Viel Geld soll investiert werden
Gemeinderat Waldbrunn plant Neuverschuldung - Haushalt 2019 mehrheitlich angenommen - Norbert Bienek sieht Gefahren

Unter anderem die veralteten Kläranlagen machen in Waldbrunn Sorgen in Bezug auf kommende Kosten: Im Gemeinderat wurde nun mehrheitlich der Haushalt für das Jahr 2019 verabschiedet. Foto: J. Hofherr
Von Jürgen Hofherr
Waldbrunn. In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Waldbrunner Gemeinderat den Haushalt für das Jahr 2019. Bürgermeister Markus Haas und Kämmerer Joachim Gornik präsentierten dabei das Zahlenwerk, das zuvor im nicht öffentlichen Verwaltungsausschuss vorberaten wurde. Der Finanzchef berichtete, dass man im Jahr 2019 einen Gesamtergebnishaushalt der laufenden Verwaltungstätigkeit plant, der Erträge in Höhe von 11,7 Millionen Euro und Aufwendungen in Höhe von 11,5 Millionen Euro vorsieht. Die Erträge übersteigen zwar die Aufwendungen, im Vergleich zu 2018 wird das Ergebnis mit einem Plus in Höhe von 243.000 Euro in 2019 aber deutlich schlechter (60 Prozent) ausfallen.
Bereits im dritten Jahr entwickelt sich das Aufkommen aus dem kommunalen Finanzausgleich recht positiv. Hieraus erhält die Gemeindekasse einen Anteil von etwa 3,2 Millionen Euro und ist damit die wichtigste Einnahmequelle der Winterhauchgemeinde. "Negative" Auswirkungen für den Gemeindehaushalt ergeben sich aus den Personalaufwendungen, die im Jahr 2019 mit 3,79 Millionen Euro veranschlagt werden und damit um 316.000 Euro über dem Ansatz des Vorjahres liegen. Dies sei der höchste Zuwachs seit Jahren, ließ Gornik die Gemeinderäte wissen.
Nach acht Jahren ohne neue Schulden werden aufgrund der enormen Investitionen (Talstraße, Sanierung Rathaus, Winterhauch-Campus) Darlehensaufnahmen unumgänglich sein, ließ Gornik den Gemeinderat wissen. Daraus resultieren weitere Zinsbelastungen. Für 2019 ist mit Zinsaufwendungen in Höhe von 94.000 Euro zu rechnen.
Der Gesamtfinanzhaushalt des Jahres 2019 enthält ergebniswirksame Einzahlungen von 10.794.400 Euro, denen ergebniswirksame Auszahlungen von 9.825.900 Euro gegenüber stehen. Der für die Finanzierung von Investitionen zur Verfügung stehende Zahlungsmittelüberschuss aus der laufenden Verwaltungstätigkeit beträgt 968.500 Euro gegenüber 1,43 Millionen Euro im Vorjahr. Die zu bilanzierenden Auszahlungen für Investitionen belaufen sich auf 6,3 Millionen Euro. Der größte Anteil fließt in vier Großprojekte (Talstraße, Sanierung Rathaus, Sanierung Grundschule, Winterhauch-Campus), die innerhalb des Finanzplanungszeitraums abgewickelt werden sollen. Parallel hierzu werden sich auch die Einzahlungen durch Zuschüsse und Grundstücksverkäufe etc. für Investitionen in Höhe von rund 3 Mio. Euro nahezu verdoppeln.
Zur Deckung des Finanzierungsbedarfs wird neben der Verwendung von Mitteln aus dem Finanzierungsmittelbestand (Liquidität) eine Darlehensaufnahme von 1,3 Millionen Euro notwendig sein.
Bedingt durch die Investitionen wird sich der Schuldenstand Ende 2019 auf voraussichtlich 3,6 Millionen Euro belaufen. Aus dem Eigenbetrieb Wasserversorgung kommen Schulden in Höhe von 2,4 Millionen Euro dazu, sodass mit einer gesamten Pro-Kopf-Verschuldung von rund 1270 Euro zu rechnen ist. Trotz der erfreulichen Einnahmen müsse man die Personalkosten im Bereich der Kinderbetreuung und der Katzenbuckel-Therme im Auge behalten, so CDU-Sprecher Andreas Geier. Aufgrund des Defizits der Katzenbuckel-Therme von 762.000 Euro, solle man eine Kostenbeteiligung der Nachbarkommunen anstreben.
