Mängel an Gehwegen und Straßen bei BBV-Baustellen
Ein Vertreter der BBV stand im Gemeinderat Rede und Antwort.

Fahrenbach. (kö) "Was kostet ein Bauplatz im neuen Baugebiet Feldbrunnen II" oder "Wann komme ich endlich ans Licht"? Das waren die Fragen, mit denen das Gros der zahlreichen Zuhörer zur jüngsten Sitzung des Fahrenbacher Gemeinderates ins Bürgerzentrum am Limes gekommen war. Beantwortet wurde zunächst die "Lichtfrage", zu der Bürgermeister Jens Wittmann Uwe Schmitt von der BBV Deutschland begrüßte.
In Fahrenbach seien die technischen Netzinstallationen nahezu abgeschlossen, verkündete Schmitt. Problem hier sind die erheblichen Mängel bei der Wiederherstellung der Oberflächen von Gehwegen und Straßen. Man sei dran und werde die Mängel zeitnah beseitigen. Bleibt zu hoffen, dass die Mängelbeseitigung besser läuft als die in Robern. Dort wurde etliches mangelhaft erledigt, und deshalb werde man dort im zeitigen Frühjahr "ran müssen".
Die größten Erschließungsdefizite gibt es in Trienz. Hier wurde – für viele unverständlich – die Firma MB-Bau, mit deren Arbeit man sehr zufrieden war, abgezogen, und jetzt sorgen viele offene Baustellen bzw. schlecht verfüllte Querungen, nicht begehbare Gehsteige und lediglich geschotterte Zufahrten für Ärger. Insbesondere mit Blick auf den nahenden Winter und den Winterdienst hat die Gemeinde diese Zustände schon mehrfach massiv angeprangert.
Wie schlecht die "Glasfaserstimmung" in Fahrenbach in Gänze ist, zeigten die anschließenden kritischen Fragen aus den Reihen des Gemeinderates und aus der Bürgerschaft. Schlecht abgesicherte Baustellen, das Teerlager in der Fahrenbacher Ortsmitte, fehlende Leerrohre, nicht eingehaltene Absprachen ... die Themenpalette war reichhaltig. Letztlich sagte der BBV-Vertreter zu, dass nach aktuellen Planungen Robern und Fahrenbach noch vor Weihnachten "am Licht" sein werden, sodass dort eine Nutzung des schnellen Internets möglich sei. In Trienz muss man dagegen auf das Licht noch etwas warten, da wird es datentechnisch wohl erst im April 2024 hell. Die baulichen Mängel allerdings sollen zeitnah beseitigt werden.
Bürgermeister und Gemeinderäte drückten nochmals ihre Hoffnung aus, dass die nächsten Bauschritte auch wie besprochen erfolgen werden und damit auch die Zahl von Beschwerden geringer wird. Ein besseres Qualitätsmanagement der BBV bot auch Uwe Schmitt an, dessen Kontaktdaten im Amtsblatt beziehungsweise auf der Homepage veröffentlicht werden.
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Fertiggestellt sind mittlerweile die Arbeiten zur Erschließung von 37 neuen Bauplätzen im Baugebiet Feldbrunnen II. Ausgeführt wurden die umfangreichen Arbeiten von der Firma Wolff & Müller, der Wittmann ausdrücklich für das kommunikative Miteinander und die gute Arbeit dankte. Es seien etliche Probleme zu lösen gewesen, doch gemeinsam habe man jetzt "attraktive Bauflächen in der attraktiven Gemeinde Fahrenbach" geschaffen. Vermarktet werden die Bauplätze über die Online-Plattform "Baupilot".
Über die Preisgestaltung für die Bauflächen, so Wittmann, wurde bereits nicht-öffentlich ausführlich diskutiert. Zwar blieben die Erschließungskosten trotz der erschwerten Bedingungen annähernd im geplanten Rahmen, doch die Verfahrenskosten für das aufgrund eines Rechtsstreits geforderte Regelverfahren, die Regenwasserableitung in den Trienzbach und die Konjunkturlage hätten für eine Kostensteigerung gesorgt. 245 Euro kostet ein Quadratmeter Bauland, so der einstimmige Beschluss. Darin sind die Kosten des mittlerweile per Vergleich beendeten Gerichtsverfahrens nicht eingerechnet.
In Fahrenbach können also 2024 die Bagger und Baukräne anrücken, und in Robern eventuell auch. Allerdings nicht im Gebiet "Mühlweggewann" – dort muss erst die Änderung des Regionalplanes abgewartet werden –, aber im Gebiet "Schneidersäcker". Zwölf Bauplätze sollen zeitnah am Ortsrand Roberns Richtung Roberner See zur Verfügung stehen, wenn bezüglich der Ableitung des Oberflächenwassers, der Einleitung des Umlegungsverfahrens und der Änderung des Erschließungsvertrages mit der LBBW letzte Details geklärt sind. Ein fertiger Bebauungsplan liegt für diesen Bereich bereits in der Schublade. Die Erschließung der Baufläche im "Steigenwäldchen" Trienz bleibt dagegen zurückgestellt.
Für eine gute Ausleuchtung der Straßen und Gehwege sorgen gemeindeweit mittlerweile 452 Straßenleuchten, allesamt mit der sparsamen LED-Technik ausgestattet, die von der EnBW betreut werden. Und mit der Zusammenarbeit mit der EnBW ist man zufrieden, weshalb die Verlängerung des Ende 2023 auslaufenden Vertrages zur Betriebsführung der Straßenbeleuchtung nur Formsache war.
Neu gefasst wurde im Anschluss die Satzung zur Form der öffentlichen Bekanntmachungen. Darin ist festgelegt, dass amtliche Bekanntmachungen künftig nicht nur im Amtsblatt, sondern bevorzugt auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht werden können.
Von Ratsseite wurde dann noch die Unterbringung von Geflüchteten angesprochen. "Wir müssen noch einige Asylbewerber aufnehmen", so der Bürgermeister, "und sind deshalb intensiv auf der Suche nach Räumlichkeiten bzw. prüfen in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt mögliche Belegungen."
Ein weiteres Thema war die Kinderbetreuung in den beiden kommunalen Kindergärten in Fahrenbach und Robern. Die Zusammenarbeit könne sicher noch optimiert werden, meinte der Bürgermeister auf Anfrage, man sei aber in intensiven Gesprächen. Insgesamt aber sei man von Elternseite mit dem Team und den Angeboten sehr zufrieden.
Aus den Reihen der Zuhörer ging es dann noch um die Parksituation entlang der Römerstraße in Trienz und in der Ortsmitte von Fahrenbach. Hier, so bemerkte ein Bürger, bleiben die vorhandenen Parkplätze leer, und der Gehweg diene als Abstellfläche. Das Durchkommen für Menschen mit Rollatoren oder Rollstühlen sei dadurch teilweise unmöglich. Vorgebracht wurden auch Kritik an der Schülerbeförderung in Richtung Buchen. Die Busse kommen nicht oder sind so überfüllt, dass niemand mehr zusteigen kann. Die Gemeinde versucht in diesen Fällen, bei den Beförderungsunternehmen zu intervenieren.
Abschließend ging es nochmals um das Thema "Licht". Hell erleuchtet wird am ersten Adventswochenende, also am 2. und 3. Dezember, wieder das Ortszentrum von Fahrenbach. Die Fördergruppe Weihnachtsmarkt lädt dann zum 28. Fahrenbacher Weihnachtsmarkt ein und hofft, dass viele Besucher auch in diesem Jahr die gemeinnützige gute Sache unterstützen, so der Bürgermeister.