Hirschhorn

Welches Neufahrzeug für Langenthals Wehr?

Im Finanzausschuss fiel noch keine Entscheidung zwischen "Tragkraftspritzen-Fahrzeug Wasser" und "Mittlerem Löschfahrzeug".

27.03.2022 UPDATE: 28.03.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 57 Sekunden
Feuerwehr
Ein Feuerwehrfahrzeug ist mit Blaulicht auf Einsatzfahrt.

Von Marcus Deschner

Hirschhorn. Ein neues Tragkraftspritzen-Fahrzeug Wasser (TSF-W) oder ein neues Mittleres Löschfahrzeug (MLF) für die Feuerwehr Langenthal? Mit dieser Frage befasste sich kürzlich der Haupt-, Finanz- und Sozialausschuss der Hirschhorner Stadtverordnetenversammlung im Bürgersaal.

Die Freiwilligen Feuerwehren aus Fürth im Odenwald und Oberzent-Finkenbach hatten zwei der in Frage kommenden Fahrzeuge zur Ansicht zur Verfügung gestellt. Die Stadtverordneten nahmen sie auf dem Chateâu-Thierry-Platz in Augenschein. . Das in Langenthal derzeit stationierte Fahrzeug mit einem VW-LT-50-Aufbau ist in die Jahre gekommen. Es soll durch ein modernes Feuerwehrauto ersetzt werden.

Der VW wurde im Mai 1991 zugelassen. Bereits vergangenen August beantragte die Stadt ein neues TSF-W über eine Landesbeschaffungsaktion. Hierbei beschafft und finanziert das Land das Fahrgestell des Fahrzeuges, und der Kommune bleiben nur den Aufbau und die Ausstattung des Autos.

Schon lange kämpfe man für ein neues Fahrzeug für die Langenthaler Wehr, führte Bürgermeister Oliver Berthold in der Sitzung aus. Dafür habe man auch Geld im Haushalt eingestellt. Doch bislang habe es eine Landesförderung nur für ein TSF-W gegeben. Kürzlich seien jedoch die Förderrichtlinien geändert worden. Nun gebe es auch Landesmittel für ein MLF. Dies hatte die Feuerwehr Langenthal anfangs des Jahres mitgeteilt. Das Land Hessen übernehme die komplette Beschaffung des Fahrzeugs und stelle es der Stadt dienstbereit zur Verfügung.

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Die Kosten der Beschaffung wie etwa für die Ausschreibung entfielen somit für die Stadt. Allerdings gelte es, bei der Anschaffung eines MLF einige bürokratische Hürden zu überwinden. Denn eine Entscheidung, statt eines TSF-W ein MLF anzuschaffen, bedürfe einer Änderung im Entwurf des Bedarfs- und Entwicklungsplans (BEP) der Feuerwehren der Stadt Hirschhorn durch einen Magistratsbeschluss. Zudem müsste der Kreis Bergstraße zu dem Plan noch eine Stellungnahme abgeben.

Von dort wurde bereits grünes Licht signalisiert. Anschließend müsste der neue BEP genehmigt werden. Erst danach könnte das MLF auf die Prioritätenliste des Landes aufgenommen werden. Die wird jedes Jahr in der Bürgermeisterdienstversammlung im November erörtert und abgestimmt.

Nach Rücksprache mit dem Kreis Bergstraße könnte ein Antrag für ein MLF frühestens 2023 auf der Prioritätenliste Berücksichtigung finden.

Kevin Jung von der städtischen Finanzabteilung präsentierte die Anschaffungskosten der Fahrzeuge. Das MLF kostet demnach 195 000 Euro, wovon 167 000 Euro förderfähig sind. Die Förderung betrage zwischen 20 und 40 Prozent, im Mittel meist jedoch 30 Prozent. So blieben noch knapp 117 000 Euro an der Stadt hängen. Also etwa 52 000 Euro mehr als bei der Beschaffung eines TSF-W anfallen würden.

Stadtbrandinspektor Marco Albert erläuterte in einer Präsentation die Anschaffung und unterstrich den Mehrwert des MLF. Zwar hätten beide zur Wahl stehenden Fahrzeuge je sechs Sitzplätze. Das MLF verfüge beispielsweise über eine größere Mannschaftskabine, die ein Anlegen der Atemschutzausrüstung während der Fahrt zum Einsatzort zulasse.

Auch Langenthals Wehrführer Michael Siefert machte sich für das MLF stark, zumal auch dieses ohne Umbauten in den vorhandenen Räumlichkeiten untergebracht werden könne.

Zudem sei hier der Wassertank etwas größer als beim TSF-W und das Dach begehbar. Der Ausschuss enthielt sich bei beiden Varianten, die Stadtverordneten sollen nun am Donnerstag die Entscheidung treffen.

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