Ein Bild der Verwüstung

Ladenburger Großbrand kostete Einsätzkräfte viel Kraft

Nach wie vor ist die Brandursache unklar - Versicherungen regulieren die Schäden

20.07.2017 UPDATE: 21.07.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden

Von Axel Sturm

Ladenburg. Am Tag nach dem Großbrand im Gewerbegebiet "Hundertwasser" in der Industriestraße, bei dem ein Millionenschaden entstand, war großes Aufräumen angesagt. Die Kriminalpolizei war gestern Morgen vor Ort, um weitere Spuren zu sichern. Nach wie vor ist die Brandursache unklar.

Gegen 5.30 Uhr musste die Wehr der Römerstadt noch einmal in die Industriestraße ausrücken, um einen Nachbrand zu löschen. Dort bot sich gestern ein Bild der Verwüstung. Nichts, aber auch gar nichts ist beispielsweise in der ausgebrannten Autoreparaturwerkstatt heil geblieben. Mehrere hochwertige Fahrzeuge wie ein Porsche und ein nagelneuer BMW sind ein Raub der Flammen geworden. Im Feuerwehrhaus begannen Gerätewart Jürgen Volk und seine Kameraden mit dem großen Aufräumen. Die Einsatzkleidung musste gewaschen und desinfiziert, die Schläuche gereinigt, geprüft und getrocknet werden und die Atemschutzgeräte wieder befüllt werden. Die Wehr aus Ladenburg wurde übrigens in den Donnerstagmorgenstunden erneut zu einem Einsatz gerufen. In einem Chemiebetrieb in der Albert-Reimann-Straße wurde ein Brand gemeldet.

Zum Glück handelte es sich um einen Fehlalarm, der durch einen Stromausfall ausgelöst wurde. "Die Einsatzkräfte sind am Anschlag", sagte Kommandant Harald Lange der RNZ. Die extreme Hitze am Brandort habe viel Substanz gekostet.

Der Eigentümer des Hallenkomplexes, Sven Witteler, war gestern Morgen immer noch geschockt, aber gleichzeitig auch ein Stück weit erleichtert, weil bis auf einen Fall keine schweren Verletzungen zu beklagen seien. Laut Polizei musste ein 49-Jähriger, der sich in einer der Hallen aufgehalten hatte, aufgrund von Brandverletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden, wo er nach wie vor behandelt wird.

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Witteler ist im Gespräch mit den Firmenbesitzern, die sehr betroffen sind. Er hat zugesichert, dass er den Betrieben neue Ansiedlungsmöglichkeiten in anderen Hallen anbieten wird. Witteler und die Firmenbesitzer sind mit den Versicherungen wegen der Schadensregulierung in Kontakt. "Die Schäden sind wohl abgedeckt, was eine erfreuliche Botschaft ist. Aber der Aufbau der Firmen wird natürlich ein Kraftakt werden", sagte der Schriesheimer Unternehmer der RNZ. Er selbst war bis um 1 Uhr in der Brandstelle, um den geschockten Firmeninhabern beizustehen. Gegen 23 Uhr verließ der Kreisbrandmeister Udo Denz den Unglücksort, denn er wurde zu einem weiteren Einsatz gerufen. "Das war schon ein spektakulärer Großbrand hier in Ladenburg, der uns viel Kraft gekostet hat", zog Denz trotz des Schadens in Millionenhöhe eine erfolgreiche Bilanz. Er ist froh, dass alle wieder heil in die Feuerwehrgerätehäuser zurückkehren konnten. Er dankte den Einsätzkräften, die teilweise bis zur Erschöpfung ihren Dienst getan haben.

Auch Bürgermeister Stefan Schmutz ist dankbar: "Durch den schnellen Einsatz unserer Freiwilligen Feuerwehr sowie der tatkräftigen Unterstützung durch Feuerwehren und Rettungskräfte aus sämtlichen Nachbargemeinden, einschließlich der Werksfeuerwehr der Firma Freudenberg konnte Schlimmeres verhindert werden. Den Kolleginnen und Kollegen gilt daher mein besonderer Dank."

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