Parkprobleme in Heidelberg

Handwerker muss fast 1000 Euro für Knöllchen zahlen

Innungsmeister Karl-Heinz Winterbauer fordert mehr Parkplätze für Betriebe und bessere Infrastruktur. Die Stadt tue zu wenig.

08.02.2023 UPDATE: 08.02.2023 06:00 Uhr 2 Minuten, 39 Sekunden
Hier in der Uferstraße in Neuenheim hat die Stadt zwei Handwerkerparkplätze eingerichtet: Nur Handwerker dürfen hier zwischen 7 und 12 Uhr parken. Beim Fototermin um 11.50 Uhr stehen hier aber zwei Wagen ohne Ladekarte. Foto: Rothe

Von Jonas Labrenz

Heidelberg. Fast 1000 Euro hat Karl-Heinz Winterbauer im vergangenen Jahr für Knöllchen bezahlt. Unzählige Stunden zu viel haben er und die Mitarbeiter seiner Firma im Auto verbracht, weil es auf den Straßen nicht voranging oder kein Parkplatz frei war. Immer wieder stehen Brückensanierungen an, für die Hauptstraße bekommen Handwerker keine Genehmigungen mehr für Fahrten nach 11 Uhr.

"Wie unwirtschaftlich ist das? Zweimal An- und Abfahrt. Einmal zu viel", so Winterbauer. Und die Zeche zahlen am Ende das Unternehmen und letztlich auch die Kunden. "Dem Mittelstand werden nur Knüppel zwischen die Beine geworfen", ärgert sich der Obermeister der Dachdeckerinnung.

25 Handwerkerparkplätze pro Stadtteil fordert der Verein "Heidelberger Handwerk", den Winterbauer mitgegründet hat und in dem sich 18 Unternehmen zusammengeschlossen haben. Die Stadt hat drei Handwerkerparkplätze eingerichtet – insgesamt. In einem Pilotversuch will die Verwaltung zwei Parkplätze in der Uferstraße in Neuenheim und eine Ladezone in der Dantestraße in der Weststadt, die auch von Handwerkern und Pflegedienstleistern als Parkplatz genutzt werden kann, testen.

Doch es sind keine Handwerker, die in Neuenheim parken, erzählt Winterbauer: "Jedes Mal, wenn ich dort vorbeifahre, mache ich ein Foto." Und jedes Mal seien es Privatautos, die dort stünden. Die Menschen akzeptierten das Parkverbot nicht und kämen damit durch, so Winterbauer. "Man muss Nägel mit Köpfen machen", fordert er. Die Autos sollten – wie beim Parken auf Behindertenparkplätzen – abgeschleppt werden. "Anders geht es ja nicht."

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Das Amt für Mobilität äußert sich auf RNZ-Anfrage sparsam zu dem Thema: Das Ziel sei weiterhin, auch in anderen Stadtteilen Handwerkerparkplätze einzurichten, die Stelle des Wirtschaftsverkehrsbeauftragten werde im Moment besetzt. "Im Anschluss wird das Thema wieder Fahrt aufnehmen." In der Zwischenzeit plane das Amt für Mobilität mit begrenzter Kapazität dort, wo sich Möglichkeiten ergäben. Was das Falschparken auf den Pilot-Handwerkerplätzen angeht, würden noch Daten erhoben.

"Die Auswertung der Ergebnisse und anschließende Bewertung wird in Abstimmung mit dem .Arbeitskreis Werkstatt Wirtschaftsverkehr’ erfolgen." Zahlen nannte das Amt allerdings nicht. Stelle man fest, dass Ladezonen missbräuchlich benutzt werden, setze der ...

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