Wird das Obertorzentrum ein Domizil der DHBW Mosbach?
Georg Nelius und Peter Hauk bewerten Lage positiv, wollen aber Prüfung abwarten

Wird das Obertorzentrum die Heimat des Baukompetenzzentrums der DHBW? Peter Hauk sieht die Lage als ideal an, will die Eignungsprüfung des Gebäudes aber abwarten. Sein Kollege Georg Nelius wertet das Areal unabhängig von der Nutzung als "äußerst attraktiv". Foto: A. Rechner
Von Alexander Rechner
Mosbach. Noch kaufen Kunden im Obertorzentrum Mosbach ein. Allerdings wird das Kaufland dort im kommenden Jahr die Lichter löschen und seine Filiale schließen. Nun erwägt die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach, das Areal an der Ecke Hauptstraße / Alte Bergsteige in Zukunft zu nutzen. Es verdichten sich die Anzeichen, dass das Baukompetenzzentrum der DHBW im Obertorzentrum ein Domizil finden wird. Welche Ansichten vertreten die Landtagsabgeordneten Peter Hauk (CDU) und Georg Nelius (SPD) zu diesem Thema? Oberbürgermeister Michael Jann zeigte sich jüngst von dieser Entwicklung angetan. Eine Errichtung des Baukompetenzzentrums im Obertorzentrum wertete der Rathauschef als ein "Geschenk unter dem Weihnachtsbaum".
Für Peter Hauk, der als Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Kabinettstisch in Stuttgart sitzt, wäre die Lage des Obertorzentrums grundsätzlich ideal. "Es befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Hauptcampus Lohrtalweg und zur Mosbacher Altstadt", sagt Hauk, der allerdings auch einschränkt: Man müsse aus seiner Sicht noch prüfen, ob das Gebäude den Anforderungen der DHBW entspricht. Keinen Zweifel lässt der Minister aber aufkommen, wenn die Prüfung zu einem positiven Ergebnis kommt: "Dann werde ich mich zügig in Stuttgart dafür einsetzen", verdeutlicht er.
Angesicht der Nähe zur Hochschule und zur Innenstadt wertet sein Landtagskollege Georg Nelius die Lage des Obertorzentrums als "äußerst attraktiv" - unabhängig von der Nutzung, wie er sagt. Dass überhaupt über ein Baukompetenzzentrum nachgedacht werden kann, verdankt die DHBW nach seiner Darstellung der Entwicklung des Studiengangs "Öffentliches Bauen". "Dieser wurde in der vergangenen Legislaturperiode von der SPD initiiert", schildert Nelius, der damals dem Wissenschaftsausschuss des Landtags angehörte.
Der Mosbacher SPD-Politiker bekräftigt seine Unterstützung für die Errichtung eines Baukompetenzzentrums. "Ob das Obertorzentrum baulich geeignet ist, sollten Fachleute entscheiden", so Nelius. Mit einem solchen Zentrum jedenfalls bekomme die DHBW Mosbach ein Alleinstellungsmerkmal, das den Standort zukunftsfähig halte, ist Nelius überzeugt. Daher habe er sich schon vor Monaten an die Wissenschafts- sowie an die Finanzministerin gewandt und sich für das Vorhaben ausgesprochen.
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Auch Peter Hauk möchte die DHBW Mosbach fördern, indem man diese "aus sich heraus stärkt", wie er erklärt. Dazu habe er in der Vergangenheit Gespräche mit seinen Ministerkollegen geführt und trat dabei für eine Errichtung des Baukompetenzzentrums in Mosbach ein. "Die DHBW macht einen tollen Job", würdigt der Abgeordnete und ergänzt: "Als einzige Duale Hochschule bietet sie diesen Studiengang an." Dies ist aus seiner Sicht ein Alleinstellungsmerkmal, das es mit dem Baukompetenzzentrum zu untermauern gelte. Zumal sich dieser Studiengang eines "ungebrochenen Zulaufs an Studierenden" erfreue.
Ende Oktober werden die Verantwortlichen der DHBW zusammen mit der Immobiliengesellschaft Hamborner Reit AG, der Eigentümerin des Gebäudes, das Obertorzentrum besichtigen. Bei diesem Treffen wird auch das Amt für Vermögen und Bau in Heilbronn mit an Bord sein, denn dieses ist für die Gebäude der DHBW Mosbach verantwortlich und muss grünes Licht für dieses Projekt geben. Jedenfalls: Über die Parteigrenzen hinweg wollen die hiesigen Landtagsabgeordneten die Errichtung des Baukompetenzzentrums in Mosbach.