"Tage der Industriekultur Rhein-Neckar"

Der Vergangenheit neues Leben eingehaucht

Seit zehn Jahren zeigt der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur architektonische Schätze - Riesiges Interesse an Veranstaltungen

15.08.2017 UPDATE: 16.08.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 32 Sekunden

Ein Ausflug zum Tankturm in der Heidelberger Bahnstadt steht am 25. August auf dem Programm der "Tage der Industriekultur". Hier sind noch Plätze frei. Foto: Alex

Von Heike Warlich-Zink

Mannheim. Der Ort der Pressekonferenz war nicht von ungefähr gewählt: In den Gebäuden der ehemaligen "Rotta-Fabrik", wo früher Chemikalien für die Textilindustrie hergestellt wurden, befindet sich jetzt eine große Kletterhalle. In den ehemaligen Laborwerkstätten hat sich ein Hotel angesiedelt. Umnutzungen ehemaliger Produktionsstätten im Mannheimer Industriehafen sind ganz nach dem Geschmack des Vereins Rhein-Neckar-Industriekultur. Damit stehen die derzeit 22 Mitglieder nicht alleine da und berichten von einem regelrechten "Run" auf die Vorträge, Besichtigungen und Exkursionen im Rahmen der "Tage der Industriekultur Rhein-Neckar", die am 18. August beginnen.

Gerade junge Menschen interessierten sich sehr für die architektonischen Schätze und die damit verbundene Geschichte, sagt Veit Lennartz. Aus dem Ruhrpott haben Barbara Ritter und er, die heute den Vereinsvorsitz führen, erste Ideen geholt, um die industrielle Vergangenheit Mannheims und des Rhein-Neckar-Kreises ins Bewusstsein zu rücken. Erste Objekte wurden beschrieben und nach einem halben Jahr online gestellt. Heute sind es 300 Objekte und der Verein wurde im letzten Jahr für seinen Webauftritt vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz ausgezeichnet.

Die kleine Gruppe von Enthusiasten selbst trat 2007 beim Tag des offenen Denkmals erstmals in Erscheinung und bot schon bald öffentliche Führungen durch Mühlen im Industriehafen sowie Ausstellungen wie zum Thema der Konsumgenossenschaften in Mannheim an. "Den richtig großen Durchbruch hatten wir 2011 mit unserer moderierten Schiffstour durch den illuminierten Hafen bei der Langen Nacht der Museen", erinnern sich Lennartz und Ritter. Rund 4000 Besucher konnten gar nicht genug bekommen von dem schwimmenden Freilichtmuseum. Die Bootstour im Rahmen der diesjährigen "Tage der Industriekultur" ist bereits ausgebucht. Bei vielen anderen Veranstaltungen ist es ähnlich. Die gute Nachricht lautet: Wartelisten werden geführt und der Verein bemüht sich um weitere Termine. Und es gibt noch freie Plätze, etwa am 25. August für eine Besichtigung des ehemaligen Bahnbetriebswerks und des Tankturms in der Heidelberger Bahnstadt.

Beide Locations werden heute ebenfalls anderweitig genutzt. Das ist nicht immer so. "Wir haben Hinweise darauf, dass der Rhenania-Speicher geschlossen werden soll", berichtet Ritter. Da es bislang keinen Interessenten für das Areal gibt, auf dem die Gebrüder Hecht 1910/1911 das modernste Getreidesilo am ganzen Rhein bauten, drohe der Abriss. Hier sieht sich der Verein gefordert. "Es braucht sicherlich Fantasie, um dort etwas zu entwickeln", so Lennartz.

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Doch jetzt konzentrieren sich die Ehrenamtlichen erst einmal auf die "Tage der Industriekultur", bei denen eine vergessene Mälzerei in Heddesheim ebenso entdeckt werden kann wie die Schätze im Benz-Museum Ladenburg oder das Mannheimer Containerterminal.

Info: Anmeldung unter www.rhein-neckar-industriekultur.de/events

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