Modehaus Jacob schließt zum Jahresende
Mosbach. Gebäude wird 2014 komplett umgebaut - Im Frühling 2015 soll dort ein anderes Bekleidungsgeschäft eröffnen - "C & A" neuer Mieter?

Mosbach. Das Gerücht geisterte schon länger durch Mosbachs Straßen, nun erklärte Walter Feih, Geschäftsführer des Modehauses "Jacob", gegenüber der RNZ: "Wir schließen zum Jahresende". Das Gebäude soll im nächsten Jahr umgebaut werden, im Frühling 2015 ist dort die Eröffnung eines neuen Bekleidungsgeschäfts geplant.
"Das Modehaus Jacob ist eine feste Größe in Mosbach." So wie Oberbürgermeister Michael Jann dürften es wohl viele Mosbacher sehen. Auf 1500 Quadratmetern, die sich über drei Stockwerke erstrecken, werden dort Textilien angeboten. Doch spätestens am 31. Dezember dieses Jahres wird damit Schluss sein. Als Grund für die Schließung nennt Feih allerdings nicht schlecht laufende Geschäfte - das Gegenteil sei der Fall, betont der Geschäftsführer. Vielmehr ende der Mietvertrag des Gebäudes.
Eben jenes hat im April den Besitzer gewechselt: Die Familie Göbes verkaufte das Mitte der 60er-Jahre gebaute Objekt an die Unternehmensgruppe Stoffel, die in Straubing bei München ansässig ist. Und dort hat man mit dem Gebäude große Pläne: "Wir werden das Gebäude revitalisieren", erklärt Friedrich Much, Projektleiter der Abteilung Projektentwicklung/Expansion bei Stoffel. Konkret heißt das: Das Haus wird bis auf den Rohbau entkernt, Rolltreppen und Aufzüge werden eingebaut, die Haustechnik wird komplett modernisiert. So wird zum Beispiel auch eine Klimaanlage eingebaut. Auch die Fassade erhält ein neues Gesicht, eine Front aus Glas und Aluminium werde es nicht mehr geben, so Much. Wie sich das neue Modegeschäft statt dessen präsentieren werde, stehe nach Angaben des Projektleiters noch nicht fest. "Allerdings bemühen wir uns, das Gesicht des Gebäudes in das historische Umfeld der Stadt einzupassen."
Der Mieter für das rundum sanierte Gebäude stehe auch schon fest. Um welches Modehaus es sich dabei handele, war von der Unternehmensgruppe Stoffel allerdings nicht zu erfahren. OB Jann, der die Jacob-Schließung als "bedauerlich" bezeichnet, weiß eigenen Aussagen zu Folge nicht, wer ab 2015 dort Mode verkaufen wird. Wiederholt machte das Gerücht, es handele sich dabei um die Modekette "C & A", die Runde. Darauf angesprochen, erklärte der Konzern lediglich: "Wir sind mit der aktuellen Entwicklung am Standort sehr zufrieden". Diese Aussage kommt aus der Expansionsabteilung.
Für die große Bekleidungskette wäre der Standortwechsel freilich eine Verbesserung. Verglichen mit der momentanen Lage am Ludwigsplatz, wäre das neue Gebäude deutlich größer. Jacob-Geschäftsführer Feih bezeichnet die momentane "C & A"-Verkaufsfläche indes als "eine Katastrophe" und wehrt sich damit deutlich gegen das Gerücht, sein Modehaus würde dort einziehen. Für einen weiteren Betrieb käme laut Feih nur eine einzige Immobilie in Betracht, diese sei allerdings nicht frei. Auch ein Umzug in das demnächst entstehende "Quartier an der Bachmühle" im Gartenweg sei keine Option: "Die Mietpreise dort sind zu hoch." Ein Modehaus "Jacob" wird es deshalb nach Jahresende nicht mehr geben, bestätigte der Geschäftsführer. Die rund 40 Mitarbeiter haben deshalb alle ihre Kündigung erhalten. "Man hat uns die Grundlage entzogen, da kann man nichts machen. Wir müssen uns mit der Situation arrangieren", zeigt sich der Geschäftsführer gefasst.
Deutlich euphorischer gibt man sich freilich bei der Unternehmensgruppe Stoffel: "Mosbach hat Charme, das hat mir von Anfang an gefallen", betont Friedrich Much. Nicht zuletzt deshalb freue er sich, dort das Projekt anzupacken, und aus dem Gebäude, das mit seiner 60er-Jahre-Architektur kein Glanzstück sei, etwas Schönes zu machen. Der Projektleiter nennt diesen Umbau sowie das Projekt am Gartenweg "einen Glücksfall" für Mosbach, und ist sicher, dass die Stadt dadurch neu belebt werde: "Da macht Mosbach einen Risensprung in der Handelswelt." Auf diese Weise hält er es für möglich, dass sich in den nächsten Jahren noch weitere Geschäfte in Mosbach ansiedeln.