Strecke bei Osterburken erneut für Wochen gesperrt
Nach Bauarbeiten im Bahnhof Osterburken steht Gleiserneuerung Richtung Lauda und Heilbronn an

Für 1,9 Millionen Euro erneuert die Deutsche Bahn im Bahnhof Osterburken derzeit Gleise und Weichen. Ab 9. April folgen umfangreiche Gleisbauarbeiten zwischen Osterburken und Eubigheim/Boxberg, weshalb der Zugverkehr auf der Strecke bis 18. Mai ruht, ehe dann bis Anfang Juni auch zwischen Osterburken und Bad Friedrichshall Schienenersatzverkehr eingerichtet werden muss. Foto: Burkard Gassenbauer
Osterburken. (bg) Umfangreiche Gleiserneuerungsarbeiten auf der "Frankenbahn" zwischen Osterburken und Eubigheim/Boxberg im ersten und zwischen Osterburken und Bad Friedrichshall im zweiten Bauabschnitt werden in den nächsten Wochen und Monaten erneut für Zugausfälle und längere Fahrzeiten und Bus-Ersatzverkehre sorgen.
In Bahnhof in Osterburken werden derzeit mit hohem Kostenaufwand die Gleise 1, 14 und 18 sowie vier Weichen erneuert. Die Kosten werden von der Deutschen Bahn auf rund 1,9 Millionen Euro beziffert. Aufgrund der hohen Abnutzung sei eine Erneuerung wirtschaftlicher als eine Instandsetzung, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn in Stuttgart auf Anfrage der RNZ.
In Osterburken nutzen die S-Bahnen, die sonst überwiegend auf Gleis 1 abfahren und ankommen, derzeit die Gleise 2 bis 4. Für die Reisenden ergeben sich Unannehmlichkeiten dadurch, dass der höhengleiche Bahnsteigzugang momentan geschlossen ist und die Unterführung genutzt werden muss, sodass die Wege länger sind. Die Arbeiten sollen bis Montag, 9. April, abgeschlossen sein.
An diesem Tag beginnen dann umfangreiche Gleiserneuerungsarbeiten auf der "Frankenbahn" zwischen Lauda, Osterburken und Bad Friedrichshall, die in zwei Bauabschnitten vorgenommen werden und erhebliche Unannehmlichkeiten für Reisende mit sich bringen. Zugausfälle im Regionalverkehr und Ersatzverkehr mit Bussen seien, so die Deutsche Bahn, unvermeidbar.
Bereits im vergangenen Jahr hat die DB rund 15,5 Millionen Euro in die Erneuerung der Schieneninfrastruktur zwischen Bad Friedrichshall-Jagstfeld und Eubigheim investiert. Wegen des Austauschs von Schienen, Schwellen und Schotterbett war ab Ende Juli eine mehrwöchige Vollsperrung der Strecke erforderlich. Jetzt werden Arbeiten auf dem Gegengleis der Strecken ausgeführt, an denen letztes Jahr gearbeitet wurde.
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Ab dem 9. April werden auf der zweigleisigen Strecke nun das Gleis von Osterburken nach Eubigheim (10,7 Kilometer) sowie der Abschnitt von Eubigheim nach Boxberg (3,3 Kilometer) inklusive der Gleise 1 bis 3 im Bahnhof Eubigheim und in Teilbereichen auch der Untergrund erneuert.
Der Abschnitt zwischen Lauda und Osterburken ist wegen der Bauarbeiten vom 9. bis 18. Mai für den Zugverkehr gesperrt. Es wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Reisende müssen sich auf längeren Fahrzeiten einstellen. Zwischen Stuttgart und Osterburken fahren die Züge mit teilweise geänderten Abfahrtszeiten ab. Die Ersatzbusse bedienen nicht immer die Haltestellen direkt am Bahnhof. Vom 5. bis 13. Mai verspäten sich alle RE- und RB-Züge zwischen Würzburg und Lauda. An den Wochenenden 5./6. Mai sowie 12./13. Mai entfallen RB-Züge der DB-Tochter Westfrankenbahn zwischen Würzburg, Lauda und Bad Mergentheim.
Wie im vergangenen Jahr muss wegen der Bauarbeiten der einzige Bahnübergang in Rosenberg erneut für mehrere Wochen geschlossen werden: Von Montag 9. April, um 5 Uhr, bis Samstag, 19. Mai, um 1 Uhr bleibt der Bahnübergang für den Straßen- und Fußgängerverkehr durchgängig gesperrt. Für Fußgänger wird ein provisorischer Übergang am Bahnsteig errichtet.
In der zweiten Bauphase gibt es vom 19. Mai bis 3. Juni zwischen Osterburken und Bad Friedrichshall Ersatzverkehr mit Bussen.
Allem Verständnis für die Notwendigkeit von Bauarbeiten zum Trotz hatte im vergangenen Jahr mancher Reisende, insbesondere Pendler, wegen der langen Streckensperrung und der mit den Schienenersatzverkehren verbundenen Unannehmlichkeiten einmal mehr die Vermutung geäußert, die DB wolle ihre Kunden auf der "Frankenbahn" systematisch vergraulen, nachdem sie bei der Vergabe der künftigen Leistungen im Schienenpersonennahverkehr auf der Strecke zwei privaten Bahnunternehmen unterlegen war. Angesichts der jetzt anstehenden Streckensperrung gibt es bei Bahn-Nutzern erneut einigen Unmut, wie sich der RNZ vor Ort auf dem Bahnhof Osterburken zeigte. Es stelle sich die Frage, weshalb die Gleiserneuerungsarbeiten nicht in einem Zug im vergangenen Jahr ausgeführt wurden.
Auf Nachfrage der RNZ machte ein Sprecher der DB-Pressestelle Stuttgart gestern deutlich, dass Ausführung der Arbeiten in Etappen die bessere Lösung sei. Bei den jetzt anstehenden Arbeiten würden für insgesamt rund 18 Kilometer Strecke 30.000 Schwellen, 38.000 Meter Schienen und 42.000 Tonnen Neuschotter in Bewegung gesetzt. Diese Materialien zur richtigen Stelle zu bringen, bedeute einen enormen logistischen Aufwand. Für Transporte und Arbeitszüge benötige man Streckengleise. Das heißt: Während an einem Gleis gebaut wird, fahren auf dem anderen Gleis die Arbeitszüge. Dieses Verfahren sei äußerst effektiv und spare Zeit, könne aber - wie im konkreten Fall auf der "Frankenbahn - auch mal bedeuten, dass erst das eine und anschließend das andere Gleis erneuert werde.
Derweil lässt die Bahn, die vor geraumer Zeit punktuelle Lärmschutzmaßnahmen entlang der Strecke angekündigt hat, schalltechnischen Untersuchungen vornehmen. Lärmschutzwände und Schallschutzfenster könnten künftig die Wohnbebauung vom Lärm durchfahrender Zügen entlasten. Inzwischen liegen Ergebnisse der schalltechnischen Untersuchungen für Ahorn vor. Über die Maßnahmen aus dem Programm "Lärmsanierung an bestehenden Schienenwegen des Bundes" informieren Bahn und Gemeinde am Mittwoch, 11. April , um 18 Uhr in der Schule in Eubigheim (Lernhaus Ahorn) die Anwohner.