Buchen

Die Erschließung kann beginnen

Der Gemeinderat vergab den Auftrag über 6,6 Millionen Euro für neues Baugebiet "Marienhöhe". Auch die Sport- und Spielhalle wird aufwendig saniert.

20.04.2021 UPDATE: 21.04.2021 06:00 Uhr 3 Minuten, 13 Sekunden
Aufträge für drei Großprojekte – die Erschließung des Baugebiets „Marienhöhe“ ... Foto: Rüdiger Busch

Buchen. (rüb) Aufträge in Millionenhöhe vergab der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend in der Stadthalle. Im Mittelpunkt stand die Vergabe der Erschließung für den ersten Abschnitt des neuen Baugebiets "Marienhöhe" für stolze 6,6 Millionen Euro. Daneben wurden Arbeiten und Planungsleistungen für den BGB-Umbau und die Sanierung der Sport- und Spielhalle, für die Straßenentwässerung und die Schaffung neuer Parkplätze am Kindergarten St. Odilia in Hettingen und für die Einrichtung eines Physikraums an der Baulandschule in Hettingen vergeben.

> Erschließung der "Marienhöhe": Seit Donnerstag können sich Bauwillige um einen Bauplatz auf der "Marienhöhe" bewerben, und die Resonanz ist wie erwartet hoch, erklärte Beigeordneter Benjamin Laber. 104 Grundstücke stehen im ersten Abschnitt zur Verfügung, und es gibt bereits 50 Bewerbungen. Insgesamt haben sich 264 Interessenten bei der Stadt registrieren lassen. Bis Ende Mai können sich Bauwillige noch auf der Plattform www.baupilot.com um einen Bauplatz bewerben.

Die Erschließung des 18,7 Hektar großen ersten Abschnitts soll in Kürze in Angriff genommen werden. Vier Firmen haben Angebote für die Tief-, Straßenbau- und Leitungsbauarbeiten abgegeben. Den Zuschlag erhielt die Firma Leonhard Weiss (Bad Mergentheim) als günstigster Bieter für 6,6 Millionen Euro. Der teuerste Anbieter hatte knapp neun Millionen Euro angesetzt.

Stadtrat Klemens Gramlich wollte wissen, ob gleich im ersten Abschnitt eine Straße Richtung Hainstadt gebaut wird. Langfristig sei es das Ziel, eine solche Straße zu bauen, sagte Bürgermeister Burger, aber nicht gleich im ersten Abschnitt. Es werde wohl nur eine provisorische Baustraße geschaffen, um den Baustellenverkehr über die Industriestraße abzuleiten. Dies nahm Ortsvorsteherin Regina Schüßler zum Anlass, um für den Bereich der Mehrzweckhalle aus Sicherheitsgründen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde anzuregen. Die Industriestraße sei eigens für Lkw- und Zulieferverkehr gebaut werden, deshalb bestehe dafür keine Notwendigkeit, so Burger.

Auch die dritte Frage aus dem Gremium beschäftigte sich mit dem Verkehr: Julius Bopp erkundigte sich nach der Verkehrserschließung des neuen Baugebiets. Diese könne wie ursprünglich vorgesehen über die Abt-Bessel- und die Dekan-Blatz-Straße erfolgen. Ein von der Stadt beauftragtes Planungsbüro sei zu dem Schluss gekommen, dass das Buchener Straßennetz leistungsfähig genug sei, um den zusätzlichen Verkehr aufnehmen zu können. "Es wird funktionieren", bekräftigte Burger.

> Umbau und Erweiterung des Burghardt-Gymnasiums (BGB): Wie in fast jeder Ratssitzung wurden auch am Montag Gewerke für das Großprojekt Umbau des BGB vergeben. Die Bodenbeschichtungsarbeiten wurden zum Preis von 41.949 Euro an die Firma Marek Bautenschutz (Wieseth, Landkreis Ansbach) vergeben. Außerdem stand die Vergabe der Architektenleistungen für die Außenanlage – und hier für die Leistungsphasen fünf bis acht – an. Diese umfassen die Ausführungsplanung, die Vergabe und die Bauleitung. Beauftragt wurde das Büro Kilian und Partner (Stuttgart), das in diesem Bereich mit dem Büro Bäuerle Landschaftsarchitektur zusammenarbeitet. Die Auftragssumme: 86.081 Euro.

> Sanierung der Sport- und Spielhalle: Bei der aus den Jahren 1973/74 stammenden Sport- und Spielhalle steht die Instandsetzung der kompletten technischen Anlagen für Heizung, Lüftung und Sanitär an. Insgesamt rechnet die Stadt mit Kosten von über 1,5 Millionen Euro. Aus Kapazitätsgründen kann die Projekt- und Bauleitung für das Großprojekt nicht vom Bauamt gestemmt werden (die RNZ berichtete), weshalb der Gemeinderat diese Aufgaben zum Preis von 113.279 Euro an das Planungs- und Ingenieurbüro Kast (Osterburken) vergab.

"Die Halle wird zur Großbaustelle", sagte Technischer Dezernent Hubert Kieser und verdeutlichte damit die Dimensionen der Maßnahme. Ein halbes Jahr müsse die Halle gesperrt werden. Nach Absprache mit den betroffenen Vereinen wurde festgelegt, dass der Umbau nach der Hallensaison im März 2022 beginnen soll, so dass er laut Planung am Ende der Sommerferien abgeschlossen wäre. Dies wäre auch für den Schulsportbetrieb gut, so Kieser, und es bleibe somit auch ausreichend Zeit für die Planung und die Ausschreibung.

"Sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen, bringt was", sagte Stadtrat Manfred Röckel, gleichzeitig zweiter Vorsitzender des TSV Buchen. Er dankte der Stadt für die einvernehmliche Lösung. Den Dank gab Bürgermeister Burger an die Vereine zurück. Der Austausch sei "hilfreich" gewesen.

> Zufahrtsweg zum Kindergarten in Hettingen: Drei Fliegen mit einer Klappe schlägt die Stadt bei den Straßenbauarbeiten am Kindergarten St. Odilia. Die dortige Stichstraße ist – so Technischer Dezernent Hubert Kieser – stark renovierungsbedürftig. Zudem besteht bei der Straßenentwässerung Verbesserungsbedarf: Bei Starkregen droht eine Überflutung von Kindergarten und/oder Schule. Im Zuge dieser Arbeiten werden in Verlängerung der bestehenden Parkplätze weitere Stellflächen angelegt, um die angespannte Parksituation im Bereich Kindergarten-Schule zu verbessern. Den Zuschlag erhielt der günstigste Anbieter, die Firma Henn (Buchen), zum Preis von 66.680 Euro. Die Arbeiten sollen, so Ortsvorsteher Timo Steichler im Gespräch mit der RNZ, zeitnah durchgeführt werden.

> Neuer Physikraum für die Baulandschule: Da der Physikraum der Baulandschule nicht den Sicherheitsvorschriften entspricht, muss die Einrichtung komplett erneuert werden. Auch der vorhandene Parkettboden muss ausgetauscht werden. Geplant sind ein neuer Lehrerexperimentiertisch, Energiesäulen, über die die neuen Schülertische mit Gas und Strom versorgt werden können, eine mobile Abzugsanlage, Materialschränke und eine kleine Küchenzeile. Die Arbeiten wurden zum Preis von 78.398 Euro an die Firma Synergie-Mobiliar GmbH (Düren) vergeben.

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