"Rollende Werkstatt" macht bei Firma Weiss Station
Mit Technik richtig viel Spaß gehabt: Kindergartenkinder lernten die Welt der Technik kennen.

Buchen. (tra) Im Rahmen einer Kooperation des evangelischen Familienzentrums mit der Weiss-Technology-Stiftung waren Kinder der drei evangelischen Kindergärten beim Automationsunternehmen Weiss zu Gast, um spielerisch in die interessante Welt der Technologie einzutauchen und zu erfahren, was hinter den Werkstoren passiert.
Morgens stand für die Vorschüler zunächst ein Rundgang durch das Unternehmen an. "Dabei waren für die Kinder natürlich vor allem auch die Roboter toll!", berichtet Kindergartenleiterin Ulrike Link der RNZ. "Es war für sie auch interessant, die Menschen und Arbeitsprozesse zu sehen, die hinter den Produkten stehen." Dies mache Firmenbesuche besonders wertvoll. "Die Kinder lernen die Zusammenhänge kennen, die hinter Produkten, die wir im Alltag verwenden, stehen."
Ein zentrales Element der Kooperation ist die "Rollende Werkstatt" des evangelischen Familienzentrums. Darin können die Kinder der Kindergärten "Sonnenschein", "Regenbogen" und "Roth-Füchse" ihre Kreativität ausleben, forschen, tüfteln und vor allem auch ganz viel Spaß haben.
Der innovative Wagen, der mit Werkstatt, Atelier und Labor ausgestattet ist, wurde seitens des Kultusministeriums mit 250.000 Euro gefördert. Das Projekt des Familienzentrums ist eines von 46 Modellprojekten in Baden-Württemberg. Die "Rollende Werkstatt" kann zum Beispiel im Wald Station machen oder an einen Bach fahren, wo die Kinder dann das Wasser untersuchen können. Oder sie hält – wie am Dienstag – bei lokalen Unternehmen an.
Am Vormittag wurden auf dem Firmengelände – und direkt vor der "Rollenden Werkstatt" – dann kleine Tische und Stühle aufgebaut. In dieser "Werkstatt unter freiem Himmel" warteten auf die Kinder Bauteile aus dem 3D-Drucker. Daraus konnten sie dann einen Rundschalttisch – das Hauptprodukt der Firma Weiss – in Miniaturform zusammenbauen. "Das funktioniert wie Lego", erklärt Sarah Maurer, die zusammen mit Walter Meier den Vorstand der Weiss-Technology-Stiftung bildet.
Auch interessant
Vor dem Firmenbesuch wurden die Erzieherinnen geschult, so dass sie ihre Schützlinge anleiten konnten. Aber wirklich viel Unterstützung benötigten die Vorschüler eigentlich gar nicht. Obwohl sie erst zwischen 5 und 6,5 Jahre alt sind, studierten sie interessiert die Schaubilder, sortierten die Bauteile und setzten die Mini-Tische mit flinken Fingern zusammen. "Sie haben das sehr schnell begriffen. Kinder in diesem Alter überlegen nicht lange, sondern probieren Dinge einfach aus", freut sich Ulrike Link.
Auch Walter Meier ist beeindruckt: "Wir waren positiv überrascht, wie gut sie das können." Den Rundschalttisch durften die Kinder natürlich mit nach Hause nehmen. "So werden sie sich auch später noch an einen tollen Tag erinnern", meint Walter Meier, der Vorsitzende der Weiss-Stiftung.
Das Ziel des Firmenbesuchs sei, spielerisch und durch Spaß bei den Kindern Begeisterung für Technologie zu wecken. Insbesondere auch bei Mädchen. Es sei, so Meier, immer noch der Fall, dass Pädagogen unbewusst eigene Prägungen an Kinder weitergeben. "Mit Mädchen wird gekocht und mit Jungs in die Werkstatt gegangen", sagt Meier. Dies gelte es zu hinterfragen.
Sarah Maurer freut sich, dass das Unternehmen den Kindern in Kooperation mit der "Rollenden Werkstatt" einen so spielerischen Zugang zur Welt der Technik ermöglichen konnte.
Und es könnte gut sein, dass bei einigen ein lebenslanges Interesse geweckt worden ist. "Wofür man sich interessiert, wird schon im Kindergartenalter geprägt. Die Kinder können beim Zusammenbauen und Experimentieren mit Technik erleben, wie interessant das ist und wie viel Spaß es macht."
Die Geschichte der Gemeinnützigkeit in der Firma Weiss
Ende 2018 verband Uwe Weiss als Geschäftsführer der Weiss-Unternehmensgruppe unternehmerischen Erfolg mit gesellschaftlicher Verantwortung. Er brachte einen Teil seines Privatvermögens als Stiftungskapital ein und rief die gemeinnützige Weiss-Technology-Stiftung ins Leben. Seit 2019 bestärkt die Stiftung junge Menschen durch gezielte Projekte und Initiativen, ihre Potenziale zu entdecken und fördert ihre Talente in den Bereichen Mint und Digitalisierung. So will das Unternehmen einen Beitrag zur Bildung junger Menschen leisten und zudem zur Zukunft der Gesellschaft beitragen. Die Stiftung will durch zielgerichtete Projekte und Maßnahmen den Funken für Themen rund um Mint und Industrie "4.0/5.0" entfachen und die Faszination für diese Zukunftsthemen vermitteln. Ziel der Stiftung ist es, besonders innovative und nachhaltige Arbeiten aus den Bereichen Mint und Digitalisierung in der Ausbildung sowie im Schul- und Hochschulbereich zu fördern. Ebenso gehören Projekte, die auf eine Förderung der wissenschaftlichen Forschung und Lehre an (Dualen) Hochschulen und Universitäten in den Gebieten Mint und Digitalisierung abzielen, zu den Handlungsfeldern. Voraussetzung für eine Förderung durch die Stiftung ist der Nachweis der Eigeninitiative des jeweiligen Antragstellers. Pro Jahr gibt es zwei Fördertermine. Die Deadline für die Antragseinreichung ist jeweils der 31. Januar und der 31. Juli des Jahres. Gefördert werden Kindergärten, Grundschulen, weiterführende Schulen und Hochschulen.