Mosbach

Neuer "Friedenspfahl" verbindet Mosbach mit weltweitem Netzwerk

Im Rahmen der 14. Ukraine-Mahnwache wurde ein sichtbares Friedenszeichen gesetzt.

31.05.2022 UPDATE: 01.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden
Sichtbares Friedenszeichen: Zusammen mit Lena-Marie Dold (v.l.) und Arno Meuter enthüllte OB Michael Jann einen „Friedenspfahl“ auf dem Château-Thierry-Platz. Foto: Peter Lahr

Von Peter Lahr

Mosbach. Was verbindet Mosbach mit den Pyramiden von Gizeh, dem Gorki Park in Moskau oder den Tempelanlagen von Angkor Wat in Kambodscha? Seit Samstag ist Mosbach Teil eines weltweiten spirituellen Netzwerks, bestehend aus gut 250.000 "Friedenspfählen". Als "Erfinder" gilt der japanische Philosoph Masahisha Goi, der 1955 die "Worldpeace Organisation" gründete. Wie OB Michael Jann während der 14. überparteilichen Ukraine-Mahnwache auf dem Château-Thierry-Platz erklärte, kam der Vorschlag für das viersprachige Friedensgebet in Stelenform von der Initiative "Mayors for Peace" (Bürgermeister für Frieden). Ein besonderer Dank für ihre nicht nachlassende Ausdauer ging an das bündnisgrüne Organisationsteam der Mahnwachen mit Kreisrätin Lena-Marie Dold sowie Arno Meuter (Gemeinderat in Aglasterhausen).

"Es gibt verschiedene Arten, wie man ein Zeichen für den Frieden setzen kann", betonte Dold. Sie freute sich, dass die Stadt den Auftrag für den Friedenspfahl gegeben habe. "Alle wären heute vermutlich noch am Leben, wenn seit 15 Wochen nicht Krieg in der Ukraine herrschen würde", unterstrich Meuter, der mit dem nur 14 Jahre alt gewordenen Elisei einem weiteren Todesopfer ein Gesicht gab. Der Konvoi, in dem sich der Junge zusammen mit Familienangehörigen befunden hatte, wurde auf einem Feld beschossen.

Auch interessant
Mosbach: Ein Geländewagen voll praktischer Hilfe
Mosbach: Spedition, Mode und Silo-Fahrzeuge
OB-Wahl Mosbach: Es wird ein Duell zwischen Michael Jann und Julian Stipp

"Das macht mich sehr betroffen, da blutet einem das Herz", verwies Mosbachs OB auf den großen Unterschied, ob man von anonymen Opferzahlen oder von individuellen Schicksalen höre. Bereits seit zwei Jahren sei er bei den "Mayors for Peace". Die 1982 von Takeshi Araki, dem Bürgermeister von Hiroshima, gegründete Initiative verfügt bereits über mehr als 8000 Mitgliedsstädte in 165 Ländern und setzt sich vor allem für eine weltweite Ächtung der Atomwaffen ein. Mit der klaren Friedensbotschaft "May peace prevail on earth" (Möge Frieden auf Erden sein) wende man sich bewusst an die Menschen aller Nationen. Die Botschaft ist in Mosbach auf Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch zu lesen. "Sie soll sich auch an die Aggressoren richten", begründete Jann die Wahl der vierten Sprache. Einbetoniert und entsprechend vorbereitet, habe der Bauhof das "gute Stück" aus dem Mosbacher Stadtwald. Er hätte nicht gedacht, dass der Friedenspfahl noch während des Ukraine-Kriegs aufgestellt werde, erklärte Jann. Mittlerweile gebe es deutschlandweit rund 500 Friedenspfähle Anregen sollen sie die Passanten zum stillen Gebet. "Sie erinnern uns daran, den Frieden in uns selbst und in der Welt zu finden und zu fördern", beschreiben die Initiatoren den Ansatz. "Er soll uns immer wieder daran erinnern, dass Frieden möglich ist", unterstrich Lena-Marie Dold.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.