SPD-Sprecher Heinz-Dieter Ihrig warnte davor, dass unvorhergesehene Ausgaben die Finanzkraft der Kommune erschöpfen. Daher solle die Verwaltung feststellen, wo solche Ausgaben drohen. Insbesondere die veralteten Kläranlagen gelte es zu beachten.
Auch Elisabeth Diemer (UBW) wies auf die schlechten Kostendeckungsgrade der Kindergärten und der Katzenbuckel-Therme hin. Sie warb darum, Ideen zu entwickeln, die den Badebesuch insbesondere für Familien noch attraktiver machen, um durch steigende Besucherzahlen das Defizit zu reduzieren.
Ratsmitglied Norbert Bienek (SPD) ließ das Gremium und die Verwaltung wissen, dass er dem Haushalt aufgrund vielfältiger Gefahren nicht zustimmen könne. Durch die enormen Investitionen blockiere man die Gemeindekasse auf Jahre hinaus. Sobald unvorhersehbare Kosten auftreten, sehe er große Probleme auf die Gemeinde zukommen. Man solle seiner Meinung nach nicht blauäugig in Projekte investieren. Vielmehr sei Vorsicht geboten, da ansonsten eine finanzielle Lähmung drohe.
Andreas Geier (CDU) ließ den Kollegen Bienek wissen, dass er mit dessen Schwarzmalerei nichts anfangen könne. Außerdem gehören die Maßnahmen zu den Pflichtaufgaben der Gemeinde.
Bürgermeister Markus Haas gab zu bedenken, dass es sich insbesondere beim Winterhauch-Campus um ein Zukunftsprojekt handle, das nachfolgenden Generationen zugutekomme.
Mit zwei Enthaltungen wurde der Haushalt für das Jahr 2019 anschließend mehrheitlich angenommen.
Hintergrund
Waldbrunn. Die Nabu-Ortsgruppe Waldbrunn rät, beim Rasenmähen Rücksicht auf den Lebensraum vielfältiger Tierarten zu nehmen. Wiesen- und Rasenflächen sind Lebensraum vielfältiger Arten. Durch unbedachtes Rasenmähen jedoch
Waldbrunn. Die Nabu-Ortsgruppe Waldbrunn rät, beim Rasenmähen Rücksicht auf den Lebensraum vielfältiger Tierarten zu nehmen. Wiesen- und Rasenflächen sind Lebensraum vielfältiger Arten. Durch unbedachtes Rasenmähen jedoch verlieren viele von ihnen ihre Lebensgrundlage oder fallen dem Mähwerk zum Opfer.
Gerade im Frühling sind die Insekten zur Eiablage auf die Gräser und auf den Nektar der blühenden Pflanzen angewiesen. Deswegen rät der Nabu, Folgendes beim Mähen zu beachten:
Restfläche: Man sollte einen Teil des Rasens oder der Wiese als Streifen oder Insel stehen lassen. So können Insekten, Amphibien und Reptilien in diese Rückzugsflächen flüchten, bis das Gras wieder nachgewachsen ist.
Wildblumenwiese: Einen Teilbereich nur ein oder zwei Mal im Jahr mähen, damit Wildblumen ausblühen und nach der Samenreife neue wachsen können. Eine Wildblumenwiese bietet reichlich Nahrung für Insekten, die wiederum insektenfressenden Vögeln und anderen Tierarten als Nahrung dienen.
Mähzeit: Zum Schutz von Bienen und Hummeln den Rasen möglichst bei bedecktem Himmel und in den frühen Morgenstunden oder am Abend mähen.
Die minimale Schnitthöhe von mindestens 7 Zentimetern sollte eingehalten werden, besser sind 10 bis 12 cm.
Hintergrund
Waldbrunn. (hof) Nachdem Bürgermeister Markus Haas die Waldbrunner Blutspender geehrte hatte, eröffnete er die Gemeinderatssitzung mit einer Beschlussfassung im Rahmen der Forststrukturreform. Hierzu begrüßte er auch Revierleiter Ralf Becker.
Aufgrund eines
Waldbrunn. (hof) Nachdem Bürgermeister Markus Haas die Waldbrunner Blutspender geehrte hatte, eröffnete er die Gemeinderatssitzung mit einer Beschlussfassung im Rahmen der Forststrukturreform. Hierzu begrüßte er auch Revierleiter Ralf Becker.
Aufgrund eines kartellrechtlichen Verfahrens darf das Land künftig nicht mehr wie bisher, das gesamte, in Baden-Württemberg geschlagene Holz, gemeinsam vermarkten. Daher ist eine Änderung der bisherigen Organisationsform notwendig.
