Sennfelder Kindergarten

"Eine Schließung ist überhaupt kein Thema"

Einrichtung steckt in Finanznot - Soll das Gebäude an die Stadt verkauft werden?

19.10.2018 UPDATE: 21.10.2018 08:00 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden

Für Kinder und Eltern soll alles beim Alten bleiben. Denn auch wenn das Sennfelder Kindergartengebäude verkauft würde, bliebe die Kirchengemeinde der Betreiber. Foto: A. Hanel

Adelsheim. (ahn) Die Evangelische Kirchengemeinde Sennfelds sieht sich in Finanznöten: "Wir haben ein permanentes Defizit", sagte Pfarrer Dr. Markus Roser im Gespräch mit der RNZ mit Blick auf den örtlichen Kindergarten, der von der evangelischen Kirchengemeinde betrieben wird.

Am Montag, 22. Oktober, findet deshalb um 19.30 Uhr eine Informationsveranstaltung im Gemeindehaus statt, bei der es unter anderem um die Frage geht, ob der Verkauf des Kindergartengebäudes und des Geländes eine zielführende Option für die Gemeinde darstellen kann.

"Es kann auf Dauer so nicht weitergehen", konstatierte Pfarrer Dr. Markus Roser. Im Doppelhaushalt 2018/2019 gebe es ein Defizit von knapp 19.000 Euro.

Wie bei den beiden Kindergärten in Adelsheim übernehme die Kommune 90 Prozent der Finanzierung des Kindergartenbetriebs. Der Sennfelder Kindergarten bekomme darüber hinaus noch einen Bonus von 3 000 Euro. Für die verbleibenden zehn Prozent müsse die evangelische Kirchengemeinde aufkommen.

Dabei stünden auf der Einnahmeseite Elternbeiträge und Zahlungen der Landeskirche aus dem Finanzausgleichsgesetz. "Damit müssten wir eigentlich auf Null herauskommen. Doch hier gibt es ein Defizit", stellt Pfarrer Roser fest.

Ein Grund für die Misere sei, dass seit Oktober 2017 eine zweite Betreuungsgruppe angeboten wird, "die wider Erwarten die Situation verschärfte." Doch der Seelsorger weiß auch: "Wir müssen den Gesellschaftswandel mitmachen. Die Kinder kommen immer früher in den Kindergarten."

Deshalb gebe es nun am Sennfelder Kindergarten zwei Gruppen, die insgesamt 44 Kindern Platz böten und voll ausgebucht seien. Es arbeiteten inzwischen sechs staatlich anerkannte Erzieherinnen am Kindergarten, die natürlich bezahlt werden müssten. Außerdem sei die Einhaltung der verschiedenen Regularien ebenso kostspielig.

Als Lösungsvorschlag wurde nun überlegt, dass die Stadt Adelsheim das Gebäude sowie das Grundstück des Kindergartens kauft. "Vorteil für uns wäre, dass wir keine Pflichtrücklagen bilden müssten. Außerdem trägt die Stadt dann zu 100 Prozent die Baulast", erklärte der Pfarrer. Damit könne man das Defizit zumindest verkleinern.

"Und wir würden weiterhin der Betreiber des Kindergartens bleiben." Ob dies allerdings den Segen des Adelsheimer Stadtrats findet, ist noch völlig offen. "Beschlossen ist noch nichts." Der Kirchengemeinderat und der Stadtrat müssten einem solchen Vorschlag noch zustimmen.

Das bestätigt auch Adelsheims Bürgermeister Klaus Gramlich gegenüber der RNZ: "Es gibt noch keinen Beschluss. Wenn die Kirchengemeinde auf uns zukommt, wird sich die Stadt konstruktiv mit diesem ’Thema auseinandersetzen." Ferner bestätigte sagte das Stadtoberhaupt, dass die Stadt kein Interesse an einer Übernahme hat: "Es geht nicht um eine Änderung der Betriebsschaft des Kindergartens."

Das bedeutet, dass sich für die Eltern und die Kinder nichts ändern wird, wie Pfarrer Dr. Roser hervorhob. Auch dies wolle man unter anderem auf der Informationsveranstaltung am Montag kommunizieren: "Die Arbeit am Kindergarten wird unbenommen eines Eigentümerwechsels wie zuvor weitergehen. Eine Schließung des Kindergartens ist überhaupt kein Thema."

Als Alternative, die zur Linderung der Finanznot helfen könnte und die am Montag auch Thema sein werde, formiere sich gerade ein Förderverein, der sich allerdings noch nicht konstituiert habe.

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