Schlossfestspiele Zwingenberg

Vorverkauf für Hauptproduktionen läuft so gut wie nie

Das Musical ist nahezu ausverkauft, der Freischütz zu zwei Dritteln gebucht. Der Freischütz wird zum Charakterstück.

19.07.2023 UPDATE: 19.07.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 28 Sekunden
Der Auftakt der Schlossfestspiele Zwingenberg ist bereits vollzogen, nun stehen die Hauptproduktionen „Sister Act“ und „Freischütz“ in den Startlöchern. Foto: Stephanie Kern

Von Stephanie Kern

Zwingenberg. Zwischen 1983 und heute liegen 40 Jahre. Aber auch 719 Aufführungen mit 316.000 Besuchern, zumindest auf Schloss Zwingenberg. Sowohl Aufführungen als auch Besucher werden in den kommenden Tagen dazu kommen – am Freitag startete das Rahmenprogramm bereits, am 26. Juli geht es mit der ersten Hauptproduktion los.

"Die Schlossfestspiele Zwingenberg sind heute bei Weitem kein lokales Ereignis mehr, sondern haben sich zu einem auch überregional etablierten und anerkannten kulturellen Event mit Rang und Namen entwickelt", betonte Landrat Dr. Achim Brötel in der Eröffnungspressekonferenz. Im 40. Jahr nach der Gründung wird neben "Sister Act" auch die Hausoper "Freischütz" aufgeführt.

Der Vorverkauf lief und läuft so gut wie nie. Das Musical ist nahezu ausverkauft, der Freischütz zu zwei Dritteln gebucht. "Dass wir schon zu Beginn der Festspiele eine Gesamtauslastung von mehr als 80 Prozent zu verzeichnen haben und damit 20 Prozent mehr als zum selben Zeitpunkt im Vorjahr, hat es jedenfalls noch nie gegeben", freut sich Achim Brötel.

Beim Programm habe es – zumindest was die Oper angeht – kaum Spielraum gegeben, meinte Intendant Rainer Roos. "Wegen des Freischütz’ wurden die Festspiele gegründet, deswegen war es klar, dass er gespielt wird", so der Intendant. Premiere ist am 4. August.

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Inszeniert wird er in diesem Jahr, nach sieben Jahren Pause, von Angela Brand, die sonst an der Semperoper in Dresden ist. Bei der 27. Neuinszenierung möchte sie die Charaktere in den Mittelpunkt stellen. "Wir werden versuchen, den Konflikt zwischen Kaspar, Max und Agathe herauszustellen."

Denn so eindimensional wie die Personen auf den ersten Blick wirken, seien sie gar nicht. Besonders Kaspars Leben, sein Schicksal, spielt da eine tragende Rolle. "Das wird dem Bösewicht Charakter geben, denn niemand wird als Bösewicht geboren", so Brand. Als Max agiert Sebastiano LoMedico, der die Rolle schon immer singen wollte, und sich "riesig freut", wieder in Zwingenberg dabei zu sein.

Beim Foodfestival in Zwingenberg gab der Opernsänger schon eine erste Kostprobe. "Mal sehen, ob sich das auf den Kartenvorverkauf auswirkt", scherzte Rainer Roos. Als Agathe wurde Xenia von Randow verpflichtet. Sie spielte 2016 das Ännchen und freut sich auf die "musikalisch spannende Partie, die ganz viel bietet". Der Freischütz sei ein Werk, das die ganze Gefühlspalette biete, bei dem man alles durchlebe. "Und ich glaube, es wird ein ganz, ganz toller Freischütz."

Mit mindestens genau so viel Freude gehen auch die Zwingenberg-Neulinge und Musical-Darsteller Barbara Köhler und Nicky Wuchinger an die Inszenierung von "Sister Act" (Premiere: 26. Juli). Neu in Zwingenberg ist auch Regisseurin Sabine Stercken. "Großer Respekt vor dem, was hier gewuppt und gestemmt wird."

Keinem sei eine Anforderung, eine Aufgabe zu viel. "Hinzu kommen die positive Energie und der frische Wind der Profis, aber auch der hochprofessionellen Laien", lobte Stercken das Team. Für die Aufführungen verspricht sie: "Viel Show, viel Tanz, viel Timing" und Spaß.

Nicky Wuchinger stand schon bei etlichen Musicals auf der Bühne, nun spielt er den Curtis, den Gegenpol zur Deloris. "Und ich kann nur zustimmen: So eine positive Atmosphäre wie hier, das ist nicht selbstverständlich." Vor allem auch vor dem Hintergrund der knappen Zeit. In nur drei Wochen muss das Musical zur Bühnenreife gelangt sein.

Gut, wenn man einen Profi wie Barbara Köhler dabei hat. Sie spielt die Mutter Oberin und hat einen Lebenslauf, der an dieser Stelle nicht einmal annähernd vollständig abgebildet werden kann. "Ich bin hier wirklich sehr glücklich", sagte Köhler im Rahmen des Pressegesprächs. Nicht nur wegen der herausfordernden Musik und der tollen Aufgabe, sondern auch wegen der Zusammenarbeit mit den "tollen Profis und den Laien, die dafür ihre Freizeit opfern".

Ganz aktuell laufen auf dem Schloss neben den Proben für die Hauptproduktionen auch die Proben für die Jubiläumsgala am kommenden Freitag. "Da werden wir eine Verschmelzung zwischen Klassik, Musical, Rock und Pop haben." Und damit beschreibt Roos doch sehr gut, was die Schlossfestspiele an sich ausmacht. Auch nach 40 Jahren, 719 Aufführungen und mehr als 316.000 Besuchern.

Info: Karten für die Aufführungen gibt es am Ticketschalter der RNZ, Informationen unter www.schlossfestspiele-zwingenberg.de.

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