Für Städte und Gemeinden folgt aus dieser Reform die Frage, wie die Betreuung des Kommunalwaldes und die Holzvermarktung künftig gestaltet werden sollen. In diese Betrachtung müsse aber auch der Privatwald, insbesondere der Klein-Privatwald auf der Gemarkung angemessen betreut werden. Außerdem sollen den Privatbesitzern für das anfallende Holz ebenfalls gute Vermarktungsmöglichkeiten angeboten werden. Denn entsprechende Versäumnisse im Privatwald können laut Verwaltungsvorlage auch den Kommunalwald nachteilig berühren.
Vonseiten des Gemeindetags wurden daher Rahmenbedingungen erarbeitet, die sich an den drei Vorgaben Wirtschaftlichkeit, Beständigkeit und Flächendeckung orientieren. Laut dem Gemeindeoberhaupt haben sich die Bürgermeister im Neckar-Odenwald-Kreis unter Einhaltung dieser Maßgabe dazu entschlossen, dass die Betreuung und die Holzvermarktung des kommunalen Waldes weiterhin durch den Landkreis und die bewährten, bekannten Personen vorgenommen werden sollte, nach Möglichkeit unter Einbeziehung der Forstlichen Vereinigung Odenwald-Bauland (FVOB), als bereits bestehende, mengenstarke Vermarktungsorganisation.
Unter der Prämisse, dass auch alle privaten Waldbesitzer in der Betreuung der unteren Forstbehörde verbleiben, hat das Landratsamt darüber hinaus eine flächendeckende Revierstruktur mit 19 Revieren skizziert. Das bedeutet letztlich eine maßvolle Anpassung der bereits bekannten und bewährten Struktur, sodass insbesondere für Waldbrunn die Betreuung durch Ralf Becker erhalten bleibt.
Die FVOB wird ein flächendeckendes Vermarktungsangebot für den Kommunal- und Privatwald im gesamten Landkreis vorhalten. Dieses schließt den Klein- und Kleinstprivatwald ein. Den Waldeigentümern steht dadurch ein persönlicher Ansprechpartner zur Seite. Die Brennholzvermarktung bleibt weiterhin Aufgabe der Gemeinde.
Für Waldbrunn mit seinen 470 Hektar Gemeindewald und einem Einschlag von rund 3500 Festmetern pro Jahr entstünden durch das Modell insgesamt rund 2500 Euro Mehrkosten, was wiederum daran liege, so Bürgermeister Haas, dass das Land bislang kräftig subventioniert habe. Im Kreis habe man sich darauf verständigt, dass alle Gemeinden dieses Konstrukt mittragen wollen, berichtete der Bürgermeister weiter. Auch Waldbrunn will das. Einstimmig beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung gegenüber dem Landratsamt "verbindliches Interesse" an einer weiteren Betreuung durch die Untere Forstbehörde zu bekunden und einen Vertrag zur Anpassung der bestehenden Rechtsbeziehung abzuschließen. Zudem soll der Beitritt zur FVOB vorbereitet werden.
Hintergrund
Waldbrunn. (hof) Mit Baggerschaufel und Spaten vollzogen Tino Schappacher vom Regierungspräsidium Karlsruhe und Waldbrunns Bürgermeister Markus Haas den offiziellen Spatenstich bei der größten Straßenbaumaßnahme in der Geschichte Waldbrunns. Mit 5,2 Millionen Euro ist die
Waldbrunn. (hof) Mit Baggerschaufel und Spaten vollzogen Tino Schappacher vom Regierungspräsidium Karlsruhe und Waldbrunns Bürgermeister Markus Haas den offiziellen Spatenstich bei der größten Straßenbaumaßnahme in der Geschichte Waldbrunns. Mit 5,2 Millionen Euro ist die Maßnahme gleichzeitig die größte Einzelvergabe, die jemals den Gemeinderat passiert hat. Aufmerksamen Verfolgern der Kommunalpolitik ist spätestens jetzt klar, dass es um die Sanierung der Tal- und Rohlederstraße im Ortsteil Schollbrunn geht.
Zum offiziellen Spatenstich waren auch Ortsvorsteher Alexander Helm, Ortschafts- und Gemeinderäte sowie Geschäftsführer Christopher Lauber von der Firma HLT, Dieter Rögner als Vertreter des Landratsamts, Horst Rieß vom Ingenieurbüro Sack und Partner sowie zahlreiche Anwohner gekommen. Die Baustelle soll bis Ende 2021 bestehen.
