In Haßmersheim wird aus Grüngut Pflanzenkohle

Abfallwirtschaftsgesellschaft des NOK beriet am Grüngutplatz Haßmersheim - Spende für Kindergarten

01.11.2016 UPDATE: 02.11.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 1 Sekunde

Auf dem Grüngutplatz in Haßmersheim informierte die AWN über die Herstellung von Holzkohle aus Pflanzen. Foto: Bernd Kühnle

Haßmersheim. (bx) "Aus 2000 Tonnen Material entstehen 300 Tonnen Pflanzenkohle, wenn wir Grünschnitt von Grüngutplätzen, Getreidespelzen aus der Landwirtschaft oder auch Hackschnitzel verarbeiten", erklärte der Leiter der Unternehmenskommunikation der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Neckar-Odenwald-Kreises (AWN), Martin Hahn. Anlass war das Grüngutplatzfest in Haßmersheim.

Die in Gärten, Anlagen und bei der Landschaftspflege anfallenden Pflanzenabfälle (ca. 20.000 Tonnen pro Jahr im Neckar-Odenwald-Kreis) werden aus diesem Grund gesammelt und dem "Prinzip der trockenen Karbonisierung" unterzogen. Zuerst trennen die Experten im neuen Biomassezentrum in Buchen die krautigen Anteile, die kompostiert und als Dünger ausgebracht werden, von den holzigen Anteilen. Diese finden in dezentralen Biomasseheizanlagen Verwendung. Daneben kann das entstandene Produkt weiter veredelt werden, als Bodensubstrat, in tierischen Futtermitteln oder für Stalleinstreu. Nach weiteren Bearbeitungsschritten entsteht Aktivkohle für Filteranlagen, deren Handelswert bei bis zu 600 Euro pro Tonne liegt. Als positivsten Effekt bezeichnete Hahn, dass man mit der hoch porösen Pflanzenkohle CO2 dauerhaft in Ackerböden binden kann. Die bei der Verkohlung entstehende Abwärme wird bei den Trocknungsprozessen wieder verwendet.

Daneben stellt "Pyreg" aus der Kohle "Terra Preta - schwarze Erde" her, die als "Wundererde der Amazonas-Indianer" bekannt wurde. Um künftige Einsatzgebiete optimal nutzen zu können, läuft momentan ein Zertifizierungsverfahren. Pilotprojekte im Landschaftsgartenbau und im Weinbau wurden angestoßen. Diese Prozesse erläuterte Hahn dem Publikum, unter dem sich auch Kinder und die Leiterin des Kindergartens Haßmersheim, Nina Peters, befanden.

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Kreisrat Karlheinz Graner und ein Team unter Leitung von Michael Peters, Vorsitzender des Kindergarten-Fördervereins, nutzten den Abschluss der Grüngutsaison, um die Anlieferer auf dem Grüngutplatz neben den Informationen auch Essen und Getränke zu servieren. Der Erlös kommt dem Kindergarten zugute.

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