Bürgermeisterwahl Hirschhorn

Hirschhorns Gänsejagd und Gastro-Empfehlung

Unter den Bürgerfragen bei der Wahlkandidatenvorstellung waren zahlreiche Einzelsachthemen, die alle drei Bewerber beantworteten.

02.06.2022 UPDATE: 03.06.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden

Etwa 260 Besucher verfolgten im Saal des Bürgerhauses die Kandidatenvorstellung fürs Amt des nächsten Bürgermeisters (auf der Bühne v.l.) Martin Hölz, Thomas Wilken und Oliver Berthold. Foto: Felix Hüll

Von Felix Hüll

Hirschhorn. Woran lag’s, dass zur Kandidatenvorstellung im direkten Vergleich der Bewerber zu Hirschhorns Bürgermeisterwahl nur rund 260 Besucher auf den 294 am Mittwoch im Bürgersaal aufgestellten Stühlen Platz nahmen? Kennen die rund 2 735 Wahlberechtigten unter den rund 3 400 Hirschhornern die Bewerber schon gut genug? Haben Sie kein Interesse am Urnengang vom 3. Juli? Sehen sie die Wahl als schon gelaufen an für den wieder antretenden Amtsinhaber Bürgermeister Oliver Berthold?

Die zur Kandidatenvorstellung Anwesenden hörten jedenfalls drei Bewerbungsreden und konnten Berthold, Thomas Wilken sowie Martin Hölz direkt Fragen stellen. Notarin Kristin Schuster moderierte.

Die Bürger nutzten die Gelegenheit und stellten Fragen. Foto: Felix Hüll

Das Publikum interessierte u.a. die Steuerbelastung, Vereinsunterstützung, ÖPNV. E-Mobilität, Angebote für die Jugend, Schaffen von bezahlbarem Wohnraum und Beseitigen von Leerständen in der denkmalgeschützten Altstadt sowie Lärmschutz und Verkehrsberuhigung.

"Ich habe beantragt, als Jäger die Gänse schießen zu dürfen", antwortet Oliver Berthold auf die Frage von Besucher Klaus Albert, was man denn gegen den Gänsedreck zu unternehmen gedenke. Auch könne man einen Falkners einsetzen, dessen Tiere eine verträglichere Lösung darstellten beim wirksamen Beseitigen der Verursacher. "Mittlerweile sind es ja nicht mehr Nilgänse, sondern Kanadagänse, die noch größere Haufen legen". Martin Hölz äußerte Zustimmung zu solchen Abschussplänen. Thomas Wilken wollte erst von anderen Neckaranrainern Erfahrungen abfragen.

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Gegen Verkehrslärm will Berthold weiter bei hessen mobil auf Tempo 30 drängen und Dialogdisplays beschaffen, verweist zudem auf die 2025 anstehenden EU-Vorgaben bestimmter Lärmhöchstpegel von Fahrzeugen. Alle Kandidaten setzen vorweg auf Appelle an die Autofahrer. Wilken will zudem gesicherte Kontrollen und Hölz sympathisiert mit gesamtinnerstädtischem Tempo 30. Runde Tische für Vereinsangelegenheiten wollen Hölz und Wilken einrichten, um gemeinsame Unterstützung zu koordinieren. Zu Jugendangeboten haben alle drei Bewerber Ideen, wollen aber zuvor den Bedarf etwa an einer Skateanlage klären. Der steht bei der Kinderbetreuung fest. Eine Erzieherin "über Bedarf" soll helfen, wieder für Normalität zu sorgen, so Berthold. Er räumt ein, dass man "mehr dahinter her sein" müsse, den Friedhof in Ersheim ordentlich und würdevoll aussehen zu lassen. Direkt einklinken will sich Berthold bei Interessenten, die Leer­stände in der Altstadt umwandeln möchten und vor den Hürden des Denkmalschutzes stehen. Hölz bringt eine Wohnungsbaugenossenschaft ins Spiel.

Beim Ansiedeln von neuem Gewerbe setzt Hölz auf Digitalisierung und Start-Ups, wegen des Strukturwandels baten alle drei Bewerber, die Angebote Hirschhorner Gewerbetreibender oder Gastronomen zu unterstützen. Wilken: "Geht essen und trinken!"

Berthold erläuterte, die provisorischen Bushaltestellen seien sichtbares Andauern eines Versuchs. Erst nach Auswertung der Daten werde die Linienerweiterung endgültig Bestand haben. Hölz sieht langfristig ohnehin Sharing-Konzepte beim Individualverkehr.

Bei der Müllentsorgung soll ein neuer Versuch unternommen werden, dem Entsorger ZAKB beizutreten. Beim (so Wilken) "Schandfleck" Schwanen/Café Hirsch soll bis zu einer neuen Lösung (Hölz: "Es gibt Optionen") ein Banner an einem Gerüst das Ensemble verdecken.

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