Eberbach

So lief es in der Zehnten für Antonia Vucvic und Ben Lenz

Über ihr zehntes Schuljahr und die Abschlussprüfungen in der Gemeinschaftsschule Eberbach berichten Antonia Vucvic und Ben Lenz

17.06.2021 UPDATE: 18.06.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 28 Sekunden
Der 15-jährige Ben Lenz aus Eberbach und Antonia Vucvic (16) aus Heddesbach vor der Gemeinschaftsschule Eberbach. Sie haben gerade die schriftlichen Prüfungen hinter sich und voraussichtlich bald ihren Mittlere-Reife-Abschluss in der Tasche. Foto: Martina Birkelbach

Von Martina Birkelbach

Eberbach. "Die schriftlichen Abschlussprüfungen waren sehr leicht", sind sich Antonia Vucvic und Ben Lenz einig. Deutsch, Mathematik und Englisch stand an, am heutigen Freitag folgen noch Prüfungen in "AES" (Alltagskultur, Ernährung, Soziales) oder Technik. Dann gibt es noch die mündlichen Prüfungen, die aber freiwillig sind, "wenn man sich noch verbessern will". Antonia (16) und Ben (15) beenden gerade ihre zehnte Klasse an der Gemeinschaftsschule (GMS) Eberbach und haben, wenn alles klappt, bald ihren Realschulabschluss in der Tasche.

Der Eberbacher Ben ist nach der Dr.-Weiß-Grundschule auf die Realschule gekommen. Während der achten Klasse ist er auf die GMS gewechselt. Antonia wohnt in Heddesbach und hat die Grundschule in Hirschhorn besucht. Von der fünften bis zur Mitte der achten Klasse war sie in Neckargemünd und kam dann ebenfalls in die GMS nach Eberbach. Neben der zehnten Klasse, die jetzt den Mittlere-Reife-Abschluss absolviert, gibt es dort noch eine zehnte Klasse, die den Hauptschulabschluss macht.

Für Ben und Antonia ist jetzt erst mal "Pause" angesagt, ab 21. Juni haben sie dann noch mal "normalen Unterricht" bis zu den Sommerferien". Laut Rektor Udo Geilsdörfer werden die Abschlussfeiern in der Aula stattfinden, "klassenweise, vormittags und mit Hygieneregeln". Ein Datum steht bislang noch nicht fest.

Ben will dann sein Abitur am Technischen Gymnasium in Mosbach machen. Sein Ziel danach: "Fluglotse". "Ein Freund meines Vaters ist Fluglotse. Ich habe mich bei ihm über den Beruf informiert und finde das sehr interessant." Wie er erklärt, plant er nach dem Abitur eine dreijährige Ausbildung zum Fluglotsen in Langen. "Danach muss man in Großstädte in die Tower. Ich würde gerne nach Karlsruhe."

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Antonia startet eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin (ehemals Krankenschwester). Sie hat bereits die Zusage für einen Ausbildungsplatz. "Danach möchte ich mich gerne noch weiterbilden", sagt sie. In einer Heidelberger Klinik hat sie in dem Bereich bereits ein Praktikum absolviert; "es war eigentlich schon immer mein großer Wunsch, als Krankenschwester zu arbeiten". Ihr Problem ist derzeit, dass der erste Bus in Heddesbach morgens erst um 6 Uhr losfährt. "Da werden mich meine Eltern zum Bahnhof bringen müssen, wenn ich um 6 Uhr schon den Dienst beginnen muss."

Die Corona-Pandemie mit dem ständigen Wechsel zwischen Fern- und Präsenzunterricht haben die beiden ganz gut weggesteckt. Ben: "Anfangs, im März vergangenen Jahres, war alles sehr unübersichtlich. Manchmal habe ich dann ein Nebenfach vergessen. Als dann Wechselunterricht folgte, galt es plötzlich mehrere Klassenarbeiten in einer Woche zu bewältigen – das war schwierig." Ben hatte zu Hause einen eigenen Computer, "aber wer nichts hatte, konnte ein Tablet von der Schule mitnehmen". "Ich habe mir immer die Tagespläne angeschaut, ein Screenshot gemacht, und dann abgehakt, was erledigt war." Gefehlt hat ihm, dass er während des Fernunterrichts "keine spezifischen Fragen vor Ort an die Lehrer stellen konnte". In der Schule konnte Ben besser arbeiten, "zu Hause war ich oft vom Handy abgelenkt".

Antonia hingegen konnte von zu Hause "viel besser arbeiten", weil sie sich die "Pläne" selber einteilen konnte.

Beide haben während der Corona-Pandemie mit ihren Freunden nur online kommuniziert. Oder sich eben mit dem "einen erlaubten" getroffen. Es gab keine Ausflüge und keine Klassenfahrt. Da die zehnte Klasse sich neu zusammengefunden hatte und sich die Schüler nur wenig in der Schule gesehen haben, konnte sich auch kein richtiger "Klassenzusammenhalt" entwickeln. Das bedauern Ben und Antonia sehr.

Für die Abschlussprüfungen haben sie viel gelernt. Ben: "Ich hatte Angst vor Deutsch und habe dafür richtig viel gelernt. Und dann war es die einfachste Arbeit, die ich jemals geschrieben haben". Für Antonia waren die Aufgaben in Mathematik "etwas übertrieben". "Da hat man gemerkt, dass der Unterricht in der Schule doch gefehlt hat."

Bis Antonia und Ben nun ihre Ausbildungen beginnen, beziehungsweise mit der Schule weitermachen, steht mit Beginn der Sommerferien erst mal Erholung an. Antonia will ihre Familie in Kroatien besuchen und Ben zieht es zur heimischen Gartenarbeit: "Wir haben vergangenes Jahr einen Pool gebaut, dieses Jahr gehts mit den Arbeiten an der Terrasse weiter".

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