Bevor der erste Spatenstich bzw. Baggerbiss vollzogen wurde, ließ Bürgermeister Haas die wichtigsten Punkte der Maßnahme Revue passieren. Erstmals hatte man im Jahr 2014 die Kanäle der Abwasserbeseitigung überprüft und dann 50.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Diese Planungen waren überholt, als am 28. Mai 2016 ein Unwetter über Schollbrunn niederging, das Schäden an Wohnbebauung und Infrastruktur sowie beweglichen Sachen in Millionenhöhe verursacht hat.
Schnell war klar, dass die Sanierung der massiv beschädigten Talstraße nicht ohne Aufdimensionierung des Abwasser- bzw. Regenwasserkanals möglich ist. Außerdem musste man die Situation in der Gemeinde Neckargerach berücksichtigen, die vom Wasser aus Schollbrunn ebenfalls enorm betroffen war. Noch heute haben Anwohner die Bilder schwimmender Autos vor Augen und bangen bei jedem stärkeren Regen. Daher wurden ein Regenwasserkanal sowie ein Regenbecken mit einem Volumen von knapp 600 Kubikmetern vorgesehen, ließ Tino Schappacher die Anwesenden wissen. Er habe die Katzenpfad-Videos und -Fotos gesehen, die ihn sehr beeindruckt hätten. Auch deshalb sei er nach Schollbrunn gekommen, um beim offiziellen Spatenstich dabei zu sein. Alleine für die Baumaßnahmen zur Abwasserbeseitigung müsse die Gemeinde 3,3 Mio. Euro investieren. Davon habe das Land Baden-Württemberg jedoch den Löwenanteil in Höhe von 2,4 Millionen Euro (74 Prozent) übernommen.
Ohne diese Förderung sei es der Gemeinde nicht möglich gewesen, die Sanierung anzugehen. Denn neben den Kosten für die Abwasserbeseitigung müsse man auch die Straßenbaumaßnahmen mit weiteren knapp 2 Mio. Euro schultern, so Bürgermeister Haas zum Fördersatz. Hierfür erhalte man aus Mitteln für die "Entwicklung des Ländlichen Raums" (ELR) weitere 358.000 Euro, berichtete das Gemeindeoberhaupt. Hier war die Unterstützung von Minister Peter Hauk sehr hilfreich, der am Tag nach der Regenkatastrophe vor Ort war und sich von der Dringlichkeit der Investitionen überzeugt hatte, dankte Haas dem Landespolitiker. Die 74-prozentige Förderung aus dem Topf der Abwasserwirtschaft sei der höchste Fördersatz, den die Gemeinde Waldbrunn jemals erhalten habe, wusste der Bürgermeister weiter zu berichten.
Außerdem skizzierte er den Ablauf von 2014 bis zum Spatenstich. Nach den ersten Überlegungen wurden 2015 die genannten 50.000 Euro in den Haushalt eingestellt. Diese Überlegungen wurden dann vom Starkregen im wahrsten Wortsinne weggespült. Nach Sichtung der Schäden und der Unterstützung der Bevölkerung fanden im darauffolgenden Juli erste Planungsgespräche statt.
Im Oktober 2016 schloss man sich dem Anliegen der Gemeinde Neckargerach an, eine Flussgebietsuntersuchung zu beauftragen. Ein bereits gestellter ELR-Antrag wurde daher zurückgezogen. Aufgrund der enormen Kosten, wollte der Gemeinderat in einer nicht-öffentlichen Klausursitzung über die Maßnahme Sanierung Talstraße/Rohlederstraße diskutieren, weshalb sich Ausschreibung und Ausführung weiter verzögerten.
Im März 2017 wurde dann noch ein "Allgemeiner Kanalisationsplan" (AKP) erstellt und die Siedlungsentwässerung geklärt. Im Mai 2017 wurde die Flussgebietsuntersuchung beauftragt, die im März 2018 dem Gemeinderat und den Bürgern präsentiert wurde. Bis dahin fanden Gespräche mit dem Regierungspräsidium sowie dem Landratsamt statt.
Am 19. März 2018 beschloss der Gemeinderat die Ausführungsplanung zu beauftragen und das Genehmigungsverfahren einzuleiten. Im Juni 2018 stellte man einen neuen ELR-Antrag, für den man den Zuwendungsbescheid in Höhe von 358.000 Euro erhielt. Nachdem dann im September der Zuwendungsbescheid der Abwasserwirtschaft eingegangen war, stand der Ausschreibung und Auftragsvergabe am 15. Oktober 2018 an die Firma HLT aus Neckargerach nichts mehr entgegen.
