Impulse sind dem Land 84.000 Euro wert
Wieder gibt es Geld aus einem Landesförderprogramm für Mosbach, dieses Mal für ein Bürgerbeteiligungsverfahren in der Waldstadt.

Mosbach. (stk) Geld für das Sanierungsgebiet Obertorzentrum, Geld für die Waldhauerbrücke und nun auch noch Geld für das Quartierskonzept in der Waldstadt – die Stadt Mosbach steht derzeit in einem wahren Geldregen aus Stuttgart. Dieses Mal kommt die Förderung aus dem baden-württembergischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration. Das hat das Förderprogramm Quartiersimpulse aufgelegt, und davon profitiert nun auch die Waldstadt.
Mit dem Förderprogramm "Quartiersimpulse" unterstützt das Land Gemeinden, Städte und Landkreise in der alters- und generationengerechten Quartiersentwicklung. Ziel ist es, lebendige Quartiere für alle Generationen zu gestalten – also Nachbarschaften, Stadtteile und Dörfer, in denen Menschen sich einbringen, Verantwortung übernehmen und sich gegenseitig unterstützen. In der aktuellen Förderrunde erhalten insgesamt sieben Projekte Fördergelder.
Für Mosbach gibt es runde 84.000 Euro, die in ein Beteiligungsverfahren für eine Begegnungsstätte in der Waldstadt fließen. Der Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Tourismus hat die Verwaltung bereits im März beauftragt, für die Erarbeitung eines Nutzungs- und Raumkonzepts ein Bürgerbeteiligungsverfahren anzustreben, im Februar äußerten Jugendliche im "World Café" ihre Wünsche, gaben erste Impulse für das Quartier. Die in der Vergangenheit unternommenen Versuche, nach dem Wegfall des Gemeindesaals der katholischen Kirche alternative Räumlichkeiten für Begegnung und Zusammenkommen zu schaffen, waren nicht erfolgreich.
"Ein professionelles Bürgerbeteiligungsverfahren bietet die Gelegenheit, die Bewohner mit Vorbehalten aufgrund negativer Erfahrungen in der Vergangenheit zurückzugewinnen", heißt es in der Vorlage des Ausschusses. Zudem könne man Erfahrungen sammeln, wie und in welcher Form bei der zukünftigen Gestaltung der Stadt Mosbach von der Stadtverwaltung viele Bürger für eine Beteiligung gewonnen werden können.
"Bei der Quartiersentwicklung ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger mit ihren Interessen und Wünschen einzubeziehen", meint Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha. Ähnlich sieht es auch Mosbachs Oberbürgermeister Julian Stipp, der sich begeistert über die Fördermittel zeigt. "Die Beteiligung unserer Bürgerinnen und Bürger ist mir ein wirklich wichtiges Anliegen. Nach dem World Café des Jugendgemeinderates zur Interimsunterbringung soll nun allen Menschen in der Waldstadt ermöglicht werden, in einer frühen Phase der Planung für die Begegnungsstätte ihre Wünsche und Ideen einzubringen. Dabei sprechen wir ganz explizit alle Alters- und Interessengruppen an – unabhängig von Herkunft, Religion oder bisherigem Engagement. Es geht um die Teilhabe aller Waldstädter. Ich hoffe, dass das Angebot zahlreich wahrgenommen wird."
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Um den konkreten Bau einer wie auch immer ausgestalteten Begegnungsstätte geht es bei der Förderzusage nicht, sondern rein um den Bürgerbeteiligungsprozess. In den 84.837 Euro aus Stuttgart sind die Kosten für die verpflichtende externe Beratung in Höhe von 37.128 Euro enthalten. Das Projekt wurde mit geschätzten Gesamtkosten von 126.500 Euro eingereicht. Die Stadt rechnet mit Eigenmitteln in Höhe von rund 41.000 Euro. "Die externe Beratung erfolgt durch die Firma HORNprojekt aus Leonberg. Unser örtlicher Kooperationspartner ist der VfB Waldstadt, da er im Quartier sehr gut vernetzt ist und das Ziel hat, gemeinsam mit Kooperationspartnern Angebote für die Bewohner zu schaffen", heißt es aus der Pressestelle der Stadt. Der Projektzeitraum beginnt bereits am Dienstag und läuft bis 14. August 2025. "Im nächsten Schritt können jetzt die Beratungsfirma verbindlich beauftragt und die Planungen weitergeführt werden", so das Statement der Pressestelle weiter. Die Stadt will die Impulse für das Quartier – das Geld zum Impulse-Einsammeln ist jetzt schon mal da.