Erfapark 2.0

Eine Riesenchance für Hardheim

Rund 150 Bürger zeigten bei der Informationsveranstaltung zum Großprojekt großes Interesse und äußerten viel Lob.

14.12.2022 UPDATE: 14.12.2022 06:00 Uhr 3 Minuten, 13 Sekunden
Bei der Infoveranstaltung zum „Erfapark 2.0“ wurden die aktuellen Pläne des Großprojekts vorgestellt. Der Entwurf zeigt das Areal an der Würzburger Straße mit dem Bürgermeister-Schmider-Platz (rechts), dem sanierten Teil des Erfapark-Erdgeschosses mit begrüntem Dach, dem Haus Schell (Bäckerei Gärtnersmühle) und dem neuen Rewe-Markt ebenfalls mit begrüntem Dach (links) und mit Parkplätzen im Hintergrund. Foto: Rathke Architekten BDA / Schoofs Immobilien

Hardheim. (adb/dore) Zweifellos ist der "Erfapark 2.0" ein Leuchtturmprojekt für Hardheim. Das unterstrich nicht zuletzt das rege Interesse an der Informationsveranstaltung am Dienstag: Die Erftalhalle war bis auf wenige Plätze voll belegt, rund 150 Hardheimer waren gekommen.

Vertreter des Investors Schoofs Immobilien Frankfurt und Architekt Markus Rathke (Wuppertal) sowie Bürgermeister Stefan Grimm seitens der Gemeinde Hardheim standen Rede und Antwort – auch in der anschließenden Fragerunde.

In ihrer kurzen Einführung berief sich Doreen Vasicek (Marketing und Kommunikation Schoofs) auf die Wichtigkeit des Bürgerdialogs und des als "Zeichen der Demokratie" anzusehenden Bürgerbegehrens.

Bürgermeister Grimm sah im "Erfapark 2.0" ein "richtungsweisendes Projekt", das dem aktuell "ernüchternden" Bild des Ortskerns neues Leben einhauche. "Eine Sonderkonjunktur für Hardheim steht zu erwarten – auch im Zusammenspiel mit der Bundeswehr", betonte Grimm.

Der "Erfapark 2.0" sei eine "Riesenchance" für Hardheims Selbstwertgefühl. Nachdem in jüngerer Vergangenheit viele Informationen gerade hinsichtlich der neuen Ortsmitte entweder falsch oder gar nicht bei der Bevölkerung angekommen waren, wolle man nun "weg von der Negativdiskussion und hin zu positiven Erlebnissen".

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"Anspruchsvolles Projekt"

Seitens des Investors Schoofs stellte Projektentwicklerin Frauke Liess den "Erfapark 2.0" als "anspruchsvolles und langwieriges Projekt" dar. Der Erfapark-Komplex solle mit dem neuen Aldi-Markt in der Würzburger Straße 43-49 "die Nahversorgung zentralisieren" – mit imposanten Ausmaßen.

Während in der Ortsmitte mit Rewe und Erfapark-Erdgeschoss 13.000 Quadratmeter Gesamtfläche, 4300 Quadratmeter Verkehrsfläche und 27 Wohnungen Zeichen setzen, weist der Aldi-Markt 6500 Quadratmeter Grundstücksfläche, 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche und 83 Autostellplätze auf.

Der "Erfapark 2.0" werde im Sinne eines hybriden Konzepts ("unten handeln, oben wohnen") die seinerzeit revolutionäre räumliche Besonderheit des Bestandsgebäudes fortsetzen. Dahingehend sei der"alte" Erfapark "ein gutes Haus, das aber in die Jahre gekommen ist und nach Pflege verlangt".

Diese Pflege sieht unter anderem 156 Autostellplätze auf zwei Ebenen hinter dem späteren Rewe-Markt vor, der 1700 Quadratmeter Verkaufsfläche aufweist. Als direkter Zugang auf den Bürgermeister-Schmider-Platz fungiert die "Mall-Zone" mit Kleinflächen inklusive eines Bäckerei-Cafés mit Sitzmöglichkeiten im Außenbereich und diversen Fachmarktflächen.

"Die Verkaufsflächen sind bis auf zwei kleinere Bereiche besetzt und mit den Mietinteressenten final abgestimmt, wobei noch keine Mietverträge unterzeichnet wurden", so Frauke Liess. "Das war in den letzten zwei Jahren sehr viel Arbeit, die Mieter in den Gesprächen zu überzeugen", gab Liess einen Einblick in die Verhandlungen.

