Der Masterplan steht - Glasfaser bis an jedes Haus
Landkreis und Kommunen arbeiten weiter an der Zukunftsfähigkeit des Breitbandnetzes in der Region - Baumaßnahmen mitnutzen

Wenn schon gegraben wird, dann soll das künftig auch für den weiteren Ausbau des Breitbandnetzes genutzt werden. Langfristig sollen Glasfaserkabel bis an jedes Haus im Kreis führen. Foto: zg
Neckar-Odenwald-Kreis. (lra) Nicht auf den Erfolgen des in der Region inzwischen abgeschlossenen Breitbandausbaus ausruhen, sondern neue Planungen vorantreiben - das ist derzeit die Devise bei den Verantwortlichen beim Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis und den Kommunen.
Dementsprechend wurden inzwischen Planungsarbeiten mit dem Ziel gestartet, langfristig den Glasfaserausbau bis in jedes Gebäude zu ermöglichen. Die Idee ist dabei, bei jeder Straßenbaumaßnahme in den kommenden Jahren Glasfaserkabel kostengünstig gleich mit zu verlegen. Um dies zu koordinieren, werden derzeit so genannte Masterpläne erstellt, mit deren Hilfe dann Synergieeffekte zwischen Sanierungsmaßnahmen und dem Breitbandausbau entstehen sollen.
Schon mit dem Breitbandausbau in den Jahren 2016 und 2017 haben Landkreise und Kommunen mit der Telekom Glasfaserkabel bis zu den verschiedenen Multifunktionsgehäusen (MFGs) in den Straßen der Gemeinden verlegt. So wurden Bandbreiten von mindestens 30 und bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) möglich.
Zwischenzeitlich gehen Experten jedoch davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren Bandbreiten von bis zu einem Gigabit (1000 MBit) selbstverständlich werden. Um derlei Geschwindigkeiten zu erreichen müssen die Glasfaserkabel jedoch bis direkt in das jeweilige Gebäude geführt werden - und die langsameren Kupferkabel ersetzen.
Für Kommunen mit zum Teil mehreren Ortsteilen ist diese Entwicklung nur schwer einschätzbar. Entscheidend wird sein, wie viel die Netzbetreiber selbst in den Ausbau investieren. "Es gilt jedoch als sicher, dass speziell im ländlichen Raum große Ausbaulücken entstehen werden", heißt es diesem Zusammenhang vonseiten des Landratsamts. Deshalb sollen bereits jetzt die Weichen gestellt werden, um einen weiteren, schrittweisen Ausbau in die Gebäude voranzutreiben.
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Gebraucht würden dafür Masterpläne, die für jedes Gebäude festlegen, welche Leitungen mit welchen Kapazitäten von welchem Startpunkt aus verlegt werden müssen, um eine lückenlose Versorgung zu gewährleisten. Finden dann Tiefbaumaßnahmen, beispielsweise für die Sanierung von Ortsdurchfahrten und Gehwegen oder Strom- und Wasserleitungen statt, könne auf Basis der Pläne die exakte Anzahl und Qualität der benötigten Glasfasern bestimmt werden. So soll nach und nach ein Glasfasernetz ohne teuren Tiefbau entstehen.
Aktuell fördert der Bund die Erstellung dieser Masterpläne durch Fachbüros. Daher wird die Wirtschaftsförderung des Neckar-Odenwald-Kreises die Erstellung der Pläne koordinieren und die Städte und Gemeinden bei der Beantragung der Mittel individuell unterstützen. Zwischenzeitlich ist der erste Verfahrensschritt, die Registrierung jeder Gemeinde auf dem Onlineportal des Bundes, abgeschlossen, und in einigen Gemeinden sind die Förderanträge bereits gestellt. Man muss also auch in der Region weiter dranbleiben, um den (schnellen) Anschluss nicht zu verlieren.