Stadt verteilt 2400 Tablets an die Schulen
Im Ernstfall mit Tablets gerüstet - "Praktisch allen Schülern ist digitaler Fernunterricht möglich"

Heidelberg. (lez) Für Digitalisierung und mehr Bildungsgerechtigkeit im Schulsystem: 35 Heidelberger Schulen wurden zum Start des neuen Schuljahres mit 2400 Tablet-Computern beliefert. Bestellt hat sie die Stadt Heidelberg, bezahlt wurden sie mit 1,4 Millionen Euro aus dem Digitalpakt von Bund und Ländern. Dadurch sei nun ein effizienter Fernunterricht möglich.
Auch die Geschwister-Scholl-Schule (GSS) in Kirchheim erhielt neue Geräte. Am Montag übergab Oberbürgermeister Eckart Würzner dort einen Teil der Tablets. "Heidelberg schöpft alle Mittel aus, die durch den Digitalpakt in Aussicht stehen. Die Gelder stehen zur Verfügung, also muss man entschlossen zupacken", so Würzner. In den Ferien habe die Abteilung Schul-IT beim städtischen Amt für Digitales emsig gearbeitet, um die Geräte mitsamt nötiger Programme an den Schulen verteilen zu können.
"Wir sind sehr dankbar für die Tablets, die es uns ermöglichen, praktisch alle Schülerinnen und Schüler digital zu unterrichten", verkündet Sabine Horn, Rektorin der GSS, erfreut. Nun sei ein fortlaufendes Lernen auch unter strengen Hygienebestimmungen gewährleistet. Mit Hilfe der Geräte könnten Schüler beim Unterricht so dabei sein, als säßen sie im Klassenraum, Kameras seien im Livestream auf Lehrer und Tafel gerichtet. "Fächer wie Sport oder Werken sind digital zwar eher schwer umsetzbar, Priorität haben aber sowieso die Fächer, die für einen Schulabschluss bei uns verpflichtend sind", meint Horn. Für eine gute Übertragung ist auch eine schnelle Internetverbindung nötig – auch dafür seien die Schulen durch Mühen der Stadt aber gerüstet.
Für Würzner war auch wichtig, dass digitaler Unterricht keine Frage des Einkommens mehr sein sollte. Bildungsgerechtigkeit sei das Stichwort. "Viele Schüler besitzen keinen eigenen Rechner oder gar ein Smartphone", meint Würzner. "Nun kann sogar im Falle einer erneuten kompletten Schulschließung jeder vierte Heidelberger Schüler ein Gerät mit nötigen Voraussetzungen für exzellenten Fernunterricht erhalten."
Die Tablets können von den Schulen ausgeliehen werden. So sollte gewährleistet sein, dass gegebenenfalls alle Schüler am Fernunterricht teilnehmen könnten – sei es mit einem geliehenen Gerät oder aber mit einem eigenen. Momentan handelt es sich bei der Ausstattung für die digitalen Schulstunden um eine Vorsichtsmaßnahme – "falls der völlig digitale Unterricht doch noch einmal wieder nötig wird", so der Oberbürgermeister.
Auch interessant
Der Digitalpakt Schule von Bund und Ländern wurde bereits 2019 aufgelegt und im Zuge der Corona-Sofortmaßnahmen noch einmal erweitert. In Baden-Württemberg stehen rund 780 Millionen Euro zur Verfügung. Heidelberg wird auch in Zukunft vom Digitalpakt profitieren. Mehrere Schulen sollen in den kommenden Jahren eine zukunftsfähige Ausstattung bekommen. Ab Mai 2021 wird das Helmholtz-Gymnasium in der Südstadt digital aufgerüstet.