Leimen

Abtauchen in virtuelle Unterwasserwelten

Ein 3-D-Tauchgang mit Schildkröten und Walen im Bäderpark Leimen ist mit einer Spezialbrille noch bis Pfingstsonntag möglich.

13.04.2022 UPDATE: 15.04.2022 06:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden
Die Kombination aus Spezialtaucherbrille und Wasser ergibt die perfekte Illusion. In alle Richtungen kann man sich während des Tauchgangs umschauen. Foto: privat

Von Robin Höltzcke

Leimen. Entlang eines kunterbunten Riffs mit Schildkröten, Mantarochen und Walen tauchen – dafür muss man normalerweise weit reisen und benötigt eine Tauchausbildung. Wie sich solch ein Tauchgang anfühlt, kann man aber auch im Leimener Hallenbad erleben. Dort gibt es seit Kurzem eine Spezialtaucherbrille, die einen virtuellen Einblick in die wunderbare Unterwasserwelt ermöglicht. So virtuell, dass man sogar versucht, die Fische zu berühren.

Hintergrund

> Mit ihrem Projekt "Swim VR" möchte die Firma VR Coaster die Unterwasserwelt in die Schwimmbäder bringen und für den Schutz der Meere sensibilisieren. Das Motto: "Nur was man kennt, kann man schützen."

> Das Unternehmen mit Sitz in

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> Mit ihrem Projekt "Swim VR" möchte die Firma VR Coaster die Unterwasserwelt in die Schwimmbäder bringen und für den Schutz der Meere sensibilisieren. Das Motto: "Nur was man kennt, kann man schützen."

> Das Unternehmen mit Sitz in Kaiserslautern entwickelte eine Spezialtaucherbrille, mit der man einen virtuellen Tauchgang im Schwimmbecken machen kann. Der 3-D-Effekt und die Lageerkennung vermitteln das Gefühl, man treibe mit den Meeresbewohnern in der Strömung. Gleichzeitig möchte das Unternehmen damit auch die Attraktivität der Schwimmbäder steigern.

> Da eine Brille mit zugehöriger Ausstattung mehrere Tausend Euro kostet, verleiht "Swim VR" diese an die Schwimmbäder. Der Erlös wird gleichmäßig aufgeteilt. Seit Januar 2021 sind die Brillen in deutschen Schwimmbädern im Einsatz. Auch in Österreich und Italien bieten Bäder diese Attraktion an.

> Aktuell gibt es zwei Filme, die unterschiedliche Fische und Meeresbewohner zeigen. Ein Film ist komplett im Studio entstanden, wobei der andere echte Aufnahmen enthält, die für den 3-D-Effekt nachbearbeitet wurden. Die Vorlagen und Aufnahmen der Filme sind aus dem Roten Meer und vom Great Barrier Reef vor Australien. roh

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Ob Jung oder Alt, diese Erfahrung lohnt sich. Der "Tauchgang" selbst findet im flachen Nichtschwimmerbecken statt. Schnell verliert man nämlich die Orientierung in der virtuellen Welt. Ein Schaumstoffgürtel sorgt dafür, dass man an der Wasseroberfläche bleibt und kein Wasser durch den Schnorchel kommt. Außerdem ist der Gürtel über ein Seil mit einem Sandsack am Grund des Beckens verbunden, um Kopfstöße mit dem Beckenrand zu vermeiden.

Sobald die Brille auf dem Gesicht sitzt, ist die Umgebung verschwunden. Nur am Rand des Sichtfeldes erkennt man noch die Außenwelt. Dann erscheint auf dem Bildschirm ein Abtauchsignal. Von da an ist man in einer anderen Welt, umgeben von Fischschwärmen und großen Meeresbewohnern. Das Besondere ist, dass die Brille einen sehr realen 3-D-Effekt ermöglicht. Es ist nicht so, als würde man einfach einen abgespielten Film anschauen. Sondern es kommt das Gefühl auf, dass man sich im Meer befindet. Verstärkt ist dieser Effekt durch die Tatsache, dass alles im Wasser passiert.

Die Brille reagiert auf Lageänderung und so kann man alle Himmelsrichtungen während des Tauchgangs erkunden. Ein Lautsprecher an der Brille sorgt für angenehme Musik im Hintergrund, sodass auch keine Geräusche von außen den "Tauchgang" stören. Die Illusion ist nahezu perfekt. Das Gefühl, dass man sich in 20 Meter Tiefe befindet und den Walhaien hinterher schwimmt, ist täuschend echt.

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Das Leimener Schwimmbad hat für die sogenannte Virtual-Reality-Brille zwei unterschiedliche Tauchgänge als Video. Der eine Film zeigt einen Tauchgang entlang eines Riffs, während es bei dem anderen zu einem gesunkenen Schiff geht. "Die Filme sind jeweils knapp fünf Minuten lang", erklärt Tobias Hornisch, Technischer Leiter des Bäderparks Leimen. Seit September 2021 arbeitet der gebürtige Leimener dort. Zuvor war er beim Heidelberger Thermalbad angestellt. "Mir geht es darum, Leimen hier nach vorne zu bringen." In allen Bädern gebe es irgendwelche Attraktionen. "Deshalb habe ich die Virtual-Reality-Brille der Firma Swim VR aus Kaiserslautern für das Bad organisiert", berichtet der 36-Jährige. "Man kann zu den Öffnungszeiten einfach nach der Brille fragen und diese besondere Erfahrung machen."

Ab einem Alter von acht Jahren ist dies möglich. "Es freut mich immer, zu hören, wie begeistert die Kinder von dem ,Tauchgang’ sind", erzählt Hornisch. Noch bis zum Pfingstsonntag kann man im Leimener Bad die Spezialtaucherbrille testen. Das Gefühl, mit der Strömung zu treiben und die Fische zu verfolgen, lässt einen nicht mehr los.

Info: Jeweils 5 Euro kostet es, einen der beiden fünfminütigen Filme im Wasser anzuschauen. RNZ-Leser mit Leser-Karten erhalten 50 Cent Rabatt auf den Hallenbadbesuch.

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