Am Samstag geht es bei "Dust ’n’ Beats" elektronisch zu Sache
Hochfest für Freunde der elektronischen Musik: Zum vierten Mal steigt am 7. Juni in Steinbach das Festival "Dust ’n’ Beats".

Von Rüdiger Busch
Steinbach. Ein ganz gewöhnlicher Schotterplatz am Steinbacher Ortsausgang Richtung Beuchen und Hettigenbeuern. Das ganze Jahr über dient das Gelände als landwirtschaftlicher Lagerplatz. Aber einmal im Jahr verwandelt sich das unscheinbare Areal in der Langen Gasse in einen angesagten Festivalort für alle Freunde elektronischer Musik: Bereits zum vierten Mal organisieren die vier Jungs von "Amax" dort ihr Festival "Dust ’n’ Beats", und zwar am Samstag, 7. Juni. Neben den Gastgebern sind sechs weitere Acts am Start.
Der Odenwälder Musik-Act "Amax", dessen Wurzeln in Steinbach und Hettigenbeuern liegen, hat sich in den letzten Jahren rasant entwickelt. Was mit der musikalischen Gestaltung von Geburtstagen im Raum Buchen-Mudau begonnen hat, ist inzwischen hochprofessionell. Sorgten sie früher im Bekanntenkreis als DJs für Partystimmung, kommen heute regelmäßig mehrere hundert Fans zu ihren Auftritten. Gründer und Namensgeber von "Amax" sind Amadeus Matz und Maximilian von Wedel. Inzwischen komplettieren Leonhard von Wedel und Nils Neubauer das Team.
Bekannt ist die Vierer-Gruppe heute vor allem auch für ihren eigenen Stil: Sie kombinieren EDM (elektronische Tanzmusik), Techno und House mit live gespielten Trompeteneinlagen sowie besonderen Lichteffekten. "Unser Ziel ist es, Musik, die sonst eher in den Städten gespielt wird, aufs Land zu holen", verrät Nils Neubauer die Intention.
Mit dieser Zielsetzung und der entsprechenden Ausrichtung wuchs "Amax" immer mehr, die Zahl der Fans stieg, die Reichweite wurde größer, ebenso die Veranstaltungsorte. Heute legen die vier – alle sind zwischen 21 und 23 Jahre alt – bei rund zwölf Auftritten im Jahr in der weiteren Region auf. "Durchschnittlich kommen etwa 500 bis 600 Besucher", weiß Leonhard von Wedel. Was sich so leicht sagt, bedeutet zugleich einen enormen Aufwand: Denn die Musik läuft natürlich bei ihnen "nebenher", neben Studium und Beruf. Einen weiteren Schritt in Richtung Professionalität unternahmen die vier im Januar: Mit dem neuen Format "Frozen Frequencies" füllten sie die Buchener Stadthalle.
Der Winter ist vorbei, die Temperaturen steigen, und nun steht eine Neuauflage der erfolgreichen Open-Air-Veranstaltung in Steinbach an. "Anders als in der Stadthalle fangen wir hier bei Null an und müssen eine leere Fläche in einen Veranstaltungsort verwandeln", beschreibt Maximilian von Wedel die besondere Herausforderung. "Amax" setzen dabei auf rustikales Flair, auf viel Holz und dazu passende Deko-Elemente.
"Wir möchten dabei unsere Kreativität ausleben", erklärt Nils Neubauer. "Dust ’n’ Beats" soll nicht irgendein Festival sein, sondern eines mit einer unverwechselbaren Handschrift. Die Deko ist komplett selbstgemacht: Amadeus Matz bringt als Zimmerer das nötige Rüstzeug mit, und auch die anderen sind zumindest "handwerklich interessiert". Zudem werden die Bauzäune mit Tarnnetzen abgehängt, und als besonderer Hingucker dient ein Bundeswehr-Lkw, der zum besonderen Charakter der Location passt.
Die vier Musiker investieren viel Herzblut in "ihr" Festival. Drei Monate laufen die Vorbereitungen, richtig ernst wird es dann zehn Tage vor dem Start: "Dann sind wir jeden Tag von morgens bis abends vor Ort", weiß Leonhard von Wedel. Beim Aufbau und während des Festivals selbst profitieren sie von ihrem großen Netzwerk, den vielen Freunden und Helfern sowie von der starken Dorfgemeinschaft. Denn die ist einer der besonderen Vorzüge des Landlebens: "Irgendeiner kennt immer jemanden, der das benötigte Gerät hat oder etwas bestimmtes erledigen kann", erklärt Amadeus Matz.
Als Neuerung geht es diesmal schon um 16 Uhr los: "Angesichts des enormen Aufwandes möchten wir das Gelände möglichst lange nutzen", erklärt Maximilian von Wedel. Musikalisch werde es ziemlich soft beginnen, ehe es dann immer schneller und härter werde. "Wir möchten auch weniger bekannten Künstlern die Chance geben, auf einer großen Bühne zu spielen", sagt Nils Neubauer. Neben diesen Newcomern und dem einen oder anderen bekannteren Künstler treten natürlich die Gastgeber von "Amax" auf.
Mit dabei sind folgende DJs:
> Just One – regionaler Act, Bühnenpremiere
> Luca Chillig – regionaler Act
> Bamtist – regionaler Act und Produzent
> NXCS – regionaler Act
> Amax – Veranstalter und regionaler Act
> Durdenhauer – Headliner, internationaler Act und Produzent
> Nitsche – regionaler Act
Bei der Premiere 2022 wurden rund 550 Besucher gezählt, ein Jahr später 750 und im vergangenen Jahr dann 900. Fällt jetzt die 1000er-Marke? "Das wäre natürlich cool", sagt Maximilian von Wedel, schränkt aber zugleich ein: "Wir merken schon, dass die Menschen weniger weggehen." Umso wichtiger ist es, solche Anreize wie das "Dust ’n’ Beats" zu schaffen.
Denn das ist der Antrieb der Jungs von "Amax": "Wir möchten eine Veranstaltung etablieren, auf die wir selbst auch gerne gehen würden", bringt es Maximilian von Wedel auf den Punkt. Dazu zählt neben der passenden elektronischen Musik eine ansprechende Deko sowie ein stimmiges Licht- und Soundkonzept. Dafür setzen die vier auf die bewährte Zusammenarbeit mit Tristan Kraus und dem Team von "Wake Up Eventtechnik" in Buchen.
Bleibt am Ende nur eine Frage: Wie ist der Name "Dust ’n’ Beats" entstanden? "Weil es auf dem Schotterplatz erfahrungsgemäß sehr staubig zugeht", sagt Leonhard von Wedel lächelnd, "deshalb sollte man nicht die neuesten Schuhe anziehen." Sommer, Sound und staubiger Schotter: Die Party kann beginnen.
Info: Karten gibt es online unter www.amax-music.de und an der Abendkasse.