Eberbach

Lehrermangel ist zum Start ins Schuljahr kein Thema

Alle Schulen starten voll besetzt ins neue Schuljahr. Zusatzangebote müssen teilweise gestrichen werden.

15.09.2023 UPDATE: 15.09.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden
Symbolfoto: dpa

Von Alissa de Robillard

Eberbach. In Eberbach scheint der Lehrermangel kein all zu großes Thema zu sein. So berichten zumindest die Schulleiterinnen und Schulleiter der sechs Schulen in der Stadt.

Seit Anfang der Woche werden die Schulbänke wieder gedrückt und die Klassenzimmer füllen sich wieder. Nach sechseinhalb Wochen Sommerferien kehren nun Schülerinnen und Schüler, Schulleitungen, Sekretariate und Lehrkräfte in den Alltag zurück. Trotz bundesweiten Lehrermangels konnten alle Deputate besetzt werden.

"Der Regelunterricht ist zum Glück abgedeckt", sagt Rektorin Karin Spegg von der Dr. Weiß-Grundschule. Das habe vergangene Woche noch anders ausgesehen. Arbeitsgemeinschaften (AG) könne die Grundschule aber nicht anbieten, da es keine zusätzlichen Lehrkräfte gibt. Solche Angebote wären zwar schön, aber da müsse die Grundschule Abstriche machen, so Spegg.

"Dafür ist die Individualförderung für die Klassen eins bis drei mit zwölf Stunden abgedeckt." Außerdem gebe es auch in diesem Schuljahr wieder das Förderprogramm "Lernen mit Rückenwind", an dem die Dr. Weiß-Grundschule teilnimmt. Zusätzliches Programm sei noch in der Abklärung, so die Rektorin.

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Auch in der Gemeinschaftsschule sind für dieses Schuljahr alle Stellen besetzt. "Wir sind grundsätzlich gut versorgt", sagt Rektor Udo Geilsdörfer. "Alles was angefordert wurde, konnte abgedeckt werden". Dennoch müsse die Schulleitung bei Krankheitsfällen immer wieder kreativ werden. Eine gute Koordination des Vertretungsplans sei für das Gelingen des Schulalltags wichtig.

An der Realschule sieht die Situation ähnlich aus. Der Regelunterricht ist voll abgedeckt, ebenso wie die Interessenskurse, berichtet Realschul-Leiter Markus Hanke. Darüber hinaus werde es auch dieses Jahr weitere AG-Angebote geben. "Etwaige Krankheitsausfälle in kleinerem Umfang können wir intern auffangen", so Hanke. "Damit sind wir sehr zufrieden".

Dem stimmt Ursula Teichtmann, Schulleiterin der Steige Grundschule, zu. Auch in diesem Bildungszentrum sei das Deputat voll belegt und das Zusatzangebot für die Schülerinnen und Schüler abgedeckt. "Bei kürzeren Krankheitsausfällen vertreten wir uns gegenseitig", so die Rektorin. Es habe sich im Vergleich zum Vorjahr nichts hinsichtlich der Besetzung der Stellen verändert.

Auch am Hohenstaufen-Gymnasium sei die Situation im Vergleich zum Vorjahr unverändert, sagt Schulleiterin Anja Katzner. Es gebe Schulfächer, die immer schwierig zu besetzen sind. "Dennoch haben wir für Kunst zum Beispiel dieses Schuljahr drei Lehrkräfte", sagt sie.

Was noch fehle, sei eine weibliche Lehrkraft für vier Stunden Sport. "Wenn wir die Kapazität haben, dann werden die fünften und sechsten Klassen im Sportunterricht in Jungen und Mädchen aufgeteilt", sagt sie. Da die Stelle aber unbesetzt ist, findet der Unterricht im Klassenverband statt. AG’s werden wieder stattfinden.

An der Theodor-Frey-Schule konnte ebenfalls mit voller Belegschaft ins neue Schuljahr gestartet werden. "An den Berufsschulen gibt es sowieso tendenziell weniger Fachkräftemangel", sagt der stellvertretende Schulleiter Rüdiger Jörer. Alle Lehrkräfte seien gesund und vollzählig zum Auftakt ins neue Schuljahr erschienen.

Der große Mangel an Lehrkräften scheint in Eberbach erst einmal auszubleiben. Die Stadt sei ein guter Standort – da sind sich die Schulleiterinnen und Schulleiter einig.

Trotz voll abgedeckter Deputate kann dennoch keine Entwarnung gegeben werden. Denn über einen Vertretungspool bei längeren Krankheitsausfällen verfügt keine der Schulen. Fällt jemand länger aus, müssen die Schulleitungen improvisieren, kreativ werden oder sich gegenseitig aushelfen. Dann macht sich der Lehrkräftemängel auch in Eberbach bemerkbar.

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