Abschließend ließ Bürgermeister Markus Haas die Anwesenden wissen, dass die Baumaßnahme voraussichtlich bis Ende 2021 abgeschlossen sein wird. Er bat die Anwohner um Verständnis für die bauausführenden Mitarbeiter und wünschte einen fristgerechten und unfallfreien Verlauf. Mit dem Dank an Tino Schappacher für die Unterstützung und an Bernward Stiller, der als Anwohner seine Garage für einen Umtrunk bereitstellte, schloss Haas seine Ansprache und es wurde zur Tat geschritten.
Hintergrund
Waldbrunn. (hof) Auch in der jüngsten Sitzung des Waldbrunner Gemeinderats stand der Winterhauch-Kinder-Campus im Mittelpunkt der Beratungen. Doch bevor Bürgermeister Markus Haas die
Waldbrunn. (hof) Auch in der jüngsten Sitzung des Waldbrunner Gemeinderats stand der Winterhauch-Kinder-Campus im Mittelpunkt der Beratungen. Doch bevor Bürgermeister Markus Haas die betreffenden Punkte der Tagesordnung aufrufen konnte, beriet das Gremium die Verlängerung der Kooperationsvereinbarung zur Schulsozialarbeit an der Gemeinschaftsschule "Schule am Schlossplatz" in Limbach.
Kooperationspartner sind die Gemeinden Limbach und Fahrenbach, der Neckar-Odenwald-Kreis und das Land, die sich die Kosten in Höhe von knapp 50.000 Euro teilen. Je ein Drittel übernehmen Land und Kreis, das restliche Drittel zu gleichen Anteilen die drei Gemeinden. Bei der Gemeinde Waldbrunn verbleibt somit einen Eigenanteil in Höhe von etwa 5500 Euro im Jahr. Träger der Schulsozialarbeit ist der Caritasverband Neckar-Odenwald. Die Laufzeit des Vertrags wurde auf fünf Jahre festgelegt.
Die Schulsozialarbeit sei zu einem unersetzlichen Bestandteil der Gemeinschaftsschule geworden, begründete Bürgermeister Haas die Notwendigkeit, das Angebot zu erhalten. So habe die Mitarbeiterin des Caritasverbands über den Schulbetrieb hinaus das Projekt "Freizeithelden" initiiert, bei dem sich Schüler und Bewohner einer örtlichen Seniorenresidenz regelmäßig begegnen. Außerdem wurde ein umfangreiches Ferienprogramm in den Osterferien angeboten, so Haas weiter. Da alle Fraktionen die Notwendigkeit des Angebots anerkannten, wurde die Vereinbarung ohne Gegenstimme um fünf Jahre verlängert.
Anschließend wurde die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 150.000 Euro für den Wasserversorgungsbetrieb bewilligt. Das Gremium folgte Kämmerer Joachim Gornik auch darin, dass man aufgrund der Planungssicherheit und niedriger Zinsen eine 25-jährige Laufzeit für die Rückzahlung vorsieht.
Im dritten Tagesordnungspunkt, der insgesamt acht Unterpunkte enthielt, ging es um den Kinder-Campus, die Zentralisierung von Kindergärten für über Dreijährige und Grundschule am Standort der Winterhauch-Grundschule in Strümpfelbrunn, sowie die Sanierung der Grundschule. Die Maßnahme, die gut sechs Millionen Euro kosten soll, verursacht Honorarkosten für Ingenieurleistungen, die über dem sogenannten EU-Schwellenwert liegen, sodass eine europaweite Ausschreibung erforderlich ist. Um hier Formfehler zu vermeiden, beschloss der Gemeinderat, ein Fachbüro zu beauftragen.
Aufgrund der guten Zusammenarbeit bei der Modernisierung der Katzenbuckel-Therme und guter Referenzen aus Nachbarkommunen schlug die Verwaltung die Auftragsvergabe an das Büro Klotz und Partner aus Stuttgart vor. Das Verfahren wird in zwei Stufen bearbeitet und kostet die Gemeinde etwa 19.000 Euro brutto. Auch die Ingenieurleistungen für die technische Gebäudeausrüstung müssen europaweit ausgeschrieben werden, weshalb der Gemeinderat auch für diesen Teil das Büro Klotz beauftragte. Die Kosten dafür belaufen sich ebenfalls auf knapp 19.000 Euro brutto.
