fair", so Flößer. Er plant nun erst mal eine Fahrradtour und im Herbst ein Studium der Energietechnik in Kaiserslautern.
Kalitz macht erst ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Arbeiter-Samariter-Bund, ehe er im kommenden Jahr Maschinenbau in Mannheim studieren will. Studiengänge, auf die sie das technische Profil des Gymnasiums vorbereitet hat.
Nichts ganz so ist das bei der Jahrgangsbesten Pia Klein. Nachdem sie in Umwelttechnik, Mathematik, Englisch und Ethik ihr Können unter Beweis gestellt hat, wendet sie sich mehr dem Menschen zu. Sie beginnt im Herbst, nach einer Rucksackreise durch Thailand, ein Studium der Hebammenwissenschaft.
Lange vorbereitet habe sie das nicht, es sei eher "ein Geistesblitz" gewesen, der sich nach zwei Praktika in Weinheim und Heidelberg aber verfestigt habe. "Ich will Hebamme werden, das ist ein toller Beruf", sagte Klein.
Schulleiter Nesselhauf, Prüfungsvorsitzender Edinger und der Leiter des Technischen Gymnasiums, Thomas Römer, wünschten den ehemaligen Schülern viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg. Den "Instrumentenkasten" dafür hätten sie nun in der Hand.
Das sind die Abiturienten:
- Zaryab Ahmed
- Fabian Albrecht
- Marc Bergmeier
- Nils Bräunling
- Tunay Dernek
- Lion Flößer
- Max Gläser
- Iiyari Gottenbusch
- Lucas Gudath
- Marten Hildenbeutel
- Matheo Hutwagner
- Erik Jaworski
- Lukas Jelden
- Simon Kalitz
- Semih Kayaalp
- Pia Klein
- Hannes Ludewig
- Rebecca Mühr
- Melita Musseleck
- David Nitschke
- Claudius Reiner
- Andrian Sagi
- Timon Schilpp
- Lennart Schweikert
- Marvin Sommer
- Luis Werner
- Josia Zilke