Die Fundamente der Ufermauern werden verstärkt
Sanierung des Gauangelbachs in Baiertal ist im Zeitplan - Beim Abfischen zu Beginn der Arbeiten wurden 1500 Fische umgesetzt - Regelmäßige Berichte im Ortschaftsrat

Von Hans-Dieter Siegfried
Wiesloch-Baiertal. Die Sanierungsarbeiten am Gauangelbach laufen derzeit plangemäß. Wie Meinrad Singler vom Fachbereich Technischer Service, Stadtgrün und Umwelt der Stadt in der Sitzung des Ortschaftsrats Baiertal berichtete, wurden von der "Unteren Brücke" bis hin zum ersten Holzsteg in den zurückliegenden Wochen die vorhandenen Ufermauern abschnittsweise durch Betonfundamente verstärkt. "Damit wird gewährleistet, dass damit die statischen Erfordernisse für den späteren Aushub des Bachbettes gewährleistet werden können", erläuterte Singler. Zudem gehe es darum, das Bachbett auf beiden Seiten zu begrenzen. Zum Schutz der neuen Fundamente ist vorgesehen, mehrere Lagen sogenannter Flussbausteine einzubauen, um somit die neuen Begrenzungen vor einer Unterspülung abzusichern. "Erst dann kann das künftige Bachbett bis zur erforderlichen Tiefe ausgehoben werden und später werden Fischunterstände, Kiesinsel und Wasserstauden-Bepflanzungen angelegt", sagte Singler.
Der neue Bachlauf wird dabei nicht wie zurzeit in gerader Linie geführt, sondern in unterschiedlicher Breite und einem geschlängelten Verlauf angelegt. Um die Abflussmenge von 15 Kubikmeter pro Sekunde für ein einhundertjährliches Hochwasser zuzüglich Klimafaktor abzuführen, muss der Abflussquerschnitt des Gauangelbaches deutlich vergrößert werden. Da die Gewässerbreite durch die beiden Ufermauern mit den dahinterliegenden Straßen begrenzt ist, wird das Bachbett dafür tief ausgeräumt. Teilweise ist auch eine Erhöhung der vorhandenen Ufermauern erforderlich, um den vom Wasserrechtsamt geforderten Abstand von 30 Zentimetern im Hochwasserfall durchgehend einhalten zu können. Das Bachbett selbst wird nach Worten Singlers nach aktuellem, ökologischem Standard gestaltet werden.
Bereits vor einigen Wochen war die Bachstrecke auf einer Länge von etwa 600 Metern durch ein Fachunternehmen "abgefischt" worden. Die Fische wurden dann weiter unterhalb wieder "zu Wasser gelassen". "Es wurden tatsächlich rund 1500 Fische (fast ausschließlich Stichlinge), aber auch Signalkrebse und Bachforellen gefangen und umgesetzt. Die Stichlinge waren fast alle kleiner als fünf Zentimeter, also im Jugendstadium", berichtete Meinrad Singler. Damit die Fische nicht wieder in das gewohnte Umfeld zurück können, wurde ein kleiner "Absturz" in den Bach eingebaut, eine Art Miniwasserfall also. Die Planungen sehen vor, dass die gesamten Maßnahmen in etwa einem Jahr abgeschlossen sein werden.
Singler wird künftig jeweils in den Sitzungen des Ortschaftsrats Baiertal über den aktuellen Sachstand der Ausbauarbeiten am Gauangelbach berichtet. Damit wird dem Wunsch des Ortschaftsrats entsprochen, da keine öffentliche Infoveranstaltung für die Bevölkerung wegen der Corona-Pandemie durchgeführt werden kann.