Fahrenbach

Die Zukunft des Kindergartens ist neu geregelt

Großes Interesse an der Gemeinderatssitzung: Es ging um den Haushalt, Grundstücksverkäufe und die Trägerschaft des Kindergartens in Robern.

03.07.2022 UPDATE: 04.07.2022 06:00 Uhr 3 Minuten, 15 Sekunden
Der Kindergarten in Robern wird künftig unter Regie der Gemeinde Fahrenbach betrieben. Foto: kö

Fahrenbach. (kö) Nur gut, dass aktuell die Sitzungen des Fahrenbacher Gremiums in der großen Halle des Bürgerzentrums stattfinden. Im kleinen Bürgersaal wäre es angesichts des großen Zuhörerinteresses für die Themen Haushalt 2022, Grundstücksverkäufe und Übernahme der Trägerschaft durch die Gemeinde für den Kindergarten in Robern sicher eng geworden. Bei letztgenanntem Punkt gab’s nach der positiven Entscheidung sogar Applaus der anwesenden Erzieherinnen und Eltern aus Robern.

Die Gemeinde wird zum 1. Januar 2023 also die Trägerschaft von der katholischen Kirchengemeinde übernehmen. Einiges, so Bürgermeister Wittmann, sei noch zu besprechen, doch die Eckpunkte der Übernahme stehen. Die Leitung obliegt künftig Monika Klotz vom kommunalen Kindergarten Fahrenbach, was zu Synergieeffekten führt. Mit dem bewährten Personal sollen sobald wie möglich Gespräche geführt werden. Wichtig sei, so wurde verdeutlicht, dass entgegen der brodelnden Gerüchteküche die Betreuung der Kinder weiter in den bisherigen Gruppen und im bestehenden Umfang erfolge. Die Einrichtung selbst sei nie infrage gestellt gewesen, wie Jens Wittmann bemerkte. Weitere Informationen an die Eltern sollen folgen.

Den Auftakt der fast dreistündigen Sitzung machte Kämmerer Thomas Breitinger mit der Vorstellung des Haushalts 2022, der von bedeutenden Investitionen geprägt ist. Ein durchaus mutiges Zahlenwerk, so Breitinger, das aber trotz aller Widrigkeiten sehr solide daherkomme. Insgesamt werden in Neu- und Umbauten wie Rathaus und Dorfscheune sowie den Kanal- und Wasserleitungsbau 4,76 Mio. Euro investiert. Dafür sind natürlich auch Kreditaufnahmen vorgesehen, die allerdings gut zu finanzieren seien. Der Kämmerer stellte die einzelnen Bereiche des intensiv vorberatenen Haushalts vor, ehe Uwe Kohl für die CDU-Fraktion von einem wirtschaftlichen und nachhaltigen Mitteleinsatz sprach. Neben den notwendigen Investitionen habe man auch viel Geld für die Betreuung in Kindergärten und Schulen eingeplant, die hohe Wertigkeit der Vereine im Ort sei ebenso herauszulesen. Steffen Endlich von der BWG sprach von einem spannenden Zahlenwerk, mit dem man den ein oder anderen Investitionsstau löse. Das Verhältnis von Kosten und Nutzen sei bei allen geplanten Maßnahmen sehr gut, trotz aller Bedenken sei nun der richtige Zeitpunkt, etwas zu tun. Für die GfA sprach Susanne Frauenschuh von einem Ergebnis, das besser als erwartet ausfalle. Trotzdem solle man weiter die Ausgaben kritisch prüfen, alle Einnahmemöglichkeiten ausschöpfen. Erfreulich sei, so alle drei Sprecherinnen und Sprecher, dass die Gemeinde mit den Investitionen in die Infrastruktur, Spielplätze, Schule und Kindergärten die Jugend und damit die gemeindliche Zukunft im Blick habe. Der Etat mit Erträgen von knapp 6,9 Mio. Euro und Aufwendungen von rund 6,6 Mio. Euro wurde einstimmig verabschiedet.

