Er kann mehr als Weißwurst

Mannheimer Metzger jetzt auch Deutscher Leberwurstmeister

Philipp Burkhardt überzeugt die Jury mit einer Kurpfälzer Kreation der Kochwurst.

08.04.2023 UPDATE: 08.04.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden
Hat den Verkaufsraum im Stadtteil Waldhof voller Pokale stehen: Jetzt ließ Metzgermeister Philipp Burkhardt auch mit seiner Leberwurst die Konkurrenz hinter sich. Foto: Partner

Mannheim. (mpt) Er ist fünffacher Weißwurstmeister, war schon deutscher Bratwurst-Champion – und hat nun auch den Titel für die beste Leberwurst Deutschlands eingeheimst: Philipp Burkhardt, Metzgermeister aus dem Stadtteil Waldhof, hat mit seiner Kurpfälzer Kreation der streichfähigen Kochwurst eine internationale Jury in den Niederlanden überzeugt. Und wurde obendrein bei einer Gala-Ehrung in der Normandie zum Ritter geschlagen.

"Wir können mehr als Weißwurst", ist dem 30-Jährigen wichtig zu betonen. Seit 2017 (2020 entfiel der Wettbewerb aufgrund der Corona-Pandemie) lassen Burkhardts weiße Brühwürste auch die bayrische Konkurrenz weit hinter sich. An der Preisverleihung im französischen Städtchen Alençon, wo seit den 1970er-Jahren der Feinschmecker-Wettbewerb "Fin Goustiers" ausgetragen wird, hatte der Dauergewinner bislang aber nie teilgenommen. "Dann müssten wir extra den Laden schließen", erklärt er. Doch im November gab er sich einen Ruck und fuhr mit seiner Frau Anna zur Gala in die Normandie.

Dort wurde er gleich doppelt überrascht. Zum einen wurde er zum "Chevalier", zum Ritter geschlagen. Ganz stilecht musste er auf die Knie gehen, bekam aber kein Schwert über die Schulter gelegt, sondern einen großen goldenen Löffel vor die Brust gesetzt, musste auf Französisch einen Schwur aufsagen und ein Stück Weißwurst abknabbern. Die andere Überraschung: sein Sitznachbar bei der Ehrung war Georg Forster, eine Koryphäe in der Fleischbranche. "Er ist sozusagen der Metzgerpapst", erklärt Burkhardt. Und wie man so plaudert, bekam der Jung- vom Altmeister einen Tipp, doch auch mal bei der "Confrérie" in Heerlen in den Niederlanden teilzunehmen, dem anspruchsvollsten Wurst-Wettbewerb Europas.

"Ich habe einfach blind in die Theke gegriffen und ganz bewusst alles außer Weiß- und Bratwurst eingereicht", erklärt Burkhardt. Rindersalami, Gekochter Hinterschinken, Zwiebelmett oder Saumagen: 15 seiner Produkte wurden mit Gold prämiert. Vor allem die Kurpfälzer Leberwurst aber hatte es der Jury angetan.

Mit seiner Kreation aus Delikatessleberwurst und groben Fleischeinlagen wurde Burkhardt zum Deutschen Leberwurstmeister gekürt. Verändert oder verfeinert hat er an der Rezeptur aber nichts, wie er versichert: "Sie war so, wie die Kunden sie bekommen. Ein Geheimnis liegt vielleicht in den Gewürzen: Unter anderem Muskat, Zimt, Vanille und Majoran stecken in der Leberwurstvariation. Und auch eine lange Tradition.

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Bereits sein Vater Peter Burkhardt nahm an einem internationalen Leberwurst-Wettbewerb der Mannheimer Fleischer-Innung teil – und gewann mit der Kurpfälzer Leberwurst die Goldmedaille. "Das ist ein Indiz, dass es ein regionales Produkt ist", sagt Junior Philipp Burkhardt, der neben der Titelverteidigung als deutscher Weißwurstkönig auch schon das nächste Ziel anvisiert: "Einmal Europameister sein."

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