Auch die Gespräche mit Gutachtern und Fachplanern hätten sehr viel Zeit in Anspruch genommen. "Das ist auch der Grund, warum vieles so lange gedauert hat."

Der Bürgermeister-Schmider-Platz selbst wird ohne Kurzzeitparkplätze auskommen: Nach dem Bürgerbegehren vom Sommer waren die Planungen geändert worden – nicht zuletzt aus Gründen der Verkehrssicherheit.

Optisch fügt sich der Neubau in die Grundgestaltung des aus den 80er-Jahren stammenden Komplexes ein: Das partiell begrünte Dach greift die prägnante Giebelbauweise auf.

Andererseits wird eine offene, lebendige Raumgestaltung mit Fenstern zur Ortsdurchfahrt forciert: "Es wird keine dunkle Blackbox inmitten Hardheims geben", versicherte Architekt Markus Rathke. Zudem ließ er wissen, dass sich Fotovoltaik auf dem Rewe-Dach anböte.

Der Anspruch ist klar definiert: "Wir wollen keinen Neubau neben einen Altbau setzen, sondern ein neues Ganzes schaffen – Ziel ist die Wiedergeburt des Erfaparks", so Rathke.

Die nächsten Schritte

Frauke Liess stellte im Anschluss die nächsten Schritte vor. "Wir sind jetzt dabei, den Bauantrag vorzubereiten." Noch im Dezember sei der Gemeinderatsbeschluss zur zweiten Offenlage des Bebauungsplans vorgesehen.

Im Januar/Februar werde dann die zweite Offenlage durchgeführt und parallel dazu würden die nötigen Bauantragsunterlagen eingereicht. Für den Aldi-Markt gebe es auch noch keine Baugenehmigung. "Wir werden parallel zum restlichen Bebauungsplanverfahren schon Bauanträge abgeben, damit es da etwas schneller gehen kann. Sobald die Bebauungspläne fertig sind, kann die Baugenehmigung dann erteilt werden."

Für den Aldi-Markt seien zwischen acht und zehn Monate Bauzeit eingeplant, für den Rewe-Markt etwa zehn bis 14 Monate. Parallel dazu soll das Erdgeschoss des Erfaparks entkernt und saniert werden. Die Verkaufsflächen werden komplett neu angeordnet.

Bürger hakten bei Planern nach

Die Bürger nutzten anschließend rege die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Birgit Weimann wollte wissen, ob auch an Fußgänger und Radfahrer gedacht wurde, die an den neuen Erfapark zum Einkaufen kämen. Architekt Markus Rathke erklärte hierzu: "Selbstverständlich sind Fahrradstellplätze sowohl beim Rewe- als auch beim Aldi-Markt vorgesehen."

Rainer Dietz fragte: "Ist zum Aldi-Markt schon konkret geplant, von wo die Zufahrt erfolgen soll und gab es Überlegungen, das Haus Schell (wo aktuell die Bäckerei Gärtnersmühle untergebracht ist, Anm. d. Red.) in die Planungen einzubeziehen?"

Frauke Liess informierte dazu: "Ja, wir haben auch ein Verkehrsgutachten machen lassen. Die Zufahrt soll über die Bürgermeister-Henn-Straße erfolgen." Zum Haus Schell seien Gespräche mit dem Eigentümer geführt worden, man habe es aber letztlich nicht erwerben können.

Eric Bachmann regte an, die Zufahrt zum Aldi über die Bürgermeister-Henn-Straße nochmals zu überdenken und stattdessen über die B27 einzurichten, da er mit hohem Verkehrsaufkommen im Wohngebiet rechne. Liess versicherte, die Anregung mitaufzunehmen.

Kurt May fragte nach der Laufzeit der Mietverträge im "Erfapark 2.0". Liess betonte, dass diese langfristig ausgerichtet seien. Beim Rewe betrage die Laufzeit deutlich mehr als zehn Jahre. Insgesamt gab es von den Bürgern viel Lob und Applaus für das Großprojekt "Erfapark 2.0".

Die Erftalhalle war gut gefüllt: Rund 150 Bürger kamen zur Infoveranstaltung. Foto: Adrian Brosch
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