Spendensumme für "Unser Krankenhaus" soll siebenstellig werden
Der Freundes- und Förderkreis der Klinik zog in seiner Mitgliederversammlung eine erfreuliche Bilanz.

Hardheim. (ies) Die Erfolgsgeschichte geht weiter: Die Zukunft des Hardheimer Krankenhauses erfordert Flexibilität in der Ausrichtung, aber auch die Kontinuität in der finanziellen wie ideellen Unterstützung durch den Freundes- und Förderkreis "Unser Krankenhaus" zum Wohle der Patienten und des Pflegepersonals. Das machte die Mitgliederversammlung am Sonntag in der Aula des Schulzentrums deutlich.
Nach der Begrüßung durch Vorstandssprecherin Brigitte Scheuermann informierte Vorstandssprecher Tobias Künzig anhand einer von ihm und Klaus Rubel zusammengestellten Power-Point-Präsentation über die Aktivitäten im Berichtzeitraum. Die letzte Mitgliederversammlung im März erbrachte einen Generationswechsel. Anstelle eines Vorsitzenden gibt es nun ein dreiköpfiges Vorstandsteam. Mit Fritz-Peter Schwarz und Roland Reinhard hat der Verein einen neuen Ehrenvorsitzenden und ein neues Ehrenmitglied.
In vier Vorstandssitzungen und zwei Informationsgesprächen mit der Krankenhausverwaltung wurden die anstehende Arbeit und Termine besprochen und organisiert. Dazu gehörten die Fortsetzung der gut besuchten Arztvorträge (bisher 91) sowie der Kooperation zwischen Schule, Krankenhaus und Förderverein in Form eines Aktionstages für Siebtklässler. Die Internetseite des Fördervereins wird von Klaus Rubel fürsorglich gepflegt und aktualisiert. Die Zugriffszahlen sind erfreulich hoch.
Das 20-jährige Bestehen des Vereins wurde im März gefeiert. Die Investitionszusage für den Anbau in Höhe von 200.000 Euro aus dem Jahr 2017 ist erfüllt, so dass man sich neuen Zielen widmen kann. Ein neuer Flyer wurde unter Federführung von Rainer Dietz und Matthias Hauck entworfen, finanziert und bei der Mitgliederversammlung öffentlich vorgestellt.
Geprägt war das Jahr von Veränderungen im Bereich der ärztlichen Versorgung am Krankenhaus Hardheim infolge der Zurruhesetzung des bisherigen Leitenden Arztes Dr. Herbert Schmid (Nachfolger Arne Bieling) und des Internisten Dr. Andreas Mövius. Seit 2021 schreibt das Krankenhaus schwarze Zahlen. "Die Patienten kommen selbst aus dem Raum Stuttgart, weil wir gute Ärzte, gutes Pflegepersonal und einen guten Ruf haben", machte Tobias Künzig an einem Beispiel deutlich.
Auch interessant
"Das Jahr 2022 war für den Förderverein auch finanziell wieder sehr erfolgreich", wie Schatzmeisterin Christina Huck aufzeigte. Sie dankte namens des Vorstandes allen Mitgliedern und Spendern: "Sie sind die Stützen unseres Vereins." Eine vorbildliche Buchführung bescheinigten ihr die Kassenprüfer Hans Laub und Lars Ederer. "Unser Ziel ist es, die Spendensumme siebenstellig zu machen", merkte Tobias Künzig beim Blick auf die Spendsumme von mehr als 870.000 Euro innerhalb von 20 Jahren an.
Anschließend übergab Vorstandssprecherin Dr. Petra Sitterberg eine erneute Spende in Höhe von 10.000 Euro an Krankenhausverwalter Lothar Beger. Für dieses Geld wird zeitnah ein Wetterschutz (Sonnensegel) vor dem Haupteingang des Krankenhauses angebracht unter dem Motto: "Förderverein und Krankenhaus lassen die Patienten nicht im Regen stehen". "Jeder Cent ist es wert, in den Förderverein zu stecken. Wir geben ihn eins zu eins an das Krankenhaus zum Wohl der Patienten weiter", warb Künzig für weitere Unterstützung.
Bürgermeister Stefan Grimm freute sich über den stolzen Spendenbetrag, der die Gemeinde sehr unterstütze im Bemühen, das Krankenhaus zukunftsfähig zu machen. Der Förderverein sei ein "bedeutender Mitspieler im Kampf um den Erhalt des Hauses". Wichtig sei die finanzielle Unterstützung, "aber noch wichtiger ist der politische Druck aus der Bevölkerung als Ausdruck des Bürgerwillens auf Politik und Gemeinde. Es ist wichtig, dass ihr so weitermacht und erklärt, warum wir in der Provinz so ein Krankenhaus haben". Deshalb richtete Grimm ein ganz dickes Lob an den Vorstand: "Ich hoffe noch auf viele Jahre und Jahrzehnte in dieser guten Zusammenarbeit."
Grimm sprach von der Herausforderung, neue Ärzte für den Standort Hardheim zu gewinnen, und bilanzierte: "Wir sind vorsichtig optimistisch für die Zukunft des Krankenhauses in den nächsten Jahren, auch wenn wir immer den Kampf ‚David gegen Goliath‘ führen müssen. Wir können nicht das Gesundheitssystem beeinflussen, aber wir können Nischen für uns finden. Es sieht gar nicht so schlecht aus."
"Wir sind auf einem unserer Ansicht nach guten Weg", bilanzierte auch Lothar Beger. Nach der Entlastung des Vorstandes gab der Krankenhausverwalter Einblick in die Krankenhaus-Strukturreform und deren Auswirkungen auf Hardheim sowie Neuerungen bei der Notfallversorgung am Hardheimer Krankenhaus (wir berichten noch).