Mosbach

Für die Sportplätze war mehr Geld nötig

Überplanmäßige Ausgaben bei den Sportstätten der Großen Kreisstadt.

28.01.2023 UPDATE: 28.01.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 6 Sekunden
Das Rasenspielfeld des FV Mosbach musste im letzten Sommer zeitweise mit Trinkwasser gegossen werden, da aus der Elz kein Wasser entnommen werden durfte. Foto: Brunhild Wössner

Von Brunhild Wössner

Mosbach. Es wird teurer, auch für die Stadt: Gestiegene Baukosten und der ungewöhnlich heiße Sommer des letzten Jahres schlagen unmittelbar auf die Ausgabenplanungen der Großen Kreisstadt durch. In der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses drehte sich der einzige Tagesordnungspunkt um "überplanmäßige Aufwendungen" von insgesamt 50.000 Euro für Sportstätten.

Zunächst ging es dabei um die Bewässerung des Rasenspielfeldes des FV Mosbach. Die Beregnungsanlage für das Spielfeld wurde bisher ausschließlich mit Wasser aus dem Elzkanal versorgt. Aufgrund der Hitzewelle im vergangenen Sommer wurde in einer Verbotsverordnung des Kreises aber festgelegt, dass zwischen 15. August und 30. September kein Wasser aus Bächen und Flüssen entnommen werden darf. Deshalb musste kurzfristig eine Notberegnungsanlage mit Wasserentnahme aus dem örtlichen Trinkwassernetz gebaut werden.

Trotz regelmäßiger Wartung wurden mehrere Ersatzbeschaffungen für Anlagenteile notwendig. Unter anderem versagte die Unterwasserpumpe der Beregnungsanlage für die Spielstätte des FC Mosbach. Diese Pumpe wird benötigt, um dort Wasser aus der ehemaligen Trinkwasserversorgungsanlage in 30 Metern Tiefe zu ziehen. Für den Pumpentausch sowie die Erneuerung der Förderleitung musste ein Schwerlast- beziehungsweise Autokran eingesetzt werden, da die Anlage mit Kraftfahrzeugen nicht unmittelbar erreichbar ist. Zudem mussten neben der Instandsetzung von Rohrbrüchen innerhalb von Rasenspielfeldern außergewöhnlich viele Regnerköpfe und ein Steuergerät ausgetauscht werden.

Der größere Teil der überplanmäßigen Aufwendungen ergibt sich jedoch aus den beträchtlich gestiegenen Installationskosten für Mähroboter auf den Rasenspielfeldern der fußballspielenden Vereine in Mosbach. Vergaberechtlich besteht die Möglichkeit, Verträge über maximal drei Jahre abzuschließen; danach muss wieder neu ausgeschrieben werden. Nach sechs Jahren hat die Verwaltung den Anbieter gewechselt, weil für die Periode 2022 bis 2024 nur ein einziges Angebot abgegeben worden war. Auf den elf Fußballfeldern im Stadtgebiet mussten die Begrenzungskabel und die Ladestationen erneuert werden.

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In den vorherigen Dienstleistungsverträgen machten die Installationskosten im ersten Vertragsjahr maximal rund 9000 Euro aus, im Jahr 2022 waren es jedoch sage und schreibe 64.000 Euro. Bernhard Münch von der Tiefbauabteilung vermutet, dass der aktuelle Vertragspartner die Installationskosten nicht auf die drei Jahre Vertragslaufzeit aufteilen wollte, sondern die eigenen Kosten für Material und Fremdleistungen im ersten Jahr decken wollte. Im Durchschnitt, so Münch weiter, seien die Rasenpflege-Kosten für den gesamten Zeitraum mit bislang drei Verträgen über insgesamt neun Jahre aber "absolut im Rahmen".

Da die Mittelanmeldung für den Haushalt des letzten Jahres und die Vergabe des Dienstleistungsauftrags bereits 2021 erfolgten, waren diese Kosten im laufenden Haushaltsjahr nicht mehr zu beeinflussen. Die Kosten der Mähroboter sind dafür in den kommenden Jahren günstiger als zuletzt. Die Deckung der Mehraufwendungen erfolgt durch Minderaufwendungen beim Budget der Abwasserbeseitigung.

Heiko Humburger von den Freien Wählern fragte an, ob es beim "Kaltduschen" in den Sporthallen bleibe, das im Zuge von Energiesparmaßnahmen verordnet worden war. Oberbürgermeister Julian Stipp wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass nur ein kleiner Personenkreis die Duschen in den Hallen überhaupt in Anspruch nehme. Mosbachs Sportbeauftragter Philipp Parzer werde in dieser Sache noch auf die Vereinsführungen zugehen, sicherte der OB zu.

Weiter teilte Stipp mit, dass im Stadtgebiet zurzeit Baumfällarbeiten zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit vorgenommen werden (wir berichteten). Hauptgrund für die Fällungen seien durch die Trockenheit entstandene Schäden. Die meisten betroffenen Bäume befänden sich im sogenannten "flächigen Baumbestand", dadurch werde eine Ersatzpflanzung nicht notwendig. Wo nötig, erfolge die Nachpflanzung mit klimaverträglichen Arten.

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