Osterburken

Café Köpfle wird nun innerhalb der Familie weitergeführt

"Lebenswerk der Familie wird weitergeführt". Das Café wurde an die neue Besitzer Torben und Caroline Köpfle übergeben und wiedereröffnet.

13.09.2023 UPDATE: 13.09.2023 06:00 Uhr 3 Minuten, 31 Sekunden
Mit einer Feierstunde wurde das Café Köpfle im Beisein einiger Ehrengäste am Samstagvormittag an die neuen Besitzer Torben und Caroline Köpfle übergeben (großes Foto). Als neuer Geschäftsführer löst Hannes Wirsching Ellen Ilzhöfer ab. Foto: Helmut Frodl

Osterburken. (F) "Ich bin mit meiner Familie glücklich und dankbar, dass der Betrieb und das Lebenswerk meiner Vorfahren innerhalb der Familie Köpfle weitergeführt wird", sagte die langjährige Inhaberin Eleonore Gehrig bei der feierlichen Wiedereröffnung und Übergabe an die neuen Besitzer des Café Köpfle, Torben und Caroline Köpfle, am Samstagvormittag. Damit werde die lange Tradition des Hauses fortgeführt, denn bald kann das 100-jährige Bestehen gefeiert werden.

Sie ging auch auf die Geschichte des Hauses ein. Gehrigs Großmutter Anna Köpfle, die aus dem bekannten Gasthaus "Adler" in Hemsbach stammte, habe sich im Jahr 1929 zu einem für die damalige Zeit mutigen Schritt entschlossen: Sie eröffnete in Osterburken, das damals nur etwa 1600 Einwohner zählte, ein kleines Café.

Den Kuchen, den sie für das Geschäft brauchte, backte sie selbst, und auch der Verkauf und die Bedienung der Gäste oblagen zunächst ihr alleine. Ihr Großvater, so Eleonore Gehrig weiter, führte parallel die Landwirtschaft weiter. Bald war man sehr erfolgreich, und so wurde ein Konditor eingestellt.

Ihr Vater Albert Köpfle erlernte das Konditorhandwerk und stieg in den elterlichen Betrieb ein. Bald wurde gemeinsam der bekannte "Borkemer Schlappen", der zu einem begehrten Gebäck und einer "Borkemer Spezialität" wurde, für die Kunden entwickelt.

Die Räumlichkeiten für den ständig wachsenden Betrieb wurden in den letzten 94 Jahren sechsmal umgebaut, erweitert und renoviert. Im Jahr 1989 entschlossen sich Eleonore Gehrigs Eltern, in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen, und das Café wurde verpachtet, sowohl die Immobilie und der Betrieb gingen an sie über. Im Jahre 2008 wurde Ellen Ilzhöfer als Geschäftsführerin eingestellt, die bereits im Hause "Köpfle" das Konditorei-Handwerk erlernte.

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Sie führte das Café bis heute mit großem Engagement weiter. Ihr galt ein besonderer Dank, wie auch dem gesamten Team sowie Konditormeister Karl Graser, der dem Café viele Jahre die Treue gehalten hat. Eleonore Gehrigs abschließendes Dankeschön galt dem neuen Besitzerehepaar Torben und Caroline Köpfle, die mit viel Engagement und Kreativität den Neustart des Cafés gewagt haben.

In den letzten Wochen wurde ein ansprechendes neues Ambiente geschaffen. Foto: Frodl

"Unermüdlich arbeiteten sie in den letzten Wochen in den Räumlichkeiten für die geplante Neueröffnung. Ein wunderschönes Ambiente wurde geschaffen, das sicher die Gäste begeistern wird", so Gehrig. Dem neuen Besitzerehepaar wünschte sie ebenso wie dem Geschäftsführer, Konditormeister Hannes Wirsching, der ebenfalls im Hause "Köpfle" seinen Beruf von der "Pike" auf erlernte und die Ausbildung als Prüfungsbester bestand, viel Erfolg.

