Abenteuer-Golfanlage "Inputt" soll noch eine Chance haben
Die Überlegungen und Ansätze für einen Weiterbetrieb auf ehrenamtlicher Basis werden konkreter

Von Heiko Schattauer
Mosbach. Der letzte Ball soll noch nicht gespielt sein, das Abenteuer noch nicht vorbei sein. Die Nachricht, dass die bisherige Betreibergesellschaft Iso gGmbH die Abenteuergolfanlage "Inputt" in Mosbach aufgeben will (und wird), hatte Mitte März für viel Aufsehen, Diskussionen und Ärger gesorgt. Zahlreiche Bürger – nicht nur aus Mosbach – meldeten sich bei der RNZ. Für die allermeisten davon war es schlicht unverständlich, dass es für die beliebte Freizeiteinrichtung keine Zukunft mehr geben soll. Zumal die Attraktionen im Stadtgebiet rar sind und die Anlage erst vor wenigen Jahren mithilfe großzügiger Spenden angelegt worden war.
Die RNZ hat ob dieser Reaktionen die Idee eines Weiterbetriebs unter ehrenamtlicher Regie transportiert – und parallel dazu in den vergangenen Tagen und Wochen intensiv in Netzwerken "gerührt". Inzwischen zeichnet sich ein mögliches Bild von der Option einer Fortsetzung des Abenteuers, wenn auch der Weg zur Wiederbelebung aus dem aktuellen Dornröschenschlaf noch von einigen Mühen kündet.
Breite Unterstützung
Basis der Bemühungen ist der Umstand, dass trotz Umnutzung/Erweiterung der Gebäude an der Abenteuergolfanlage der überwiegende Teil der Bahnen erhalten bleibt. Und auch bei der Stadtverwaltung inzwischen die Bereitschaft, sich aktiv für einen Weiterbetrieb einzubringen, auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Auf den ersten Aufruf der RNZ nach freiwilligen Helfern, die sich ehrenamtlich als Aufsicht o.ä. am Inputt einbringen würden, meldeten sich rund 25 Privatleute, zum Teil mit Verstärkung von weiteren Familienmitgliedern. Eine sehr erfreuliche Resonanz – aber bei nüchterner Betrachtung noch zu wenig, um einen dauerhaften Weiterbetrieb angehen zu können.
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Saisonbetrieb und Wechselmodell?
Im Auftrag von Oberbürgermeister Michael Jann kontaktierte der Sportbeauftragte der Stadt, Philipp Parzer, Vereine im Stadtgebiet. Die Frage, ob eine Beteiligung an einer neuen Betriebsform der Abenteuergolfanlage denkbar wäre, wurde dabei fast durchgängig positiv beschieden. Die Zahl der helfenden Hände wird unter Einbeziehung der Vereine also deutlich größer.
Trägerschaft noch offen
Wie aber könnte der Weiterbetrieb konkret aussehen? Eine klare Antwort auf diese Frage gibt es noch nicht, wiewohl die Arbeit daran weiter läuft. "Ein ehrenamtlicher Betrieb unter Trägerschaft eines Vereins", so eine erste Idee von OB Jann, der – eine entsprechende Neuregelung vorausgesetzt – auch eine pachtfreie Zurverfügungstellung der Bahnen (die auf einem städtischen Grundstück liegen) in Aussicht stellt. Eine Option, die offenbar auch von den Fraktionen im Gemeinderat, die über eine solche Vereinbarung befinden müssten, durchaus mitgetragen würde.
Für die Trägerschaft geeignet wäre der städtische Fremdenverkehrsverein, wenngleich strukturell und inhaltlich auch hier noch Fragen zu klären wären. Um einen Neuanfang unter ehrenamtlicher Regie zu unterstützen, haben auf RNZ-Nachfrage auch verschiedene Service-Clubs oder gemeinnützige Organisationen Hilfe zugesagt, etwa in Form einer Anschubfinanzierung. Auch seitens der Industrie- und Handelskammer und vom Mehrgenerationenhaus signalisierte man Bereitschaft, das Projekt "Inputt 20.21" unterstützen zu wollen. Mosbachs ehemaliger Oberbürgermeister Gerhard Lauth konnte auf die RNZ-Bitte um organisatorische Mithilfe ebenfalls nicht Nein sagen.
Der Mosbacher IHK-Geschäftsführer Dr. Andreas Hildenbrand hat dafür in Abstimmung mit der RNZ auch den nächsten Schritt vorbereitet: Im Rahmen eines Online-Meetings soll ein konstruktiver Austausch der potenziellen Mitstreiter in Gang kommen, das Konzept des Weiterbetriebs unter ehrenamtlicher und Vereinsregie geschärft werden.
Knackpunkte dürften dabei die Ausarbeitung einer tragfähigen Betriebsstruktur und eines verlässlichen Betreuungsplans für Schlägerausgabe/Aufsicht etc. sein. "Die Bereitschaft von Bürger- und Vereinsseite ist schon einmal großartig", findet Michael Jann. Dennoch sei eben noch einiges zu klären und zu tun, um eine Wiederbelebung der Anlage zu ermöglichen.
Offener Online-Austausch
Grundsätzliche Idee wäre hier ein saisonaler Wochenendbetrieb von Mai bis Oktober, wo die Anlage dann jeweils von Freitag(nachmittag) bis Sonntag(abend) betrieben werden soll. Grob überschlagen, wären demnach 24 Wochenenden à drei Öffnungstage zu betreuen. Was wiederum verdeutlicht, dass ein dauerhafter Betrieb wohl nur in einer Art Wechselmodell zu realisieren wäre. Das heißt: Ehrenamtliche und Vereine teilen sich wochenendweise die Dienste – und die Arbeit. Die Erträge kämen dann den Vereinen bzw. einem Ehrenamtlichenfonds zugute.
Mit dem virtuellen Gedankenaustausch soll nun der nächste Schritt der Planung/Konzeption gemacht werden. Alle interessierten RNZ-Leser, vor allem auch diejenigen, die bereits ihre Bereitschaft zum Engagement für "Inputt 20.21" bekundet haben, und die Verantwortlichen der Mosbacher Vereine sind zur Teilnahme am Online-Meeting am kommenden Montag, 10. Mai, 18 bis 19 Uhr, eingeladen. Anmeldungen sind möglich unter www.rhein-neckar.ihk24.de, wo die Nummer "153 14 99 93" ins Suchfeld einzugeben ist. Per E-Mail wird dann über die weitere Terminplanung und den virtuellen Raum informiert. Bei Fragen zur Anmeldung steht die Industrie- und Handelskammer unter Tel.: (0 62 61) 924 90 gerne mit Rat und Tat zur Seite.
> Unterstützung weiter gefragt: Wer sich vorstellen kann, ehrenamtlich beim Weiterbetrieb des Inputts aktiv zu werden, kann sich gerne per E-Mail an red-mosbach@rnz oder per Telefon unter 0 62 61 / 93 22 71 65 (Heiko Schattauer) melden.