Osterburken

Richtfest am GTO-Ersatzneubau

Die Fertigstellung bis zum Schuljahr 2024/25 wird weiterhin als "sportlich" angesehen. Die Kosten liegen derzeit bei 31,25 Millionen Euro.

07.07.2023 UPDATE: 07.07.2023 06:00 Uhr 3 Minuten, 4 Sekunden
Foto: Andreas Hanel

Osterburken. (ahn) "Unser ,Jahrhundertprojekt‘ GTO ist auf einem guten Weg", sagte Landrat Dr. Achim Brötel am Mittwoch im Ersatzneubau des Ganztagsgymnasiums Osterburken (GTO). "Der Rohbau steht in seiner ganzen Dimensionalität." Zeit also, Richtfest zu feiern. Und das wurde im künftigen Eingangsbereich des neuen Schulgebäudes auch gebührend getan.

463 Tage nach dem Spatenstich am 29. März 2022 begrüßte das Oberhaupt des Landkreises, der Träger des GTO ist, unter anderem die GTO-Familie mit Schulleiterin Regina Krudewig-Bartel, Fraktionsvorsitzende aus dem Kreistag, die Mitglieder des Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschusses des Landkreises, Bürgermeister Jürgen Galm, Heidrun und Michael Muffler vom gleichnamigen Architektenbüro aus Tuttlingen, die Fachplaner sowie die Mitarbeiter der am Bau beteiligten Unternehmen, nämlich von der Züblin AG aus Stuttgart (Rohbau), der Firma Heizmann aus Osterburken (Erdarbeiten), der Firma Müller-Bedachung aus Weinstadt (Dachabdichtung), der Firma Otto und Heinrich Müller aus Essen (Holz-Alu-Fassaden), der Firma Genzwürker aus Schlierstadt (Elektroeinlegearbeiten), der Firma Schnabel aus Mosbach (Gerüstbau) sowie der Firma Lösch aus Offenburg (Blitzschutz) und der Firma Kone aus Hannover (vorbereitende Arbeiten für die Aufzüge).

Der GTO-Neubau nimmt Formen an: Am Mittwoch fand in der künftigen Aula das Richtfest für die größte Einzelbaumaßnahme in der Geschichte des Landkreises statt. Foto: Andreas Hanel

Die Mitarbeiter dieser Firmen haben abgeliefert: Der Rohbau steht, die Dachabdichtungs- und die Fassadenbauarbeiten haben ebenfalls bereits begonnen, wie der Landrat berichtete. Ebenso sind die technischen Gewerke, also Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektroinstallationen, sowie die Trockenbauarbeiten bereits angelaufen. Dennoch bleibt es sportlich. "Es darf jetzt, wenn wir den Zeitenplan halten wollen, wirklich nichts mehr passieren. Die Reserven sind nämlich ausgereizt", so Brötel. Denn schließlich heiße das Ziel: "Das Schuljahr 2024/25 soll für die Schulgemeinschaft des GTO bereits im Neubau beginnen."

Bis dahin muss noch einiges getan werden – und vor allem Geld investiert werden. Wobei: 85 Prozent aller Arbeiten sind bereits vergeben, wie der Landrat informierte. Man bleibe also hinsichtlich der Finanzierung "verhalten zuversichtlich". Dennoch sind aufgrund der allgemeinen Entwicklung auch die Kosten beim größten Einzelbauprojekt in der 50-jährigen Geschichte des Neckar-Odenwald-Kreises gestiegen. Nach der jüngsten Fortschreibung liegt man nun bei 31,25 Millionen Euro – ursprünglich ging man von 26,9 Millionen Euro aus. Doch: "Es hätte wesentlich schlimmer kommen können", betonte Brötel.

Und was auch hilft, sind die Förderungen, die man für den GTO-Neubau bekommt. 12,3 Millionen Euro sind es aus dem Schulbauförderungsprogramm des Landes Baden-Württemberg. Dazu kommen noch einmal – als Novum – 2,9 Millionen Euro aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude.

Im Gegensatz zu den "vielen Baustellen auf unserer einen Welt, bei denen Dinge nur sinnlos zerstört werden, wollen wir hingegen ein Zeichen dafür setzen, dass es auch anders geht", betonte der Landrat. Der GTO-Neubau sei "eine optimistische und vor allem eine kluge Investition." Investitionen in Bildung brächten nämlich immer noch die besten Zinsen, so der Landrat, der sich abschließend vor allem bei den Kreisräten für die Entscheidung zum GTO-Neubau, bei den Architekten und Fachplanern, bei Bund und Land für die großzügige finanzielle Unterstützung, bei der Stadt Osterburken für das ausgezeichnete Miteinander und bei der gesamten Schulfamilie des GTO bedankte.

Maurermeister Alexander Hamp (r.) von der Züblin AG trug den Richtspruch vor. Foto: Andreas Hanel

Dankesworte gab es auch von Heidrun Muffler, und zwar in Richtung des Landrats, des landratsamtseigenen "Bauministers" Diplom-Ingenieur Dietmar Gehrig, der Ingenieure, der Handwerker sowie Projektleiter Andreas Scholl. Drei Punkte seien beim Entwurf für das neue GTO-Gebäude wichtig gewesen: ein klares räumliches Konzept, einfache zeitlose Materialität mit Nachhaltigkeitsgedanken und die Einbettung in die Hanglage, so Heidrun Muffler.

Bürgermeister Jürgen Galm betonte, dass man in die Zukunft der Kinder investiere. Sein großes Lob galt dem Einsatz der Baufirmen und deren Mitarbeitern, "die über die Winter- und Frühjahrszeit bei Regen und Kälte und in den letzten Wochen bei schon sehr stattlichen Temperaturen und Hitze Großes geleistet haben – und dies an sechs Tagen in der Woche". Zudem galt sein Dank allen am Großprojekt Beteiligten. Abschließend sagte Galm, dass er sich schon auf die Einweihung des Neubaus im nächsten Jahr freue, und schob als Wunsch hinterher, dass man seitens der Landesregierung die G8-Problematik am GTO aus dem Weg schaffen solle.

Dann schritt Maurermeister Alexander Hamp von der Züblin AG zur Tat: In seinem Richtspruch ging er in gekonnten Reimen auf die Entstehungsgeschichte des GTO-Neubaus ein. Anschließend stieß er auf den Bauherrn, die Architekten, Ingenieure und die Baubehörde sowie den Handwerkern an. "Nach altem Brauch werf’ ich das Glas und danke Gott für dieses Werk, auf dem Grund soll es zerspringen und der neuen Schule jetzt und hier für alles Zeit den Segen und die Freude bringen", rief er und ließ prompt seinen Worten Taten folgen.

Abschließend drückte Schulleiterin Regina Krudewig-Bartel ihre Freude auf das "neue und zukunftsorientierte Gebäude" aus. Es solle den Schülerinnen und Schülern Raum und Atmosphäre geben – nicht nur fürs Lernen, sondern auf für ein gutes Miteinander. Zum Schluss dankte sie allen am Großprojekt Beteiligten – vor allem dem Landkreis, dass er es ermöglicht, "dass wir den Geist des GTO, nämlich Offenheit, Gemeinschaft und Miteinander, weiterhin leben können".

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