Mit den Worten: "Es ist mir sehr wichtig, dass dieses Haus den Segen der Kirche erhält", leitete sie zur Segnung der neuen Räume durch Pfarrer Thomas Schnücker von der evangelischen und Diakon Peter Baumgartner von der katholischen Kirchengemeinde über, die nach gemeinsamen Gebeten erfolgte. Beide freuten sich, dass die lange Tradition des Cafe Köpfle auch weiter bestehen bleibe.

Ellen Ilzhöfer blickte kurz auf ihre 15-jährige Tätigkeit als Geschäftsführerin im Traditionscafé zurück. "Die Zeit war zwar schön, aber auch anstrengend", so Ilzhöfer. Sie möchte jetzt etwas kürzer treten, werde dem Team aber auch zukünftig erhalten bleiben. Sie bedankte sich bei der Inhaberin Eleonore Gehrig für das damals in sie gesetzte Vertrauen und bei ihrem Team für die stets gute Zusammenarbeit.

"Es gibt sie noch, die guten Nachrichten in unserer Zeit", sagte Bürgermeister Jürgen Galm. Er sei froh, dass das Café Köpfle mit Torben und Caroline Köpfle neue und verlässliche Eigentümer im Sinne der langen Tradition aus der Familie gefunden habe. Es wäre für die Stadt eine "Katastrophe" und undenkbar gewesen, wenn das Café nicht weitergeführt worden wäre, denn dieses Haus präge schon seit vielen Jahren die Römerstadt.

Im Café Köpfle sei man, so der Bürgermeister, mit einem jungen Team auf einem guten Weg, wobei das Moderne mit Tradition verbunden werde. Galm lobte auch die moderne Gestaltung der Räume, in denen sich die Gäste zukünftig sicherlich wohl fühlten.

Gunter Hofmann vom Gewerbeverein erklärte: "Der Gewerbeverein Osterburken ist sehr glücklich darüber, dass dieses Traditionshaus Köpfle, welches man schon als Institution in der Römerstadt bezeichnen darf, einen neuen Besitzer gefunden hat und damit zukünftig auch weiter besteht." Mit Osterburken verbänden ihn drei markante Punkte: Die Römer, das Café Köpfle und der Bahnhof. Es wäre ein absoluter Verlust gewesen, wenn der Backofen hier im Gebäude für immer kalt geworden wäre.

Der neue Besitzer Torben Köpfle sagte, dass er sich diesen Schritt, das Café Köpfle zu übernehmen, sehr gut überlegt habe. Es habe sich eine neue Konstellation aufgetan, die für ihn kein Zufall sei, denn mit Hannes Wirsching habe man einen begnadeten jungen Konditormeister gefunden, der die Tradition des Hauses mit einem jungen Team weiterführen werde.

Köpfle wies auch darauf hin, dass ein neuer Auszubildender eingestellt wurde. Caroline Köpfle blickte auf die relativ kurze, nur dreiwöchige Umbauzeit, die ein besonderer Kraftakt gewesen sei, zurück, und bedankte sich bei allen Helfern und Handwerkern, die hierbei beteiligt waren. "Die Räume haben ein schmuckes Ambiente erhalten."

Das letzte Wort dieser Feierstunde blieb dem neuen Geschäftsführer Hannes Wirsching vorbehalten. Man werde selbstverständlich weiter daran arbeiten, dass man dem großen Namen Café Köpfle auch in Zukunft alle Ehre machen wird. Dazu brauche man aber auch die Unterstützung der Kunden. Für ihn sei die Übernahme der Geschäftsführung des Hauses ein großer Schritt in seine berufliche Zukunft. Er mache aber seinen Beruf mit Leidenschaft und starte mit seinem Team mit großer Freude und Elan in eine neue Zukunft des Traditionscafés Köpfle.

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