Nur ein infizierter Ladenburger (Update)
Römerstadt sagt Sommertagszug ab – Schmutz appelliert an Vereine

Ladenburg. (krs) Durch eine Verwechslung teilte eine Sprecherin des Landratsamts des Rhein-Neckar-Kreises am Mittwoch mit, dass zwei Ladenburger mit dem neuartigen Coronavirus infiziert seien. Dies ist nach Angaben der Pressestelle am Donnerstag nicht korrekt. Demnach soll nur ein erwachsener Ladenburger Bürger positiv getestet worden sein.
Update: Donnerstag, 12. März 2020, 15.30 Uhr
Von Katharina Schröder
Ladenburg. Das neuartige Coronavirus ist nun auch in der Römerstadt angekommen. Während die Kommune von nur einem Fall weiß, bestätigte die Sprecherin des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis zwei Infektionen, Stand Mittwochmittag. Demnach handelt es sich bei einem Fall um einen Schüler, der als Kontaktperson bereits in Quarantäne war. Die zweite infizierte Person kam aus dem Skiurlaub in Südtirol zurück. Die Nachbargemeinde Edingen-Neckarhausen meldete bereits am Montag vier Infektionen. Infolgedessen wurden die Merian-Realschule in Ladenburg und die Pestalozzi-Grundschule in Edingen-Neckarhausen vorübergehend geschlossen.
Die Doppelgemeinde reagierte zügig und sagte die beiden für diese Woche geplanten Veranstaltungen ab: die Sitzung des Integrationsausschusses am Mittwoch, 11. März, und das Fest der Kulturen am Sonntag, 15. März. "Wir haben nichts Neues mehr vom Landratsamt gehört und hoffen, dass es so bleibt", sagt Bürgermeister Simon Michler. Der Edingen-Neckarhäuser Gemeinderat soll daher am Mittwoch, 18. März, wie geplant tagen, nur die Bestuhlung für Besucher erfolge in größeren Abständen. Andere Veranstaltungen seien für die kommende Woche ohnehin nicht geplant.
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Auch die Stadt Ladenburg habe die Veranstaltungen der kommenden zwei Wochen geprüft, teilt Nicole Hoffmann, Referentin des Bürgermeisters, mit. "Daher hat sich die Stadt entschlossen, den anstehenden Sommertagszug sowie stark besuchte Veranstaltungen im Domhof bis zum 22. März vorsorglich abzusagen beziehungsweise zu verschieben", heißt es in der Mitteilung.
Die Verwaltung hatte nach Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts gehandelt, bevor der Erlass der Landesregierung zum Verbot von Großveranstaltungen bekannt wurde. Die Entscheidung trifft auch den Fachvortrag "Zwischen Rassenkunde und Rasterelektronenmikroskop: Alamannenforschung im Spannungsfeld zwischen Politik und Zeitgeschichte" von Niklot Krohn, den das Lobdengau-Museum organisiert hatte. Auch die Sportlerehrung der Stadt, die ursprünglich am Freitag, 13. März, geplant war, sowie das Jubiläumskonzert der Musikschule, das für Sonntag, 15. März, angesetzt war, sollen verschoben werden.
"Die Entscheidungen sind uns nicht leicht gefallen", sagt Bürgermeister Stefan Schmutz. "Allerdings befinden wir uns derzeit in einer Ausnahmesituation, die uns zu einem vorausschauenden und verantwortungsvollen Handeln aufruft." Er empfiehlt den örtlichen Vereinen, genau zu prüfen, ob Hauptversammlungen oder Veranstaltungen in geschlossenen Räumen zwingend seien oder verschoben werden könnten. Einige Vereine sagten bereits Termine ab.
So entfallen der Erzählnachmittag des Heimatbundes sowie der Volkslieder-Singtreff, die beide ursprünglich für Mittwoch, 18. März, geplant waren. Auch der Kunstraum und Jazzclub "Leicht und Selig" sagt das Konzert der isländischen Band "ADHD" im Rahmen der Reihe "Philleicht Jazz?!" ab, das für Freitag, 13. März, angesetzt war. Auch der Budoclub Rhein-Neckar setzt sein Training in der Turnhalle der Astrid-Lindgren-Schule aus.