Erstmals seit zehn Jahren schwarze Zahlen
Erstmals seit 2007 verzeichnet die m:con Gesellschaft einen positiven Jahresabschluss – Im Gegensatz zu anderen städtischen "Töchtern"

Der Mannheimer Rosengarten schreibt nach sieben Jahren in seiner Bilanz wieder schwarze Zahlen. Foto: Gerold
Von Harald Berlinghof
Erst vergangene Woche hat sich der Hauptausschuss der Stadt Mann dafür ausgesprochen, das Fleischversorgungszentrum wegen seiner hoch defizitären Jahresbilanz zu schließen. Ein anderes Beteiligungsunternehmen der Stadt, der Mannheimer Rosengarten, hat dagegen erfreuliche Zahlen zu vermelden. Erstmals seit fast zehn Jahren und seit dem Umbau im Jahr 2007 schreibt das regionale Vorzeige-Kongress-Zentrum, die m:con - mannheim:congress GmbH, wieder schwarze Zahlen. 180.000 Euro Gewinn für das Jahr 2016 führte das Veranstaltungszentrum an die Beteiligungsgesellschaft der Stadt, die Holding von fünf Tochtergesellschaften wie Flugplatz, Schlachthof und Großmarkt ist, ab. 2015 hatte die Holding noch 217.000 Euro Defizit vom Rosengarten ausgeglichen.
Während die Umsatzerlöse nur leicht auf 22,4 Millionen Euro angestiegen sind, konnten die Kosten spürbar reduziert werden. Dabei haben der milde Winter und die damit verbundenen Heizkosten sowie eine Umstellung auf stromsparende LED-Beleuchtung eine Rolle gespielt, wie Geschäftsführer Bastian Fiedler gestern der RNZ bestätigt. Eine Rolle spiele auch die Tatsache, dass der moderne und erweiterte Rosengarten seit fast zehn Jahren ein attraktives Angebot habe, das von den Kunden gut angenommen werde.
Keinesfalls habe man versucht, mit Personaleinsparungen die Kosten zu senken, versichert Fiedler. "Die Tendenz bei der Personalzahl geht tendenziell eher nach oben." Gegenwärtig beschäftigt das Haus inklusive der Auszubildenden gut 100 Mitarbeiter. Fiedler verweist gleichzeitig darauf, dass die Gesellschaft jährlich rund sechs Millionen Euro in den Betrieb des teilweise denkmalgeschützten Kongresszentrums investieren muss, wovon man allerdings von der Stadt 4,7 Millionen Euro (2016) als Betriebskostenzuschuss bezahlt bekommt. Die Besucherzahlen sind deutlich von 483.000 auf 508.000 im vergangenen Jahr angestiegen. Auch die Saalauslastung ist im Jahr 2016 um 15 Prozent gewachsen.
Dabei weist der größte der Veranstaltungsräume im Rosengarten, der Mozartsaal mit einer Kapazität von rund 2500 Plätzen, die höchste Auslastung auf. Dort sitzen die Kardiologen beim Wissenschaftskongress oder die Aktionäre von Großunternehmen bei Hauptversammlungen genauso wie die Fans von Otto, Chris Rea oder Reinhard May. Bezüglich der Anzahl der Veranstaltungen aus den Bereichen Kultur oder Wirtschaft und Wissenschaft gibt es kaum Unterschiede, so Fiedler, bezüglich des Ertrages allerdings schon.
Mit rund zehn Prozent der Veranstaltungen - vor allem Kongresse und Tagungen - verdient das Kongresszentrum gut drei Viertel der Einnahmen, weil dort wesentlich mehr technische Dienstleistungen verlangt werden als bei Konzerten. 311 Belegungstage im Jahr 2016 stellen bundesweit in der Branche eine sehr gute Zahl dar. Von den 22,4 Millionen Euro Umsatz hat die m:con 2016 etwa 17 Millionen Euro im Rosengarten erwirtschaftet, davon 14,4 Millionen Euro mit Kongressen, Tagungen und Hauptversammlungen. Neben der Vermietung und Durchführung von Veranstaltungen im eigenen Haus generiert m:con zusätzliche Einnahmen als Veranstalter und Kongressorganisator im gesamten deutschsprachigen Raum.
Vorläufiger Höhepunkt im laufenden Jahr war neben dem zusammen mit der Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft (Lukom) organisierten Digitalgipfel in Ludwigshafen das zweitägige Festival "Monnem Bike" mit 180.000 Besuchern.