Waldbrunn

Kann "Guayusa" Tante Tomate schlagen?

Das Waldbrunner Start-up "Matchachin" wetteifert bei der TV-Show "Die leckerste Idee Deutschlands" um einen festen Platz im Supermarkt-Regal.

20.08.2022 UPDATE: 20.08.2022 06:00 Uhr 2 Minuten, 58 Sekunden
Kann er die Jury überzeugen? Der Waldbrunner Joshua van Dijk von „Matchachin“ kämpft mit seinem Teegetränk „Guayusa“ bei der Vox-Sendung „Die leckerste Idee Deutschlands“ um deutschlandweite Präsenz. Foto: RTL / Frank W. Hempel

Von Ann-Kathrin Frei

Waldbrunn. Die Jagd auf den Platz im Regal ist eröffnet: Mit dabei ist Joshua van Dijk mit seinem Teegetränk Guayusa. Sein Waldbrunner Start-up "Matchachin" (wir berichteten) war bei der TV-Sendung von Vox "Die leckerste Idee Deutschlands" dabei und musste vor einer Jury und 100 Testkunden bestehen. Mit seiner Bewerbung ist Joshua van Dijk, auch "Joshi" genannt, "aus der Reihe gefallen", hat sich gegen mehr als 3000 Mitbewerber durchgesetzt – und einen Platz in der Show sichern können. Im Gespräch mit der RNZ erzählte er von seinen Eindrücken und wie er es geschafft hat, mit seinem Start-up bei Vox aufzutreten.

Zum Hintergrund: Nach zweijähriger Entwicklungsphase hatte van Dijk im Februar 2022 sein Getränk "Guayusa" perfektioniert. Als Energydrink oder als Mischgetränk für Cocktails soll er als "Alternative zu den großen Energydrink-Marken" gelten, so der Start-up-Gründer. "Die gängigen Produkte enthalten alle wahnsinnig viel Zucker und das gibt es bei meinem Getränk nicht." Außerdem setzt er bei seinem Wachmacher auf Nachhaltigkeit. Rein kommt nur, was bio-zertifiziert, fair hergestellt ist, Arbeitsplätze schafft und den Regenwald schützt.

Sein Bewerbungsweg lief etwas ungewöhnlich ab. Nach der Entwicklung des Getränks hat van Dijk in den sozialen Medien dafür geworben. "Dann war auf einmal eine Mail von Vox in meinem Postfach, ob ich nicht Lust hätte, mich für die Sendung zu bewerben." – Gesagt, getan. Zuerst wurde der Bewerbungsbogen ausgefüllt, im Anschluss wurden von 3000 Bewerbern die "TV-tauglichsten" 125 ausgewählt. Um zu den letzten zehn zu gehören, "musste man ein Selfie-Video aufnehmen, also einen kurzen Pitch seines Produktes", erzählt van Dijk. Danach kam die positive Rückmeldung, Matchachin war dabei und durfte nach Köln in die Mediastudios fahren. "Vox hat sich um alles gekümmert, ich habe ein Zugticket bekommen und wurde sogar von einer Mercedes-Limousine am Bahnhof abgeholt."

Dort angekommen "war alles erst mal sehr einschüchternd", erinnert sich der TV-Neuling. Nicht verwunderlich, wenn man erfährt, dass allein bei dieser Sendung rund 700 Mitarbeiter involviert sind. In zwei Tagen wurde die Sendung abgedreht. Der erste Tag bestand darin, das Outfit zu testen, in die Maske zu gehen und dem Produktionsteam den Pitch vorzustellen und zu üben. Aufgeteilt wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen, die paarweise gegeneinander antraten. "Meinen Konkurrenten habe ich nicht gesehen, bis wir das erste Mal im Studio ohne Publikum geübt haben." Antreten musste "Joshi" gegen "Tante Tomate" und ihren Snack in der Kategorie "Party".

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Während der Aufzeichnung im Studio konnten die Teilnehmer live bei den Auftritten ihrer Kontrahenten zuschauen. Jedes Start-up hatte seine eigene Garderobe und konnte dort während der Aufzeichnung miterleben, wie sich die Konkurrenz vor der Kamera schlug. "Ich habe beim ersten Teilnehmer zugeschaut, danach habe ich den Fernseher ausgemacht." Joshua van Dijk war der letzte Teilnehmer und musste bis zum Schluss ausharren. "Die Schmetterlinge im Bauch und die Aufregung wurde immer größer." Dann aber war er an der Reihe und durfte die Geschichte und das Konzept seines Start-ups vorstellen. "Die Jury fand das Produkt gut, und wir hatten interessante Dialoge", verriet van Dijk schon vor der Ausstrahlung.

Nach der Aufzeichnung trafen die Teilnehmer noch einmal aufeinander und durften nun auch die Produkte der anderen Neugründer probieren; darunter der Snack von Tante Tomate, gegen den van Dijk mit Guayusa angetreten ist.

Wie sich der Waldbrunner letztendlich geschlagen hat, weiß er selbst noch nicht so genau. Denn gesehen hat er seinen Auftritt auch noch nicht. Ausgestrahlt wird die Sendung am kommenden Montag. "Wir werden uns die Sendung dann über den Beamer anschauen." Bis es aber so weit ist, steht noch einiges auf der To-do-Liste. Da Vox mit bis zu 1,5 Millionen Zuschauer rechnet, muss der Online-Shop stabil und genug Ware vorhanden sein. Da die Ukraine zu einem der größten Glasflaschen-Hersteller zählt, musste van Dijk Durchhaltevermögen an den Tag legen. "Ich habe überall angerufen, um genug Flaschen zu bekommen." In seiner noch im Bau befindlichen Firma stehen momentan 28.000 Flaschen Guayusa und warten darauf, verpackt und verschickt zu werden. Nach der Show, so hofft van Dijk, könne man rund 5000 Bestellungen bearbeiten. Dafür hat er seine ganze Familie und den Freundeskreis mobilisiert. "Ich habe für eine Woche 14 Leute gefunden, damit sollte ich den ersten Ansturm schaffen."

Da die Teilnehmer eine Verschwiegenheitsklausel unterschrieben haben, bleibt es noch spannend, ob man das Energie-Teegetränk von Matchachin bald deutschlandweit in Rewe-Regalen finden wird. Guayusa findet man aber bereits ab Dienstag in den Rewe-Regalen in Eberbach, der Mosbacher Innenstadt und in einzelnen Filialen in Heidelberg. Hierfür ist "Joshi" an die jeweiligen Filialen gefahren und hat seine Geschichte erzählt. "Man hat gemerkt, dass die Filialen die Regionalität fördern wollen. Sie waren direkt dabei, ohne zu wissen, ob ich am Ende gewonnen habe oder nicht." Wer wissen will, ob der Wachmacher das Rennen gemacht hat, sollte am Montag, 22. August um 20.15 Uhr bei Vox einschalten.

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