Weiter Ingenieurleistungen wurden an das Büro Mackert aus Hettingen für die Tragwerksplanung der Kindertagesstätte (91.000 Euro) und für die Sanierung der Schule (63.000 Euro) vergeben. Den Wärmeschutz verantwortet das Büro Aenergen aus Mannheim für die Gesamtmaßnahme (Honorar insgesamt 6400 Euro). Die Bau- und Raumakustik (Lärmschutz) wird von Ingenieurbüro Langer geplant (Kosten: 27.000 Euro). Anschließend erhielt die Netze BW GmbH den Auftrag für die Ergänzung der Straßenbeleuchtung im Zusammenhang mit der Baumaßnahme Talstraße/Rohlederstraße zum Preis von 37.441 Euro brutto.
Da die gestiegenen Geburtenzahlen die Einrichtungen einer weiteren Kindergartengruppe am Standort Strümpfelbrunn notwendig machen, wird dort der Turnraum in eine Containeranlage ausgelagert. Diese soll angemietet werden. Der Preis für 32 Monate Laufzeit liegt bei 21.000 Euro. Für den Fall einer längeren Nutzung regte das Gremium an, einen Mietkauf ins Auge zu fassen bzw. diesen vertraglich zu fixieren.
Nachdem der Gemeinderat Baumaßnahmen in Oberdielbach und Weisbach zugestimmt hatte, gab Bürgermeister Markus Haas das Protokoll einer nicht öffentlichen Sitzung bekannt. Dabei ging es um den Antrag auf private Mietung der Katzenbuckel-Therme für die Ausrichtung einer Geburtstagsparty, was der Gemeinderat ablehnte, und die Verpachtung des Restaurants in der Bädereinrichtung.
Hintergrund
Waldbrunn-Waldkatzenbach. (dore) Das Rätsel um das schäumende Bachwasser unterhalb der 30 Jahre alten Kläranlage im Waldbrunner Ortsteil Waldkatzenbach ist immer noch nicht gelöst. Nun liegen
Waldbrunn-Waldkatzenbach. (dore) Das Rätsel um das schäumende Bachwasser unterhalb der 30 Jahre alten Kläranlage im Waldbrunner Ortsteil Waldkatzenbach ist immer noch nicht gelöst. Nun liegen aber zumindest die Ergebnisse der Probennahme vor. Das teilte Jan Egenberger, Pressesprecher des Landratsamtes Neckar-Odenwald- Kreis, am gestrigen Donnerstag auf Nachfrage der RNZ mit.
"Es sind im Zulauf wie auch im Ablauf auffällige Werte für Tenside festgestellt worden", so Egenberger. Tenside finden hauptsächlich in Wasch- und Reinigungsmitteln, kosmetischen Produkten, aber auch zur Fettentfernung in der Metallbranche Anwendung. Bestimmte Grenzwerte für Tenside gebe es für Kläranlagen nicht, erklärte Egenberger.
Da die Situation unabhängig davon dennoch nicht zu tolerieren sei, sei bereits am vergangenen Montag von Landratsamt, Gemeinde und Polizei ein Maßnahmenpaket vereinbart worden. Dazu gehöre unter anderem, dass weiterhin versucht wird, den Verursacher festzustellen, was bisher nicht gelungen sei. Beim nächsten erkennbaren Ereignis sollten die Kanalschächte schnellstmöglich geöffnet werden, um die Verunreinigungen nachverfolgen zu können.
Auch überprüfe ein Fachplaner in den kommenden zwei Wochen noch einmal die Kläranlage, um einen eventuellen Einfluss der Anlage selbst auszuschließen. "Zudem wurde angedacht, dass die Gemeinde einen Probenehmer einsetzt, um vom Zulauf stündlich automatisch Proben zur visuellen Beobachtung zu entnehmen", sagte Egenberger.
Die Verunreinigungen im Bach unterhalb der Kläranlage Waldkatzenbach waren von einem Bürger bereits im Januar festgestellt worden, und im Februar erneut. Fotos, die das belegen, liegen der RNZ vor. Der zuständige Klärwärter meldete dem Landratsamt die erneute, deutlich sichtbare Schaumbildung im Ablaufbereich der Anlage. Danach hat der Klärwärter vom Zulauf, Ablauf und vom Schaum selbst Proben genommen, die dann in einem Fachlabor untersucht wurden. Zudem sei die Polizei eingeschaltet worden, die dann die Ermittlungen aufgenommen habe, erklärte Egenberger bereits vergangene Woche.