Völkerkundemuseum Heidelberg

Die Stiftungsaufsicht hat gesprochen

Der Vorsitzende des Kuratoriums muss bis zum 22. September eine Sitzung ansetzen

01.09.2017 UPDATE: 02.09.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 16 Sekunden

Das Heidelberger Völkerkundemuseum. Archiv-Foto: Rothe

Von Anica Edinger

Heidelberg. Die Fronten im Kuratoriumsstreit der Portheim-Stiftung, dem Träger des Völkerkundemuseums, sind weiter verhärtet. Derzeit geht es in der Auseinandersetzung mehr um Formalitäten als um das eigentliche Thema: die Zukunft des Museums zu sichern.

Zum zweiten Mal musste jetzt die Stiftungsaufsicht - also das Regierungspräsidium in Karlsruhe - ein Machtwort sprechen. Denn die drei verbliebenen Kuratoren - Vorsitzender Peter Koepff, Kulturbürgermeister Joachim Gerner und Sparkassen-Vorstand Siegbert Moraw - streiten seit Monaten um die Wahl weiterer Mitglieder. Zu dritt sind sie nämlich laut Stiftungssatzung handlungsunfähig. Dieser zufolge muss das Kuratorium mindestens aus fünf Personen bestehen.

Koepff hatte bei der letzten Sitzung am 31. Juli die Wahlvorschläge seiner beiden Mit-Kuratoren nicht zugelassen - und die wollten wiederum Koepffs Vorschläge "nicht wie Stimmvieh" abnicken, wie Gerner und Moraw damals erklärten. Danach forderte die Stiftungsaufsicht den Vorsitzenden per Verfügung vom 2. August auf, spätestens bis zum 18. August eine weitere Sitzung einzuberufen und durchzuführen - und dabei auch die Kandidatenliste von Gerner und Moraw zuzulassen.

Nun lud der Vorsitzende tatsächlich zu einer erneuten Sitzung ein - allerdings erst für den 13. Oktober. Viel zu spät, meinten Gerner und Moraw - und meldeten Koepffs Vorgehen erneut bei der Stiftungsaufsicht. Die hat jetzt wieder einen Brief an den Vorsitzenden geschickt - mit der eindeutigen Aufforderung, bis zum 22. September eine Kuratoriumssitzung zur Zuwahl neuer Mitglieder einzuberufen und auch durchzuführen. Wenn dies erneut nicht geschehe, müsse man weitersehen, sagte eine Sprecherin des Regierungspräsidiums auf RNZ-Anfrage - "aber wir gehen jetzt erst einmal davon aus, dass es umgesetzt wird".

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Koepff ist sich unterdessen keiner Schuld bewusst: "Ich wollte den beiden Herren Zeit geben, die Kandidaten kennenzulernen", erklärt er sich gegenüber der RNZ. Schließlich hätten Gerner und Moraw das in der letzten Kuratoriumssitzung gefordert. Daher habe er zwei Monate Bedenkzeit bis zum nächsten Treffen für angemessen gehalten. Jetzt wolle er die Sitzung aber bis zum 22. September durchführen, so Koepff zur RNZ. Ob dann auch neue Kuratoren gewählt werden, bleibt jedoch weiter unklar.

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