Veranstalter und Polizei sind mit dem 79. Kuckucksmarkt zufrieden
Das Hot-Pants-Wetter macht den entscheidende Faktor aus - negative Einzelfälle hielten sich "im Rahmen"

"Der Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen ist gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, Und wir haben eine geringere Anzahl der von der Polizei aufgenommenen Körperverletzungen", berichtet der Polizeiführer Kuckucksmarkt, der stellvertretende Eberbacher Revierleiter Gerd Lipponer.
In den viereinhalb Markttagen wurden die (bereits berichteten) zwei jungen Leute wegen exzessiven Alkoholkonsums ins Krankenhaus eingeliefert. Aus der GRN-Klink Eberbach verlautet, dass sie dieses Jahr eine eher gleichbleibende Einsatzlage gegenüber den Vorjahren feststellte. Eine vergleichsweise hohe Anzahl an Notarzteinsätzen am vergangenen Wochenende habe nichts mit dem Kuckucksmarkt zu tun gehabt, und bei den 95 behandelten ambulanten Notfällen 2014 (2013: 83, 2012:82) habe man beim Erfassen nicht unterschieden nach Kuckucksmarkt oder anderen Anlässen. Die Polizei registrierte an Gewalttaten verschiedene Prügeleien, meist von Angetrunkenen und aus Eifersüchteleien heraus. Hinzu kommen Sachbeschädigungen etwa an geparkten Autos, bei denen die bisherigen Zeugenaufrufe noch zu keinem Hinweis führten.
Zu den bereits bekannten Fällen neu hinzugekommen ist Folgendes: in der Nacht von Montag auf Dienstag zerkratzten Unbekannte zwischen 17 Uhr und neun Uhr im Auweg mit einem spitzen Gegenstand einen Audi A4 Avant und einen VW-Touran. Der Sachschaden beträgt zusammen rund 3.000 Euro. Am frühen Dienstagmorgen warf ein 17-jähriger Tatverdächtige ein Verkehrsschild auf einen geparkten Golf. Der 17-Jährige hatte 1,78 Promille. Zur Schadenshöhe teilte die Polizei hier nichts mit. Welcher Sachschaden nun genau an der Fotovoltaikanlage auf dem Dach des THW-Gebäudes entstand, steht weiter noch nicht fest. Unbekannte hatten Holzpflöcke aufs Dach geworfen (RNZ berichtete). In allen Fällen bittet die Polizei Eberbach um Zeugenhinweise unter Telefon (0 62 71) 92 10 - 0.
Lipponer erinnerte gestern nochmals an den halbstündigen Stromausfall im Festzelt wegen eines Kabelbrands, der von den Stadtwerken behoben wurde.
"Es ist der zweite Markt hintereinander, bei dem wir keinen Einbruch in Schaustellerzelte, bei der Schnäppchenhalle oder beim Palestra hatten. Und auch durch den Einsatz der Securityfirma kann man als Mutter und Vater mit ruhigem Gewissen seine Tochter oder seinen Sohn auf den Kuckucksmarkt schicken;" freut sich Lipponer.
Er räumt aber ein, dass sich durch die Eingangskontrollen ein Verdrängungseffekt vom Marktgelände in Richtung Beck-, Schwanheimer- und Pleutersbacherstraße eingestellt habe. Die Polizei wirke da mit Präsenz und Streifenüberwachung entgegen.
"Ich hab's Gefühl, es war ein sehr guter Kuckucksmarkt" bilanziert Bürgermeister Peter Reichert und bestätigt gleichlautende Aussagen von Marktleiter Tobias Soldner.
Die Stadt erhebe zwar keine genauen Zahlen, aber bei einem Interview mit SWR 4 habe er mit Zuversicht die vor Jahren einst genannte Zahl 60.000 erwähnt. Reichert sagt, er habe subjektiv bei seinen Abstechern in der Au den Eindruck, "dass wir dieses Jahr wieder mehr Besucher hatten".
Auch beim Kinderfest seien die 500 Scheine "in Nullkommanix" weg gewesen, und bei der Fleckviehschau waren mehr Zuschauer als in den Vorjahren zugegen.
Reichert: "Der entscheidende Faktor ist das Wetter. Und das passte diesmal bis auf den eher zu kühlen und kurzzeitig nassen Sonntag."
Lipponer hatte diese Wetterlage "Hot Pants Wetter" getauft, das können sie richtig auf dem Kuckucksmarkt sehen."