Gymnasialabgänger feierten ihren Abiball
Der Jahrgangsschnitt liegt bei 2,2. Die Vorplanung läuft seit zwei Jahren.

Von Lena Sandmeir
Bammental. Kaum wiederzuerkennen ist die Sporthalle des Gymnasiums: Das Parkett ist mit Tischreihen statt Mattenwägen bestückt, die Basketballkörbe mit schwarzem Tuch überhängt und ein roter Teppich inklusive eleganter Barrieren führt zu einer aufwendig geschmückten Bühne hin: Der Abiturjahrgang 2025 feierte seinen Abiball in den schulischen Gemäuern.
Ein Spektakel auf höchstem Niveau – und damit eine gelungene Symbiose zwischen Schule und Schülerschaft. Geboten war neben dem üblichen Buffet und nervösen Walzerschritten ein Abendprogramm mit Oscar-Charakter – ganz nach dem Motto: "Und das Abitur geht an …" im Sinne der Hollywood’schen "Academy Awards".

Bereits vor offiziellem Beginn des Abendprogramms versammeln sich die Gäste vor der Sporthalle, um Glückwünsche auszutauschen und die ersten Fotos zu schießen. Sie alle haben sich zu diesem Anlass ordentlich in Schale geworfen – wenn auch unter dem ein oder anderem Rocksaum Turnschuhe statt "Highheels" hervorschauen.
Im Vorraum wird das Buffet vorbereitet, Erfrischungsgetränke gehen zum kleinen Preis über die Theke und Sektgläser werden den nach und nach Eintrudelnden gereicht.
An die 400 Gäste werden an diesem Abend erwartet – Familienmitglieder und Freunde, die die Schulabgänger gebührend feiern, und das zurecht. Ein Jahrgangsschnitt der Note 2,2 kann sich sehen lassen – der Meinung ist auch Schulleiter Benedikt Mancini: "Von der Leistung her, und auch von der Gemeinschaft ist das wirklich ein toller Jahrgang".
60 Schüler haben in diesem Jahr in Bammental ihre Gymnasialzeit abgeschlossen – eine vergleichsweise kleine Stufenstärke. Gerade das sei aber von Vorteil gewesen für den Zusammenhalt, so die Einschätzung des Direktors. Die Schülergemeinschaft sei eine sehr eng vernetzte gewesen, und eine sehr aktive noch dazu.
Er lobt das Engagement der Schulabgänger in der Schulgemeinschaft, besonders auch in der Schülermitverantwortung, sowie in den zahlreichen musikalischen und sportlichen Arbeitsgruppen, die das Gymnasium anbietet, und die auch das Abendprogramm um die ein oder andere Darbietung bereichern. Die Schulleitung dagegen hält sich an diesem Abend im Hintergrund – sein Redeanteil habe sich auf die Abiturzeugnisverleihung am Freitag beschränkt, meint Mancini.
Am Ballabend komme die Belegschaft nur noch zum Zuge, wenn es darum geht, das Quizduell gegen das Schülerteam zu gewinnen – und natürlich um die von den Abiturienten verliehenen Preise in verschiedensten Kategorien, wie beispielsweise "Welcher Lehrer wird Millionär?" einzuheimsen.
Diesen Einbezug der Lehrer kenne man schon vom Abistreich, gibt der Rektor preis – und man fiebere ihm teils mit Vorfreude, teils mit Nervosität, aber in jedem Fall mit großem Vertrauen in die Anständigkeit der Schülerschaft entgegen.
Der Abiball wird am Bammentaler Gymnasium traditionell von den Schülern selbst organisiert – der Schule wiederum obliegt die Veranstaltung der Zeugnisverleihung.
Dennoch lässt die Schule ihre Abiturienten natürlich nicht ganz allein. Die Turnhalle müsse zwar von der Schülerschaft gemietet werden, doch was Verträge, Finanzen und Transaktionen betreffe, so helfe das Gymnasium dann doch aus, erklärt Mancini. Außerdem kümmere man sich um die Gema-Lizenz für die musikalische Gestaltung, um die Tischdeko und man stelle die Security am Eingang.
Unterstützt durch diese Hilfestellungen nehmen die frischgebackenen Abiturienten die kreative Gestaltung selbst in die Hand: Das Programm enthält neben Quizduell, Tanz- und Gesangseinlagen und Preisverleihung an Lehrer und Schüler auch die Vorführung zweier selbstbeigebrachter Gesellschaftstänze sowie – ganz im Oscar-Stil – eines selbstgeschnittenen Kurzfilms, einer Montage aus Erinnerungen an die gemeinsame Gymnasialzeit.
Die Moderation des Abends übernehmen Julius Mergel und Bianca Friedmann. Wie sich das Spektakel finanziert? "Wir planen den Ball jetzt seit zwei Jahren", meint Bianca – dafür hätten sie ordentlich Geld zusammengespart, beispielsweise durch Kuchenverkäufe oder auch Catering auf der Jubiläumsfeier eines Gartenvereins.
Eine Spendenbox steht aus, womit letztendlich dann auch ausgefallene Extras, wie eine Fotowand aus Luftballons und Lametta sowie der extravagante rote Teppich abgestottert sind. Am Ballabend können sich die Schulabgänger dagegen zurücklehnen: Buffet, Getränkeverkauf und die Kellnerpflichten übernehmen an der Schule traditionell die Abiturienten des kommenden Jahrgangs – und können so auch gleich ihre Kasse für den Ball 2026 füllen.
Am wichtigsten ist natürlich, dass sich die Schüler bei dem ganzen Trubel insgesamt zufrieden mit ihren Leistungen zeigen.