Mosbach

Der blaue Aufkleber führt zur ersten "Refill-Station"

Seit dieser Woche in Mosbach: erste "Refill-Station" der Region - Eigene Trinkflasche mitbringen und auffüllen

03.08.2018 UPDATE: 04.08.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 42 Sekunden

Im Wahlkreisbüro von MdL Georg Nelius (l.) in Mosbach kann jeder seine mitgebrachte Trinkflasche einfach und kostenlos mit Leitungswasser auffüllen. Foto: Debora Gruhler

Mosbach. (deg) Wer kennt das nicht: Man ist unterwegs, hat nichts mehr zum Trinken, aber großen Durst. Was tun? Man geht los und kauft sich - oft für nicht wenig Geld - eine Wasserflasche, meist aus Plastik, weil die so leicht und praktikabel sind. Und wenn der Durst dann gestillt ist, ab mit der Plastikflasche in den Müll... So entstehen deutschlandweit jedes Jahr 450.000 Tonnen Müll allein durch PET-Flaschen. "Refill Deutschland" hat den Plastikflaschen den Kampf angesagt und organisiert landesweit kostenfreie Füll-Stationen für Trinkflaschen. Im Neckar-Odenwald-Kreis gibt es nun die erste Refill-Station - im Wahlkreisbüro von MdL Georg Nelius (SPD) kann seit Anfang der Woche jeder seine mitgebrachte Flasche mit Leitungswasser füllen.

Die Organisation ist noch sehr jung: "Refill Deutschland" wurde 2017 von Stephanie Wiermann in Hamburg gegründet und geht zurück auf eine Idee aus dem englischen Bristol von 2015. In den letzten eineinhalb Jahren hat sich die deutsche Variante weit verbreitet, bundesweit gibt es bereits in über 60 Städten zahlreiche Auffüll-Stationen.

Der Leitgedanke der Initiative: "Plastikmüll vermeiden, unsere Umwelt schützen, gutes Wasser trinken und Menschen inspirieren, plastikfreier zu leben". Das Konzept orientiert sich an minimalem organisatorischem Aufwand, ist unternehmens- und parteiunabhängig, wird von ehrenamtlichen Privatpersonen geleitet und verzichtet auf Eigenvermarktung.

Vor allem der Aspekt der Müllvermeidung war für MdL Georg Nelius Grund, sich der Initiative anzuschließen: "Jeden Tag verbrauchen wir alleine in Deutschland knapp 50 Millionen Plastikflaschen. Unser Leitungswasser hat beste Trinkqualität, und so können wir mit einer wiederverwendbaren Wasserflasche sehr viel Müll vermeiden."

Seit Samstag ist nun das Wahlkreisbüro in der Badgasse 7 auf der Internetseite der Organisation verzeichnet. Auf der interaktiven Karte können alle Refill-Stationen in Deutschland mit Adresse und Öffnungszeiten abgerufen werden - so findet man in Sekundenschnelle die nächstgelegene Möglichkeit, die eigene Trinkflasche zu füllen.

Auch interessant
Wetterprognose: Es bleibt heiß – bis zu 37 Grad (Update)
: Stadtwerke: In Deutschland droht kein Trinkwassermangel
220,5 Kilo pro Kopf: Deutschland ist Verpackungsmüll-Europameister
: "Es wird einfach zu wenig recycelt"

Und das Angebot wurde bereits vielfach in Anspruch genommen: In den ersten drei Tagen kamen 21 Personen in die Badgasse, um ihre Wasservorräte zu füllen. Es seien vor allem Wanderer und Fahrradtouristen, so Kenneth Weidlich, Mitarbeiter des Wahlkreisbüros, die unterwegs eine Möglichkeit suchen, kostenfrei und einfach an Leitungswasser ranzukommen.

"Eigentlich ist das Ganze ja eine banale Idee", meint Georg Nelius, "aber mit großem Nutzen für die Umwelt." Auch die Anmeldung war simpel: Sticker ausdrucken, Station auf der Internetseite angeben, Kleber in die Scheibe hängen - und es kann losgehen! "Die Abgabestelle in meinem Wahlkreisbüro ist die erste im Dreieck Würzburg-Heilbronn-Heidelberg. Ich hoffe, dass noch etliche hinzukommen mögen", so Nelius.

Nicht immer muss es gleich eine neue Refill-Station sein, aber jeder kann mitmachen: Einfach die eigene Trinkflasche - egal ob aus Glas, Hartplastik, Aluminium oder Edelstahl - mitbringen, unterwegs Leitungswasser auffüllen, Geld sparen und etwas für die Umwelt tun.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.