Unwetter im Neckar-Odenwald-Kreis: Feuerwehren an der Belastungsgrenze

Wieder gab es Unwetter im Landkreis - Diesmal traf es vor allem den Kleinen Odenwald und Mudau - Auch Robern war erneut überschwemmt

09.06.2016 UPDATE: 10.06.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden

Land unter in der Krumbacher Straße in Robern: "So wie auf diesem Foto vom 28. Mai sah es auch am 4. Juni sowie am Mittwochnachmittag aus", erklärt Fahrenbachs Bürgermeister Jens Wittmann. Aber auch in vielen anderen Gemeinden sorgten die starken Regenfälle für Überschwemmungen. Foto: Münch

Von S. Kern, C. Beck und A. Rechner

Neckar-Odenwald-Kreis. Es scheint wie der nächste Teil einer unendlichen Geschichte: Die starken Regenfälle am Mittwochnachmittag sorgten in einigen Teilen des Neckar-Odenwald-Kreises erneut für zahlreiche Feuerwehreinsätze. Häuser liefen voll Wasser, Straßen waren unpassierbar. Erstmals betroffen war unter anderem der Kleine Odenwald mit den Gemeinden Aglasterhausen, Schwar᠆zach und Neunkirchen. Darüber hinaus waren die Einsatzkräfte unter anderem in Mudau, Hüffenhardt, Fahrenbach, Limbach sowie Neckargerach im Einsatz. Ein erster Überblick deutet darauf hin, dass die Schäden nicht an jene der letzten Wochen heranreichen.

"Wir haben eine Unwetterwarnung bekommen, die Feuerwehren wussten Bescheid", berichtet Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr. Dementsprechend waren bereits vielerorts Vorbereitungen getroffen worden - beispielsweise waren etliche Sandsäcke schon befüllt und auf Lkw geladen worden. So konnte der Bauhof Mosbach gestern gemeinsam mit der Feuerwehr sofort nach Aglasterhausen aufbrechen. Dort waren einige Häuser mit Wasser vollgelaufen, und auch ein Supermarkt war überschwemmt.

Die Notrufe in der Rettungsleitstelle - an die 140 waren es - gingen aber aus vielen verschiedenen Gemeinden ein. In Neunkirchen liefen einige Keller voll, noch stärker betroffen war Neckarkatzenbach, dort war die Ortsmitte überschwemmt. Erneut im Einsatz waren unter anderem die Einsatzkräfte in Neckargerach. Mit Planungen befasst man sich in Limbach: Ingenieure hinterfragen heute, wie bei zukünftigen Unwettern Schäden vermieden werden können. Von den starken Regenfällen am Mittwoch war punktuell Wagenschwend betroffen. Bereits zum dritten Mal innerhalb von zehn Tagen bewegten sich große Mengen Wasser und Schlamm durch Robern.

Auch in Mudau und Langenelz kam es wieder zu starken Regenfällen. "Nach unserer Kenntnis hat es binnen kurzer Zeit rund 65 Liter auf den Quadratmeter geregnet", erläutert Markus Peiß, Gesamtkommandant der Feuerwehr Mudau. Der Mudauer Ortseingang stand unter Wasser. Die Feuerwehrmänner aus Mudau, Schloßau und Langenelz waren im Einsatz, pumpten Keller leer und leiteten das Wasser unter anderem auf der Hauptstraße in Langenelz um. Das Regenwasser stand in Langenelz rund 30 cm auf der Fahrbahn. Darüber hinaus musste die Landesstraße 585 zwischen Mudau und Rumpfen gesperrt werden. "Zum Glück sind keine größeren Schäden an unserer Infrastruktur entstanden", fasst Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger zusammen. Ein Blitz schlug während des Unwetters in den Kirchturm von St. Pankratius ein. "Seitdem steht der Uhrzeiger auf 16.43 Uhr", so Rippberger.

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Zwei Personen erlitten Verletzungen: Ein Fahrer verunglückte auf der A 81 in Höhe der Anschlussstelle Osterburken, als sich sein Auto auf nasser Fahrbahn überschlug. In Lohrbach wurde ein Mann von einem Blitz getroffen. Er kam zur Beobachtung in ein Krankenhaus.

"Wir beobachten das Wetter weiterhin und sind vorbereitet", erklärt Kirschenlohr. Er hofft, dass in der nächsten Zeit keine weiteren Einsätze folgen. Denn viele Einsatzkräfte seien an der Belastungsgrenze.

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