Ex-Kommandeur wurde als Verteidigungsminister gehandelt
Der ehemalige Standortälteste Carsten Breuer stand im Fokus bei der Nachfolge von Christine Lambrecht.

Hardheim/Berlin. (jam) Carsten Breuer, Bundeswehrgeneral mit Wurzeln in Hardheim, ist bis zuletzt als heißer Anwärter auf die Nachfolge von Christine Lambrecht gehandelt worden. Inzwischen steht allerdings fest, dass der ehemalige Standortälteste der Carl-Schurz-Kaserne nicht das Amt des Verteidigungsministers übernimmt.
Stattdessen geht der Posten an den niedersächsischen Innenminister Boris Pistorius. Er war in den vergangenen Tagen ebenso wie Wehrbeauftragte Eva Högl und die Parlamentarische Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, Siemtje Möller, als Kandidat gehandelt worden.
"Interessanter war die Überlegung, dass es auch mal jemand aus der Bundeswehr selbst sein könnte", hatte Hauptstadtkorrespondent Michael Strempel am Dienstagmorgen berichtet, als die Entscheidung des Kanzlers noch ausstand. In diesem Zusammenhang nannte er General Carsten Breuer.
Der angesehene und dekorierte Soldat hatte es in den vergangenen Jahren mehrmals bundesweit in die Schlagzeilen geschafft – zum einen, als der Kanzler Breuer ins Boot holte, um die Corona-Taskforce zu managen, zum anderen, als die damalige Verteidigungsministerin Lambrecht ihn zum 1. Oktober 2022 als Leiter eines territorialen Führungskommandos der Bundeswehr einsetzte.
"Das wäre ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik", ergänzte Strempel. Es habe noch nie ein aktiver Militär an die Spitze des Verteidigungsministeriums gewechselt.
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Breuers Karriere bei den Streitkräften hatte ihn unter anderem 2004 als Kommandeur des Panzerflugabwehrkanonenbataillons 12 nach Hardheim geführt. Knapp zwei Jahre lang hatte der heute 58-Jährige dort das Kommando in der Carl-Schurz-Kaserne inne. "Meiner Familie und mir wurde eine ungeheure Freundlichkeit entgegengebracht. So schnell wie hier haben wir uns zuvor noch nie irgendwo eingelebt", hatte Breuer damals in einem RNZ-Interview betont.