Bertha-Benz-Realschule Wiesloch

Nach dem Feuer sind größere Teile der Schule nicht nutzbar

Im Fachklassentrakt der Realschule brannte eine Toilette. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.

20.11.2023 UPDATE: 21.11.2023 05:59 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden
Foto: PR Video

Wiesloch. (tt) Ein Brand in einer Toilette führte am Montagnachmittag dazu, dass die Esther-Bejarano-Gemeinschaftsschule (EBS) evakuiert werden musste. In dem Gebäudetrakt, der von der benachbarten Bertha-Benz-Realschule mitgenutzt wird, kam es kurz nach der Mittagspause zu dem Brand mit erheblicher Rauchentwicklung. Die Polizei teilt am Dienstagmorgen mit, dass sie von einer vorsätzlichen Brandstiftung ausgeht. Hinweise auf den oder die Täter wurden nicht bekannt gegeben. Die Ermittlungen laufen noch, heißt es auf Nachfrage. 

"Um 13.45 Uhr hat es einen Brandmeldealarm im Gebäude der EBS gegeben", berichtete Marco Friz, Abteilungskommandant für die Kernstadt der Freiwilligen Feuerwehr Wiesloch. Das sei für die Ehrenamtlichen zwar Routine, trotzdem fahre man hoch konzentriert und wachsam zur Einsatzstelle. "Noch während der Anfahrt wurde über den Notruf eine Rauchentwicklung bestätigt, weshalb das Alarmstichwort auf ,Feuer 3’ erhöht wurde", erklärte Friz.

Das hatte zur Folge, dass alle Abteilungen der Wieslocher Feuerwehr alarmiert wurden – neben der Kernstadt auch Schatthausen, Baiertal und Frauenweiler. Mit insgesamt neun Fahrzeugen und 46 Personen war die Wehr, das Rote Kreuz mit elf Einsatzkräften vor Ort. "In Brand gerieten ein mit Papiertüchern gefüllter Mülleimer sowie der darüber hängende Papiertuchspender", heißt es im Bericht der Polizei. Darüber hinaus hätten sich die Flammen nicht ausgebreitet. "Das Feuer brannte im Erdgeschoss in einer Toilettenanlage. Durch die dort verbauten Kunststoffe war die Rauchentwicklung im Gebäude enorm", sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister Ingo Schmiedeberg. Die Wehrleute konnten nur mit Atemschutz in den verrauchten Bereich vordringen.

Trotzdem konnte der Brand laut Friz relativ schnell gelöscht werden, anschließend wurde das Gebäude durch die Feuerwehr belüftet. Die Lehrkräfte hätten besonnen reagiert, die 340 Schülerinnen und Schüler seien relativ schnell ins Freie und anschließend auf den Schulhof des Ottheinrich-Gymnasiums evakuiert worden. "Die Räumung hat gut funktioniert", bestätigte auch EBS-Rektorin Bärbel Kröhn. Da die meisten keine Jacken dabei hatten, durften sie die Wartezeit in der Mensa des Schulzentrums verbringen. Nach gut einer Stunde durften die Schüler ihre Sachen aus dem Gebäude holen und anschließend nach Hause gehen.

"Das Erdgeschoss des Fachklassentraktes ist vorerst nicht nutzbar", sagte Bürgermeister Ludwig Sauer. Der Grund: der massive Rauch- und Rußniederschlag. Zunächst müsse man die Ermittlungen der Polizei abwarten, bevor eine Fachfirma Schadstoffmessungen in den Räumen durchführen könne. Betroffen seien die Fachräume "Musik" und "Werken". "Ich bin wirklich froh, dass die Evakuierung so gut funktioniert hat und danke allen Lehrkräften", sagte Sauer.

Am Dienstagmorgen heißt es, dass der Schulbetrieb wieder aufgenommen worden sei. Der betroffene Sanitärbereich wurde gesperrt.

Das Herren-WC muss wahrscheinlich von Grund auf wiederhergestellt werden, erklärte Annette Kohl, Fachbereichsleiterin Hochbau und Liegenschaften bei der Stadt Wiesloch, auf RNZ-Nachfrage. Auch die betroffenen Musik- und Werkräume bleiben so lange gesperrt, bis man durch Untersuchungen festgestellt habe, ob der komplette Bereich gereinigt oder entsorgt werden müsse, so Kohl.

Nach ersten Schätzungen belaufe sich der Gesamtschaden auf mindestens 10.000 Euro. Das Polizeirevier Wiesloch ermittelt nun wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung durch Feuer.

Ort des Geschehens

Update: Dienstag, 21. November 2023, 18.25 Uhr