Adelsheim: Sanierung landeseigener Gebäude teuerer als erwartet

Gleich mehrere Gebäude sind stark in Mitleidenschaft gezogen:In der JVA in Adelsheim ist die große Lösung notwendig. Sanierungen sind kaum möglich, neue Ersatzbauten würde viele Millionen kosten

31.08.2016 UPDATE: 01.09.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden

Die Torwache im Eingangsbereich der Jugendvollzugsanstalt Adelsheim wird derzeit umfassend saniert. Die Glasfront ist bereits fertiggestellt. Der Abschluss der gesamten Arbeiten soll bis April 2018 erfolgen.

Adelsheim. (joc) Hinter verschlossenen Türen diskutieren die Landesregierung und die Fachbehörden derzeit die Erhöhung der Mittel für die mittelfristig ins Auge gefasste Sanierung landeseigener Gebäude. Das Investitionsvolumen und die zu sanierenden Objekte für den groß angelegten Masterplan sind dabei zwar noch offen - kein Geheimnis ist aber, dass die in die Jahre gekommenen Gebäude der Justizvollzugsanstalt Adelsheim (JVA) auf der Liste der Planer einen Platz im oberen Bereich haben dürften.

JVA-Anstaltsleiterin Katja Fritsche erklärte jetzt auf Nachfrage der Rhein-Neckar-Zeitung, dass eine Bestandsaufnahme ergeben habe, dass bei etlichen Gebäuden innerhalb der Jugendvollzugsanstalt Adelsheim laut Prüfung eine Sanierung nicht mehr sonderlich sinnvoll erscheine. Es wird daher in diesen Fällen ein Neubau empfohlen, weil eine punktuelle Instandsetzung nicht die gewünschte Wirkung hätte. Lediglich das relativ neue Hafthaus Q und das der Sozialtherapie müssten sicherlich keinen Neubauten weichen.

In welcher Zahl und wann die neuen Ersatzgebäude realisiert werden können, ist vornehmlich eine finanzielle Frage, denn die "große Lösung" mit kompletten Neubauten - zumal in dieser großen Zahl - bringt natürlich einen enormen finanziellen Aufwand mit sich. Zur Größenordnung: Um die JVA wieder auf die Höhe der Zeit zu bringen, dürfte, selbst bei zurückhaltender Kalkulation, auf jeden Fall ein stattlicher zweistelliger Millionenbetrag notwendig werden.

Die zeitliche Umsetzung der vom Land favorisierten Maßnahmen dürfte in einem Korridor von zehn bis 20 Jahren über die Bühne gehen. "Die nächsten fünf Jahre wird ein solches Großprojekt sicherlich nicht zu schultern sein", ergänzt JVA-Leiterin Fritsche. Der Ist-Zustand freilich ist für sie alles andere als optimal: "Es ist natürlich schon so, dass wir hier unter schwierigen baulichen Bedingungen arbeiten, aber wir machen das Beste daraus. Meine Mitarbeiter sind hoch motiviert und leisten gute Arbeit!"

Die umfassende Verbesserung der baulichen Infrastruktur in der JVA ist also Zukunftsmusik. Und dann kommen ja auch noch Unsicherheiten im Hinblick auf die politischen Rahmenbedingungen hinzu. Bei einem erneuten Hochschnellen der Flüchtlingszahlen werden die Gelder für Neubauten wohl vorrangig anderweitig gebraucht werden...

Nur gut, dass unabhängig von der mittelfristigen Finanzplanung derzeit in der JVA doch kräftig gebaut werden kann. Innerhalb von drei Jahren soll das repräsentative Gebäude A im Eingangsbereich, das die Torwache, die Verwaltung und den Besucherbereich beherbergt, saniert werden. Die Arbeiten laufen bereits seit Monaten. In der Torwache wurde schon eine neue Glasfassade eingebaut und ein Großteil der Technik um- und neu aufgebaut.

In nächster Zeit sollen die stark ramponierte Treppe und die übrigen Büroräume saniert werden. Der Innenbereich soll später mit einem Glasdach versehen werden, damit der neue Besuchsbereich darin integriert werden kann. Bis dann die Verwaltung, die momentan in eigens aufgestellten Containern untergebracht ist, wieder an den angestammten Platz ins Gebäude A zurückkehren kann, dürften noch einige Monate ins Land ziehen.

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