Auch Grundstücksverkäufe an Gewerbebetriebe standen auf dem Plan. Zunächst wurde der Verkauf eines zuletzt sehr wenig genutzten Teilbereichs des Klingenweges in Trienz an einen dort neu angesiedelten Betrieb der Heizungs- und Sanitärtechnik beraten. Der Verkaufspreis für die 373 Quadratmeter orientierte sich an den gültigen Bodenrichtwerten, die jeder unter Boris-BW nachvollziehen könne.

Während hier noch Einigkeit herrschte, wurde ein Antrag eines großen Elektrofachbetriebes in Fahrenbach kontrovers diskutiert. Dem Verkauf von 565 Quadratmetern Hangfläche wurde einstimmig zugestimmt, der Verkauf der vor dem Betrieb laufenden Wegfläche dagegen stieß auf mehrheitliche Ablehnung. Teile des Gremiums äußerten hier Sicherheitsbedenken. Der Weg werde von der Bürgerschaft genutzt, um vom Netto-Markt in den Ortsbereich zu gelangen, meinten die einen. Das sei aber auch über den Gehweg entlang der L 525 möglich und zudem habe der Kaufinteressent zugesagt, dass der Weg zur Nutzung für alle offenbleibt, so die anderen. Argumente wurden intensiv ausgetauscht, letztlich entschieden die Handzeichen. Die Wegfläche mit 505 qm bleibt in Besitz der Gemeinde.

Beschlossen wurden auch die Kindergartenbeiträge der Jahre 2022/23. 3,9 Prozent beträgt die vorgesehene Erhöhung, die allerdings noch vom Kindergartenkuratorium bestätigt werden muss. In allen drei Einrichtungen im Ort sind die gleichen Beiträge zu entrichten.

Bürgermeister Wittmann informierte dann noch über die Vordachsanierung am Roberner Kindergarten sowie den Aufbau neuer Geräte auf den Spielplätzen in Fahrenbach. Aus einem anderen Grund muss in Trienz die Römerstraße in einem Teilbereich geöffnet werden. Hier sind Kanal- und Wasserleitungen zu wechseln. Für den Durchgangsverkehr gibt es in der nächsten Zeit also kein Durchkommen.

Keine deutlichen Fortschritte gibt es bei der Schaffung von Baugelände. Für Robern ist man im Zielabweichungsverfahren, in Trienz läuft das Bebauungsplanverfahren. Einen Rückschlag gab es dagegen für das Baugebiet "Feldbrunnen II" in Fahrenbach. Ein Anwohner hat ein Normenkontrollverfahren und eine gerichtliche Entscheidung zum Umlegungsverfahren angestrengt. Eine deutliche Verzögerung ist zu erwarten, was die Pläne von Kommune und auch Bauwilligen durchkreuzt. Bereits entstanden ist – aus bürgerschaftlichem Engagement und Bauhofarbeit – am Friedhof Robern eine neue Parkplatzfläche.

Aus den Ratsreihen wurde dann die Thematik Fotovoltaik angesprochen. Das Dach des neuen Rathauses wird dafür genutzt, und auch eine Anbringung auf dem Dach des Feuerwehrhauses sollte angedacht werden. Zudem dürfe man sich auf Dauer auch der Möglichkeit von Flächenanlangen nicht verschließen. Aktuell sei das aber noch kein Thema, so der Bürgermeister. Wie schon andernorts wurde auch in Fahrenbach die "BBV-Geschichte" angesprochen. Vor Ort laufen grade die Anschlussarbeiten durch die Firma Lori an, man hoffe auf gute Kommunikation von Firma, Eigentümer und Gemeinde. Eine Liste der Ansprechpartner und das wachsame Auge der Bürgerschaft und von Gemeindebediensteten soll helfen, Schwierigkeiten zu vermeiden oder auszuräumen.

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