Reaktionen auf Erhalt der Hardheimer Carl-Schurz-Kaserne

Ein "Wunschtraum" wird wahr: Der Erfolg sei "eng mit dem Namen Alois Gerig verknüpft".

13.12.2016 UPDATE: 14.12.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 53 Sekunden

Wahlkreisabgeordneter Alois Gerig leistete bei Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen viel Überzeugungsarbeit - nun ist es geschafft: Der Bundeswehr-Standort Hardheim bleibt erhalten. Das letzte Gespräch fing zufällig und ohne Ton ein Reporterteam der ARD-Tagesschau am Rande der letzten Fraktionssitzung ein. Foto: Tagesschau

Von Rüdiger Busch

Hardheim/Berlin. Die Faktenlage ist zwar weiterhin recht dürftig, dafür ist die Freude über den Erhalt der Hardheimer Carl-Schurz-Kaserne umso größer. Wie die RNZ bereits gestern berichtete, hat die Bundesregierung entschieden, die zum 30. Juni 2016 stillgelegte Kaserne im neuen Jahr wieder zu eröffnen.

Dafür wird eine neu aufgestellte Unterstützungseinheit mit zunächst rund 200 Soldaten in Hardheim stationiert. Der Zeitpunkt steht zwar noch nicht fest, doch das Ziel der Verantwortlichen im Verteidigungsministerium ist klar: "So schnell wie möglich", sollen die Soldaten nach Hardheim zurückkehren.

Diese 200 Soldaten können aber nur der Anfang sein, da sind sich die Beobachter einig, und das sieht auch Bundestagsabgeordneter Alois Gerig (CDU) so: "Niemand zweifelt daran, dass dies nur der Anfang ist." Denn weshalb sollte das Verteidigungsministerium eine 2011 getroffene Standortentscheidung rückgängig machen und damit bei anderen betroffenen Kommunen Begehrlichkeiten wecken, wenn es "nur" um 200 Soldaten gehen soll? Wichtig ist jetzt aber in erster Linie die Botschaft, dass die Kaserne eine militärische Zukunft hat. Dies spiegelt sich auch in den ersten Reaktionen der hiesigen politischen Mandatsträger wider, die wir nachfolgend auszugsweise veröffentlichen:

> Bürgermeister Volker Rohm: "Im Namen von Gemeinderat, Bürgerschaft und natürlich auch selbst möchte ich allen danken, die durch ihre Unterstützung zu diesem erfreulichen Ergebnis beigetragen haben. Durch die enge Verbindung zu unseren Abgeordneten, allen voran Alois Gerig und Dr. Dorothee Schlegel, sowie unserem Landrat Dr. Achim Brötel war Hardheim nicht irgendein Standort, sondern die Carl-Schurz-Kaserne erste Adresse für eine mögliche Wiederbelegung durch Soldaten.

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Auch wenn in dem mir vorliegenden Schreiben keinerlei Angaben zu Datum und Zahl gemacht werden bin ich davon überzeugt, dass die Ankündigung einer künftigen militärischen Nutzung kein Strohfeuer darstellt, sondern wir einen echten Neubeginn als Garnisonsgemeinde erleben. Die Chance, die in der Entscheidung für Hardheim liegt, sollte uns beflügeln, gemeinsam weiter an einer erfolgreichen Zukunft für unsere Gemeinde zu arbeiten."

> Landrat Dr. Achim Brötel: "Unser Wunschtraum wird doch noch wahr!" Lange Zeit habe es leider überhaupt nicht so ausgesehen, als ob das gelingen könnte. In den letzten Wochen hätten sich allerdings gleich aus mehreren Quellen die Hinweise verdichtet. "Als das Büro von Herrn Staatssekretär Grübel aus dem Bundesverteidigungsministerium dann aber wegen einem Telefontermin bei mir angefragt hat, habe ich gewusst: Jetzt haben wir es geschafft!".

Er sei, so Brötel, nicht nur glücklich, sondern vor allem auch sehr dankbar für diese hervorragende Nachricht. Im Ländlichen Raum sei Konversion naturgemäß immer mehr Risiko als Chance. Deshalb sei er froh, dass am Ende doch noch die Vernunft gesiegt habe. Schließlich sei die Kaserne vor noch gar nicht allzu langer Zeit für viel Geld in einen Topzustand versetzt worden.

Es sei allerdings ein verdammt dickes Brett gewesen, das da in Berlin und Bonn zu bohren gewesen sei. Vor allem die vier Bundestagsabgeordneten der Region, aber auch Bürgermeister Rohm hätten sich unermüdlich für die Rückkehr der Bundeswehr eingesetzt - mit Erfolg, wie sich jetzt zeige. Insbesondere MdB Alois Gerig habe sich dabei auch persönlich über alle Maßen engagiert. "Der Erfolg hat immer viele Mütter und Väter, hier ist er aber sicher untrennbar mit dem Namen Alois Gerig verknüpft", so Brötel, der in seinen Dank aber auch den aus Baden-Württemberg stammenden Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesministerium der Verteidigung Markus Grübel mit einschloss. Als Dank hat Brötel den Staatssekretär gestern kurzerhand zur Wiedereröffnung der Kaserne im kommenden Jahr eingeladen.

> Wahlkreisabgeordneter Alois Gerig: "Unser kontinuierliches Werben hat sich gelohnt - die Bundesregierung kann die Standortvorteile Hardheims nicht ignorieren!" Für eine militärische Weiternutzung hätten gewichtige Gründe gesprochen: "Die Kasernengebäude befinden sich dank großen Investitionen in einem hervorragenden Zustand. Auch der Standortübungsplatz und die Schießanlage sind voll funktionsfähig." In seinen Gesprächen mit der Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula von der Leyen, habe er deutlich gemacht, dass ein effizienter Umgang mit Steuermitteln eigentlich gebiete, den Standort Hardheim weiterzuführen. Auch ein weiteres Argument habe er immer wieder angeführt, betonte Gerig: "Die Soldaten haben sich in Hardheim immer wohlgefühlt!."

"Auch wenn der frühere Personalumfang noch nicht erreicht wird, hat der Standort wieder eine Perspektive", ist Alois Gerig überzeugt. Die Bundeswehr bringe Arbeitsplätze, Einwohner, Kaufkraft und Aufträge für die lokale Wirtschaft nach Hardheim - deshalb müsse der Standort langfristig erhalten bleiben. "Die Entscheidung von Bundesministerin von der Leyen ist ein sehr wichtiger Schritt in die richtige Richtung - für Hardheim und die ganze Region ein Grund zur Freude!", erklärte der Abgeordnete.

Info: Weiterer Bericht zum Erhalt der Kaserne auf Seite 12 dieser Ausgabe.

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