Corona zerstört Vereinsleben

Wiesenbacher Big Band "Why Not?" löst sich auf

Bis Ende 2023 werden die Formalitäten abgeschlossen sein – bis hin zum Löschen im Register.

12.12.2022 UPDATE: 12.12.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 32 Sekunden
Die Mitglieder des Vereins zur Big Band „Why Not?“ votierten einstimmig für dessen Auflösung. Foto: Haasemann-Dunka

Wiesenbach. (nah) Die Big Band "Why Not?" ist Geschichte – noch nicht ganz, aber fast. Ihr Ende besiegelten die versammelten Mitglieder am Freitagabend im Vereinsraum des Bürgerhauses. Alle Stimmberechtigten hoben ihren Arm in die Höhe, als Vorsitzender Andreas Vogt fragte, wer für die Auflösung des Vereins stimme. Damit ist der erste Schritt getan in einer Reihe von Formalien, die streng einzuhalten sind und die Vogt zuvor beim Registergericht erfragt hatte.

Nachdem der Auflösungsbeschluss gefasst ist, befindet sich der Verein nun in der "Liquidation". Vor ihm liegt eine einjährige Sperrfrist – genau zwölf Monate und drei Tage ab der Bekanntmachung kann seine endgültige Löschung erfolgen.

Aber warum ging der Verein diesen Schritt? Die Big Band "Why Not?" stellte doch eine musikalische Bereicherung in der Region dar – und das seit der Vereinsgründung 2014. Doch was mit viel Schwung und Elan unter der musikalischen Leitung von Patrick Wewel begann, kam besonders in der Corona-Zeit arg ins Stolpern und Stocken. Die Proben und das Vereinsleben kamen zum Erliegen, Auftritte gab es keine mehr. Aktive Musiker sprangen ab, und die vormals 22 Musikerinnen und Musiker wurden immer weniger.

Als nun auch Patrick Wewel das Handtuch warf, da er am eigentlichen Probentag der Big Band "Why Not?" eine anderweitige Verpflichtung beim Betreuen eines großen Blasorchesters einging, sahen die Vereinsmitglieder und die restlichen verbliebenen Musiker keinen Sinn mehr darin, den Verein aufrechtzuerhalten. "Wir sind nicht mehr auftrittsfähig", stellte Andreas Vogt fest. "Die Big Band ,Why Not?’ als Papiertiger weiter zu führen, macht keinen Sinn."

Fristgerecht war zur letzten Mitgliederversammlung eingeladen worden, merkte der Vorsitzende an. Er sagte, es reiche eine mehrheitliche Zustimmung zur Auflösung des Vereins aus, so stehe es in dessen Satzung. Dem Registergericht müssen mit dem Beschluss auch die Gründe dafür mitgeteilt werden.

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Die Versammlung berief die letzten Vorstandsmitglieder zu "Liquidatoren": Das sind neben Vorsitzendem Andreas Vogt Justus Neckermann als Zweiter Vorsitzender, Pauline Neckermann als Schriftführerin und Alfred Krämer als Kassierer. Sie vertreten den noch existierenden Verein gemeinsam, auch gegenüber etwaigen Gläubigern. Eine weitere Formalie muss noch in Angriff genommen werden: Es sind noch die Unterschriften der Liquidatoren unter dem Auflösungsprotokoll zu beglaubigen. Das soll in dieser Woche bei der Gemeinde Wiesenbach geschehen. Wenn alles nach Wunsch verläuft, wird die Auflösung und Löschung des Vereins Big Band "Why Not?" Ende 2023 vollzogen sein. "Mehr gibt es dazu nicht zu sagen", sagte Vorsitzender Andreas Vogt, schloss die Mitgliederversammlung und stellte fest: "Damit befinden wir uns in der Auflösung."

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