Universität Heidelberg

Mit Frauke Melchior gibt es nach 54 Jahren wieder eine Rektorin

Die Uni-Gremien stimmten am Donnerstag für die 60-Jährige. Mit Michael Boutros hatte sie einen starken Gegenkandidaten.

09.03.2023 UPDATE: 09.03.2023 16:01 Uhr 7 Minuten, 28 Sekunden
Frauke Melchior (r.) tritt am 1. Oktober die Nachfolge von Bernhard Eitel im Rektorat der Ruperto Carola an. Universitätsrat und Senat haben sie am Donnerstag gewählt. Foto: Rothe

Von Leon Kaessmann und Denis Schnur

Heidelberg. Es war knapp und dauerte länger als erwartet. Doch um kurz nach 16 Uhr stand am Donnerstagnachmittag fest, dass ab Herbst eine Frau an der Spitze der Heidelberger Universität stehen wird. Im zweiten Wahlgang stimmte sowohl im Universitätsrat als auch im Senat jeweils eine Mehrheit für Prof. Frauke Melchior. Sie tritt damit am 1. Oktober die Nachfolge von Rektor Bernhard Eitel an.

Frauke Melchior. Foto: FZ Jülich

"Ich bin überwältigt", sagte die 60-Jährige nach der langen gemeinsamen Sitzung der beiden Gremien zur RNZ. Zwar habe sie gehofft, dass sie gewählt wird – damit gerechnet habe sie jedoch nicht. Und zwar nicht, weil es der Biochemikerin an Selbstbewusstsein mangelt – sondern weil mit Prof. Michael Boutros ein Bewerber gegen sie antrat, der in Heidelberg sehr gut vernetzt ist, bereits zahlreiche Positionen innerhalb der Universität innehatte und einen sehr guten Ruf genießt. Viele Uni-Mitglieder sind vorab von seiner Wahl ausgegangen.

Doch auch Melchior ist an der Uni Heidelberg alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Sie war etwa Mitglied im Senat der Uni, Dekanin der Biologischen Fakultät und vertrat die Interessen der Universität im Masterplan-Prozess. Außerdem bringt sie Verwaltungserfahrung zum Beispiel aus dem Senat der Deutschen Forschungsgesellschaft mit.

"Während andere Universitäten Probleme haben, Bewerber zu finden, hatten wir hier die Super-Situation, zwischen zwei sehr gut geeigneten Persönlichkeiten wählen zu können", freute sich der scheidende Rektor Bernhard Eitel und wünschte seiner Nachfolgerin eine "glückliche Hand".

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Für Melchior steht nun ein Umzug an. Denn sie lebte zwar bis 2021 in Heidelberg. Dann zog es sie jedoch in den Vorstand des Forschungszentrums Jülich – und damit nach Aachen. "Meine schöne Heidelberger Wohnung habe ich damals gekündigt. Das war wohl ein Fehler", lachte sie nach der Wahl.

Ihrer Geburtsstadt sei sie dennoch stets verbunden geblieben und freue sich auf die Rückkehr im Sommer: "Ich werde zum 30. Juni kündigen, um mich dann von Juli bis September auf mein neues Amt vorbereiten zu können", so Melchior zur RNZ. Wenn sie dieses am 1. Oktober antritt, wird sie erst die zweite Frau überhaupt an der Spitze der Universität sein. Ihre einzige Vorgängerin war Margot Becke-Goehring von 1966 bis 1969.

Was sie sich für die Amtszeit vorgenommen hat, hatte Melchior am Mittag ...

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